Stuhlgang weich machen: Diese Lebensmittel und Hausmittel helfen garantiert

Wie können Sie den Stuhlgang weich machen und welche Tipps helfen schnell? Harter Stuhl kann schmerzhaft sein und weitere Beschwerden wie Hämorrhoiden auslösen, deswegen sollten Sie bei Verstopfung nicht zu lange warten. Manche Lebensmittel und Hausmittel sind wahre Weichmacher für den Stuhl.

Eine Frau sitzt auf der Toilette
Bei trockenem Stuhl und Verstopfung helfen oft Hausmittel wie Trockenobst, um den Stuhl weich zu machen. Starkes Pressen ist hingegen nicht geeignet! Foto: iStock / MonthiraYodtiwong
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Durch fette, zuckerreiche und stark verarbeitete Lebensmittel sowie durch zu wenig Bewegung wird der Stuhl im Darm hart. Trinken Sie zudem zu wenig, trocknet er noch mehr aus. Falsche Ernährung oder wenig Bewegung führen außerdem dazu, dass der Darm träge wird. Die Verdauungsmasse bewegt sich nur langsam durch den Darm, auf ihrem Weg wird ihr Wasser entzogen. Das Ergebnis merken Betroffene spätestens auf der Toilette, wenn sie stark pressen müssen, um den Stuhl nach draußen zu befördern. Oft ist das nicht nur mühsam, sondern auch schmerzhaft. Außerdem sollten Sie nicht pressen, weil das Hämorrhoiden begünstigen kann. Deswegen sollten Sie diese Tipps beherzigen, um den Stuhlgang weich zu machen.

Den Stuhl weich machen: Darauf sollten Sie achten

Unter normalen Umständen müssen Sie sich mit der Frage, den Stuhlgang weicher zu machen, gar nicht beschäftigen. Denn eigentlich sollte ein normaler Stuhlgang täglich erfolgen und weder zu hart noch zu weich sein.

Doch manchmal führen bestimmte Verhaltensweisen oder Ernährungsgewohnheiten dazu, dass der Stuhlgang schwergängiger, trockener und verstopfter wird. Und manche Menschen haben von Natur aus härteren Stuhl.

Um den Stuhl weich zu machen, können Sie vorbeugend folgende Tipps beachten:

  • Essen Sie genug Füllstoffe, also Ballaststoffe wie quellende Pflanzenfasern.

  • Trinken Sie ausreichend Wasser – mindestens zwei Liter am Tag.

  • Vermeiden Sie zu langes Sitzen, dann wird auch der Darm träge.

  • Nehmen Sie sich Zeit für den Gang zur Toilette und setzen Sie sich nicht unter Stress.

Harten Stuhlgang weich machen: Mit Ballaststoffen funktioniert es

Leiden Sie bereits unter Verstopfung und besonders hartem Stuhlgang? Dann überdenken Sie Ihre Ernährung. Um harten Stuhlgang weicher zu bekommen, müssen Sie faserhaltige pflanzliche Lebensmittel essen, die in Kombination mit viel Flüssigkeit dafür sorgen, dass der Stuhl weicher wird.

Ballaststoffe benötigen viel Wasser, damit sie aufquellen können. Deswegen nehmen sie im Darm große Mengen Wasser auf, umso besser, wenn Sie vorher viel getrunken haben. Das macht den Stuhl weicher und es erhöht auch das Volumen des Stuhls. Dass wiederum regt den Darm zu mehr Bewegung an – der Stuhl bleibt nicht so lange im Darm.

Besonders Vollkornprodukte, Naturreis und Gemüse sind reich an Ballaststoffen. Auch getrocknetes Obst, Hülsenfrüchte, Samen und Nüsse zählen dazu. Täglich sollten es etwa 30 Gramm an Ballaststoffen sein. Das regt nicht nur den Stuhlgang an, sondern hält lange satt und ist gesund.

Welche Lebensmittel machen den Stuhl weich?

Bestimmte Lebensmittel können den Darm befeuchten und den Stuhlgang regulieren helfen.

Dazu zählen pflanzliche Nahrungsmittel wie Apfel, getrocknete Aprikosen, Avocado, überreife Banane, Birne, Blumenkohl, Bohnen, Cashewkerne, getrocknete Feigen, Kichererbsen, Kürbis, Leinsamen, Linsen, Olivenöl, Rosenkohl, Rote Bete, Spargel, Spinat, Walnuss und Zucchini.

Achten Sie darauf, solche Lebensmittel regelmäßig in den Speiseplan einzubauen, je nachdem, welche Ihnen besonders schmecken oder guttun. Viele davon eignen sich als Snack zwischendurch wie Äpfel, Nüsse oder getrocknetes Obst.

Stuhlgang schnell weich machen: Die besten Tipps

Manchmal muss es besonders schnell gehen. Sie haben wichtige Termine oder Reisen stehen an und der Stuhlgang ist zu hart oder Sie leiden unter Verstopfungen? Sie haben keine Zeit, um längerfristig die Ernährung umzustellen, um die Verdauung dauerhaft anzuregen? Dann setzen Sie auf diese schnellen Helfer:

  • Trinken Sie nach dem Aufstehen ein Glas Sauerkrautsaft, das bringt den Darm in Schwung.

  • Nehmen Sie auf nüchternen Magen ein bis zwei Tassen Kaffee zu sich, das regt die Verdauung an.

  • Essen Sie Trockenpflaumen, die Sie über Nacht einweichen können.

  • Versetzen Sie sich in künstliche Hektik, das regt das periphere Nervensystem an und damit die Verdauung.

  • Hüpfen Sie nach dem Aufstehen, springen Sie Seil – Bewegung aktiviert die Darmperistaltik.

Stuhlgang weich machen mit diesen Hausmitteln

Um den Stuhl insgesamt weicher zu machen und die Darmbewegungen zu fördern, können Hausmittel auf natürliche Art helfen.

Bereits morgens gilt es, genügend Flüssigkeit zu trinken. Denn ein Glas Wasser, Tee oder Saft am Morgen kann den Stuhlreflex auslösen helfen. Besonders geeignet ist ein Glas warmes Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone. Auch der morgendliche Kaffee regt den Stuhlreflex an.

Reicht Flüssigkeit allein nicht aus, um den Stuhlgang weich zu machen, können diese Hausmittel helfen:

  • Lösen Sie einen Teelöffel Milchzucker oder Salz in Wasser auf und trinken Sie das Gemisch.

  • Nehmen Sie zweimal täglich einen Esslöffel Leinsamen zu sich und trinken dabei ein großes Glas Wasser oder rühren Sie einen Teelöffel Flohsamenschalen in Naturjogurt. Auch Chia-Samen oder Weizenkleie können im Darm aufquellen und so den Stuhl weich machen.

  • Trinken Sie mehrmals täglich ein bis zwei Esslöffel Rettichsaft, entweder selbst gepresst oder aus dem Reformhaus.

  • Greifen Sie regelmäßig zu fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut.

  • Bei hartnäckiger Verstopfung kann ein Einlauf Schwung in die Verdauung bringen.

  • Gehen Sie zu Fuß, steigen Sie Treppen, bewegen Sie sich mehr, dann tut es auch der Darm.

  • Massieren Sie Ihren Bauch. Beginnen Sie rechts unten und streichen Sie dann kreisförmig über den ganzen Bauch bis nach links unten in Richtung Darmausgang

Stuhlgang weich machen mit Medikamenten: Nur zeitlich begrenzt anwenden

Meist lässt sich eine Verstopfung mit Hausmitteln und vorbeugenden Tipps bessern. Medikamente sollten Sie nur im Notfall zu sich nehmen. Sogenannte Laxanzien, also Abführmittel aus der Apotheke können die Darmentleerung fördern. Sie sollten jedoch nicht über längere Zeit ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.

Denn nach einiger Zeit der Einnahme können Sie nach kurzzeitiger Besserung zu einer Gegenreaktion führen, sodass die Verstopfung noch hartnäckiger wird. Die meisten Abführmittel enthalten verschiedene Zuckerarten oder Zuckeralkohole wie Sorbit. Es gibt aber auch pflanzliche Abführmittel mit Wirkstoffen aus Aloe vera oder dem Faulbaum. Lassen Sie sich bei Bedarf in der Apotheke beraten und lassen Sie die Einnahme solcher Medikamente nicht zur Gewohnheit werden.

Weichmacher für den Stuhlgang: Wann zum Arzt gehen?

Wenn Hausmittel, eine Ernährungsumstellung oder Medikamente nicht wirken und der Stuhlgang über einen längeren Zeitraum zu hart ist, sollten Sie zum Arzt gehen. Denn es können Krankheiten hinter der Verstopfung stecken. Klarheit bringen Stuhluntersuchungen oder eine Darmspiegelung.

Achten Sie auf Alarmzeichen wie:

  • Eine hart gespannte Bauchdecke

  • Starke Bauchschmerzen

  • Fieber

  • Kein Stuhlgang über mehrere Tage

  • Begleitende Übelkeit oder sogar Erbrechen von Kot

  • Blut im Stuhl

Das können Anzeichen für einen Darmverschluss oder für andere ernstere Krankheiten sein. In einem solchen Fall sollten Sie unverzüglich ärztliche Hilfe anfordern. In den meisten Fällen ist eine Verstopfung oder harter Stuhlgang jedoch harmlos. Mit ballaststoffreicher Ernährung, ausreichend Bewegung und Hausmitteln können Sie den Stuhlgang meist schnell wieder weich machen.