Studie: So verändert Bluthochdruck die Persönlichkeit

Wer an Bluthochdruck leidet, hat ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen. Und nicht nur das: Wie Forschende nun herausgefunden haben, verändert Bluthochdruck auch die Persönlichkeit – und das nicht gerade auf positive Weise.

Eine Frau misst ihren Blutdruck
Der Blutdruck sollte im Ruhezustand in etwa bei 120/80 mmHg liegen Foto: iStock/pinstock

In einer neuen Studie analysierten Forschende der Shanghai Jiao Tong University den Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und der Persönlichkeit. Dabei ging es vor allem um das subjektive Wohlbefinden sowie psychische Symptome und Erkrankungen wie depressive Verstimmung, Angst und Neurotizismus.  

Zusammenhang zwischen Blutdruck und Persönlichkeit erforscht

In ihrer Analyse untersuchten die Forschenden insgesamt Genomdaten von 736.650 Menschen. Um auf die Veränderung der Psyche schließen zu können, wurden verschiedene genetische Varianten betrachtet, die für die folgenden Merkmale von Blutdruck verantwortlich sind: 

  • Diastolischer Blutdruck: Entsteht, wenn der Herzmuskel erschlafft (normaler Wert: 80-89 mmHg) 

  • Systolischer Blutdruck: Entsteht, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht (normaler Wert: 110-130 mmHg) 

Von Bluthochdruck wird bei einem Wert von über 140/90 mmHg gesprochen. 

Studienergebnisse offenbaren erschreckende Folge

Der deutlichste Zusammenhang konnte zwischen einem zu hohen diastolischen Blutdruck und Neurotizismus festgestellt werden – in über 90 Prozent der Fälle wurde dieses Persönlichkeitsmerkmal entdeckt. „Personen mit Neurotizismus können empfindlich auf die Kritik anderer reagieren, sind oft selbstkritisch und entwickeln leicht Angst, Wut, Sorge, Feindseligkeit, mangelndes Selbstbewusstsein und Depressionen. Daraus können langfristig Angststörungen entstehen“, fasst es der Studienleiter Lei Cai zusammen.  

Problematisch ist vor allem, dass der psychische Stress durch Neurotizismus auch wieder zu erhöhtem Blutdruck führen kann – und in der Folge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ansteigt. Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, empfehlen die Forschenden den Blutdruck stets zu kontrollieren – und durch Bewegung und Ernährung in eine positive Richtung zu beeinflussen.