Studie: So hängt Zähneputzen mit Depressionen zusammen

In einer aktuellen Studie haben Forschende den Zusammenhang zwischen der Mundhygiene und der psychischen Gesundheit untersucht. Das Ergebnis ist erstaunlich!

Frau macht Zahnpasta auf ihre Zahnbürste
Wie hängt die Zahnhygiene mit depressiven Symptomen zusammen? Foto: iStock/PeopleImages

Warum putzt man sich die Zähne mit Zahnpasta? Neben dem gesundheitlichen Aspekt ist es vor allem das gepflegte Erscheinungsbild, dass anderen zeigt, dass man auf sich achtet und ein Zeichen von Respekt gegenüber anderen. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Neun Prozent der Teilnehmenden gaben jedoch an, ihre Zähne nicht täglich mit Zahnpasta zu reinigen. In einer Studie wurden die gefährlichen Folgen untersucht – inklusive der Entstehung von psychischen Störungen durch mangelnde Zahnhygiene.

Studie vergleicht Antworten zur Mund- und psychischen Gesundheit

Die 162 Proband:innen der Studie beantworteten online und anonym Fragen bezüglich ihrer Mundgesundheit sowie Symptomen einer depressiven Verstimmung, Essstörungen und den Auswirkungen möglicher Mund- und Kieferprobleme auf ihre sozialen Interaktionen. Während der Auswertung fanden die Forschenden einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Mund- und psychischen Gesundheit.

Erstaunliches Ergebnis: Wie hängen Mund und Psyche zusammen?

Wer eine schlechte Mundgesundheit aufweist, ist den Forschenden zufolge unzufriedener mit dem Körper und entwickelt schneller depressive Symptome, Essstörungen (Bulimie) und psychophysiologische Stresssymptome wie:

Die Studienleiterin und Psychologie-Professorin Cornelia Herbert erkannte dabei sogar einen geschlechtsspezifischen Unterschied, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt:

„Ein weiteres spannendes Ergebnis in der weiblichen Stichprobe war, dass Probleme mit der Mundgesundheit immer auch mit Befindlichkeitsstörungen, wie depressiven Symptomen oder Angst, einhergingen.“
Cornelia Herbert

Nächste Forschungsschritte bereits geplant

Nach dieser Analyse der schriftlichen Antworten plant die Forscherin, mit den Proband:innen Laborexperimente durchzuführen. Die Kaufunktion, Bisskraft, die Geschmackswahrnehmung und die Anzahl der Mundbakterien sollen in Zusammenhang mit der Herz- und Gehirnaktivität sowie dem Niveau der kognitiven Leistungen und dem Erleben von Stress gebracht werden. Die Rückschlüsse sollen letztendlich zu der Entwicklung von Präventionsprogrammen für psychische Erkrankungen durch mangelnde Mundgesundheit beitragen.

Quellen:

Herbert, C. (2023). Oral health and mental health in healthy adults, a topic of primary prevention and health care, empirical results from two online studies. Current Psychology, 1-15.

Mundgesundheit und Psyche - Studie zeigt Zusammenhang für bessere Früherkennung, in: idw-online.de

Einfach mal Zähne zeigen, in: ikw.org