Neue Studie: Dieses Obst schützt vor Demenz!

Bahnbrechende Erkenntnisse: Einer aktuellen Studie zufolge sollen zwei Obstsorten bzw. ein bestimmter Bestandteil unserer Ernährung die Hirngesundheit fördern und so das Risiko reduzieren, an Demenz zu erkranken. Worum geht es genau?

Mann verzweifelt auf dem Sofa
Wie können wir uns vor Demenz schützen? Foto: iStock/fizkes

Verwirrtheit, Sprachstörungen, Alltagsschwierigen – das sind die ersten Anzeichen einer Demenz. Während zunächst das Kurzzeitgedächtnis abnimmt, wird im Laufe der Erkrankung auch das Langzeitgedächtnis beeinträchtigt. Die erlernten kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten werden nach und nach abgebaut, bis schließlich kaum mehr etwas allein bewältigt werden kann. Und da die Menschen immer älter werden, gibt es immer mehr Betroffene.

Sowohl für die Erkrankten als auch für Angehörigen ist Demenz eine enorme Belastung. Wie wir uns schützen können, wurde nun an der Columbia University in New York untersucht. Demnach sollen vor allem Äpfel und Beeren gut für das Gedächtnis sein.

Sekundäre Pflanzenstoffe fördern die Gehirnleistung

Bereits in früheren Untersuchungen wurde festgestellt, dass Flavonoide, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören, die geistige Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen. Die Aufnahmemenge wurde jedoch stets von den Proband:innen geschätzt. Eine nun im Fachmagazin PNAS veröffentlichte Studie bestätigt die Erkenntnis – und versucht konkrete Mengenangaben zu machen, die das Demenz-Risiko reduzieren.

Die Forschenden haben dafür 3.562 gesunde Personen (rund 70 Jahre alt) berücksichtigt. Es wurden zwei Gruppen gebildet:

1. Die Hälfte nahm für drei Jahre 500 Milligramm Flavanole (zählen zu Flavonoiden) pro Tag ein.

2. Die andere Hälfte nahm ein Placebo ohne Flavanole ein.

Bei 1.361 Proband:innen wurde am Anfang der Studie zudem eine Urinprobe genommen, um herauszufinden, wie viele Flavanole sie bereits vorher aufnahmen. Zusätzlich wurde ermittelt, wie gesund ihre generelle Ernährung war. Durch kognitive Tests wurde auch die Leistungsfähigkeit bestimmt.

Kann der geistige Abbau durch Flavanole verhindert werden?

Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass bei dem Drittel der Teilnehmenden, die sich am gesündesten ernährten, das geringste Risiko für einen Abbau der geistigen Fähigkeiten bestand. Bei dem Drittel, das wenig Flavanole über Lebensmittel aufnahm und sich ungesund ernährte, konnte durch die Einnahme von Präparaten mit Flavanolen einerseits der Abbau der geistigen Fitness verhindert und andererseits sogar noch die Gedächtnisleistung gesteigert werden. Wer jedoch ohnehin bereits viele Flavanole zu sich nahm, zeigte diesen positiven Effekt der zusätzlichen Aufnahme nicht.

Was enthält am meisten Flavanoide?

Einen hohen Anteil an Flavanoiden haben Äpfel und Beeren, die dementsprechend vor allem zur Reduzierung des Demenz-Risikos beitragen können. Ebenfalls reichhaltig an sekundären Pflanzenstoffen: Dunkle Schokolade, grüner und schwarzer Tee, Kresse, rote Zwiebeln, Grünkohl und Rucola. Der Verzehr von Flavanoiden soll im Übrigen auch die Blutwerte verbessern, den Blutdruck reduzieren und das Risiko, an Diabetes zu erkranken, verringern.

Quelle:

Brickman, A. M., et al. (2023). Dietary flavanols restore hippocampal-dependent memory in older adults with lower diet quality and lower habitual flavanol consumption. Proceedings of the National Academy of Sciences, 120(23), e2216932120.