Studie: Diese Atemübung senkt das Alzheimer-Risiko
Das Risiko an Alzheimer zu erkranken kann beeinflusst werden. Eine Studie hat nun einen neuen Faktor dafür gefunden: eine einfache Atemübung. Wie funktioniert diese und was bewirkt sie?

Rauchen, Alkohol, Schlafmangel – das sind drei Faktoren, die das Alzheimer-Risiko erhöhen. Gesenkt werden kann es hingegen durch ausreichend geistige und körperliche Aktivität, soziale Kontakte und eine ausgewogene Ernährung. In einer neuen Studie wurde nun eine weitere Möglichkeit entdeckt, das Risiko an Alzheimer zu erkranken zu reduzieren.
Wie verändert sich das Gehirn bei Alzheimer?
Alzheimer-Erkrankte weisen im Gehirn Ablagerungen des Proteins Amyloid-Beta auf, die die Symptome der Demenz-Form auslösen sollen. Expert:innen nehmen an, dass wenn diese Ablagerungen verhindert werden könnten, das Risiko einer Erkrankung abnimmt. Doch ist das überhaupt möglich und wenn ja, wie? Eine potenzielle Lösung haben Forschende nun gefunden.
Atemübung soll Ablagerungen verhindern
Für ihre Studie untersuchten die Forschenden fast 100 Menschen über vier Wochen. Die Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe absolvierte zweimal täglich eine Atemübung, während die restlichen Proband:innen Meditationen durchführten. Es wurde jeweils die Herzrate gemessen sowie Blut abgenommen.
Das Ergebnis ist deutlich: Bei denjenigen, die die Atemübung machten, reduzierte sich die Menge des Proteins Amyloid-Beta. Die Forschenden vermuten dahinter einen Rückgang der Produktion.
Wie funktioniert die Atemübung?
Die Atemübung, die die Teilnehmenden der Studie zweimal täglich durchführten, funktionierte wie folgt: Fünf Sekunden einatmen, fünf Sekunden ausatmen, 20 Minuten lang wiederholen. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) wird dadurch gesteigert. Da eine niedrige HRV mit Stress, Schlafmangel, einem ungesunden Lebensstil und auch mit einer gesteigerten Produktion von Amyloid-Beta in Verbindung gebracht wird, könne die Senkung der HRV durch die Atemübung zu der Reduzierung von Amyloid-Beta im Blut geführt haben.
Wie die Menge von Amyloid-Beta im Gehirn verändert wird, geht aus der Studie allerdings nicht hervor – es wurde lediglich der Anteil im Blut gemessen. In weiteren Untersuchungen muss der Effekt von Atemübungen auf das Alzheimer-Risiko nun überprüft werden. Feststeht jedoch: Es könnte wohl kaum einfacher sein, das Alzheimer-Risiko zu reduzieren, indem man zweimal täglich Atemübungen durchführt.
Quellen:
Min, J., et al. (2023). Modulating heart rate oscillation affects plasma amyloid beta and tau levels in younger and older adults. Scientific Reports, 13(1), 3967.
Can breathing exercises reduce Alzheimer’s risk?, in: gero.usc.edu
Alzheimer-Risiko einfach senken: Diese Atem-Übung soll helfen, in: infranken.de
- Studie: So erkennen Sie Alzheimer an den Augen
- Ist Luft anhalten gesund?
- Erschreckende Studie: Fruktose kann zu Alzheimer führen
- Studie: So wirken Omega-3-Fettsäuren auf das Gedächtnis
- Wie wirkt sich die Internetnutzung auf das Demenz-Risiko aus? Die überraschende Antwort!
- Neues Alzheimer-Medikament Donanemab: Aktuelle Studienergebnisse