Stinkwanzen bekämpfen: Dies sind die 4 effektivsten Hausmittel

Sie sind eigentlich harmlos, verbreiten aber einen üblen Geruch – vor allem deshalb wollen viele Menschen Stinkwanzen bekämpfen. Mit diesen 4 Hausmitteln gelingt es ohne Einsatz von Chemie.

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Unter den weltweit etwa 40.000 und in Deutschland etwa 1.000 Wanzenarten gibt es eine ganz besondere: die grüne Stinkwanze, die ihrem Namen alle Ehre macht. Sie gehört wie alle Wanzen zu den Schnabelkerfen, genauso wie Blattläuse oder Zikaden. Nicht nur wegen des üblen Geruchs fragen sich viele Menschen, wie man Stinkwanzen bekämpfen kann.

Was sind grüne Stinkwanzen?

Die Stinkwanze zählt zur Gattung der Baumwanzen und ist meist ab August bei uns aktiv. Sie wird auch grüne Stinkwanze genannt, wegen ihrer leuchtend grünen Farbe mit kleinen dunklen Sprenkeln in den Sommermonaten. Manche bezeichnen sie auch als Stinkkäfer, Gemeine Stinkwanze oder Gemeiner Grünling.

Bevor die Stinkwanze überwintert, nimmt sie eine rotbraune Färbung an. Die Wanze wird zwischen zwölf und 14 Millimetern lang. Zur Abwehr von Fressfeinden und zur Warnung von anderen Wanzen versprüht sie ein übelriechendes Sekret – daher auch ihr Name.

Warum sollte man Stinkwanzen bekämpfen?

Im Sommer halten sich die Wanzen bevorzugt in Laubbäumen und Gebüschen an Waldrändern auf. Auch in Gärten und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sind sie zu finden. Da sie sich von Pflanzensaft ernähren und auch beispielsweise Himbeeren und Brombeeren lieben, sind sie hier nicht gern gesehen – die Früchte sind danach ungenießbar. Zudem entziehen Baumwanzen den Pflanzen ihren Saft, was die Ernte beeinträchtigt und sie teilweise auch vernichten kann.

Ab Ende September bereiten sich die Stinkwanzen auf den Winter vor und suchen sich schützende Quartiere. Nicht selten landen sie dabei in Häusern oder Wohnungen. Gefährlich sind sie für Menschen nicht. Aber kommt man ihnen zu nahe, sondern sie ihr stinkendes Sekret ab, was sehr unangenehm sein kann.

Was tun gegen Stinkwanzen? Das ist die schonendste Methode

Wenn Sie eine Stinkwanze zu Hause entdecken, lassen Sie sie vorsichtig auf ein Stück Papier krabbeln und befördern Sie sie nach draußen. Solange sie sich nicht angegriffen fühlt, gibt’s auch keinen Stinkalarm.

Wanzen bekämpfen: 4 Hausmittel, die effektiv gegen Stinkwanzen helfen

Damit es sich die kleinen Wanzen erst gar nicht gemütlich machen können, gibt es einige einfache Hausmittel, um sie zu vertreiben.

1. Stinkwanzen bekämpfen mit Hausmittel aus Essig-Gemisch

Füllen Sie eine Lösung aus Essig, Wasser und Spülmittel in eine Sprühflasche und besprühen Sie Fensterbänke und Türrahmen damit. Aufgrund des intensiven Geruchs nehmen die Wanzen Reißaus. Die Wanzen können auch direkt mit der Lösung besprüht werden; es schadet ihnen nicht, verscheucht sie aber. 

2. Stinkwanze bekämpfen mit starken Gerüchen

Eine gute Idee ist es auch, Salmiak oder Wacholder im Raum zu verteilen. Wie beim Essig mögen die Stinkwanzen diese starken Geruchsstoffe gar nicht und können so auf natürliche Weise vertrieben werden.

3. Rhabarbersud als Mittel gegen Stinkwanzen

Rhabarber enthält ab Juni viel giftige Oxalsäure und ist für uns dann nicht mehr genießbar – dann kann er gegen die Krabbler eingesetzt werden. Um den Sud herzustellen, einfach 50 Gramm zerkleinerten Rhabarber und Rhabarberblätter über Nacht in 1 Liter heißem Wasser einweichen. Am nächsten Tag in eine Sprühflasche füllen und die Pflanzen damit mehrmals einsprühen.

4. Wanzen bekämpfen auf Balkon oder im Garten: Neemöl als Hausmittel

Helfen die milderen Hausmittel nicht, eignet sich dieses extrem nach Zwiebeln, Knoblauch und Schwefel riechende Öl zur Bekämpfung der kleinen Wanzen. Dazu das Neemöl stark mit Wasser verdünnen (2 Milliliter auf 1 Liter Wasser) und die Pflanze mit der Lösung besprühen oder die Blätter damit einreiben. Die Stinkwanzen hören so auf zu essen und sich fortzupflanzen. Allerdings sollte dieses Mittel nur draußen angewandt werden, da es allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Mit diesen Mitteln können Sie den Stinkwanzen den Garaus machen. In seltenen Fällen, wenn der Befall zu stark ist, können jedoch auch Hausmittel nichts mehr ausrichten – dann müssen Schädlingsbekämpfungsexperten hinzugezogen werden.

Stinkwanzen bekämpfen: Diese Maßnahmen helfen auch

Zusätzlich ist es ratsam, einige Tipps zu beherzigen – dann kommen die Krabbler gar nicht erst ins Haus:

  • Ein Gemüsefliegennetz schützend über den Pflanzen anbringen.

  • Bei geringem Befall Stinkwanzen von der Pflanze abschütteln oder aufsammeln.

  • Beim abendlichen Lüften das Licht ausschalten – denn es zieht die Wanzen an.

  • Risse oder Löcher in Fugen, an Fassade, Fenstern und Türen mit Silikon schließen.

  • Vor Fenstern und Türen Fliegengitter anbringen.

  • Klebefalle installieren: einen Streifen Backpapier mit Honig bestreichen, trocknen lassen und mit Klebeband u. a. auf Fensterbänken oder an Türrahmen befestigen.

Das sollten Sie nie machen, wenn Sie Stinwanzen bekämpfen

Chemische Mittel, aber auch manche natürliche Bekämpfungsmethoden – etwa durch Nikotinsud oder Chilispray – können kontraproduktiv wirken. Denn die Wanze stößt dann ihr Sekret aus und der üble Gestank verbreitet sich. Dasselbe gilt übrigens für das Einsaugen mit dem Staubsauger.

In Einzelfällen ist es daher am allerbesten, die Stinkwanzen mithilfe von Papier, eventuell mit einem Glas überstülpt, nach draußen zu befördern. Und auch mit den genannten Hausmitteln lassen sich die Stinkwanzen bekämpfen, sodass sie fernbleiben.

Quellen:

Beerenfan und Rüsselträgerin – Die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina) im Porträt in: nabu.de