Stinkende Blähungen: Ursachen und wie man sie vermeidet

Jeder Mensch sondert Gase ab, aber stinkende Blähungen können richtig unangenehm sein. Welche Ursachen sind für solche Blähungen verantwortlich und welche Tricks gibt es, um sie zu vermeiden?

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Ist es Ihnen in der Öffentlichkeit auch schon einmal passiert, dass unbeabsichtigt Luft dem Darm entwichen ist? Es ist schon unangenehm genug, wenn die Blähungen zu hören sind. Noch viel peinlicher aber ist es, wenn es sich um stinkende Blähungen handelt. Wenn sie häufig auftreten, sollte man um die Ursachen wissen.

Stinkende Blähungen: Ursachen und wie man sie vermeidet
Übelriechende Blähungen können sehr belastend sein Foto: iStock / Rattankun Thongbun

Woher kommen stinkende Blähungen?

Richtige Sorgen muss sich niemand machen, wenn Blähungen stinken. Jeder Mensch sondert täglich über den Darm ungefähr einen Liter Luft ab. Das ist normal und hängt unter anderem mit der Luft zusammen, die wir automatisch beim Reden oder der Nahrungsaufnahme verschlucken.

Bis zu 14 Litern an Gasen werden täglich im Verdauungstrakt gebildet. Schon im Magen wird bei der Zerkleinerung der Nahrung Kohlendioxid freigesetzt. Im Darm selbst leisten Millionen von Bakterien bei der Verdauung und Spaltung von Nährstoffen wichtige Arbeit.

Dieses sogenannte Mikrobiom ist ein wichtiger Teil des Verdauungssystems. Wenn bestimmte Bakterienstämme nicht ausreichend vorhanden sind oder ganz fehlen, kann es zu Gärprozessen und damit vermehrt zu Blähungen kommen. Treten diese häufiger auf, spricht man von Meteorismus.

Extrem stinkende Blähungen: Bakterien als Ursache für faule Gerüche

Die Darmbakterien sorgen bei der Zersetzung der Nahrungsmittelbestandteile dafür, dass sich schwefelhaltige Gase bilden. Und diese sind für den Gestank der Blähungen verantwortlich. Wenn es also nach verfaulten Eiern riecht, war das Mikrobiom am Werk. Bei der Verdauung vieler ballaststoff- und eiweißreicher Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Eier und Fleisch entsteht besonders viel Gestank. Forscher der Monash University in Melbourne stellten fest, dass vor allem das in proteinhaltigen Lebensmitteln enhaltene Cystein für den Gestank verantwortlich ist.

Nehmen Sie viele solcher Nahrungsmittel zu sich, produziert der Darm ordentlich Schwefel und scheidet diesen über stinkende Blähungen wieder aus. Das Sprichwort „du bist, was du isst“ zeigt sich hier besonders.

Reizdarm geht häufig mit stinkenden Blähungen einher

Nicht immer hängen Blähungen nur mit der Nahrung zusammen. Auch Erkrankungen wie der sogenannte Reizdarm oder das Reizdarmsyndrom sorgen für eine Schieflage des Mikrobioms im Darm. Betroffene leiden unter einer gestörten Darmtätigkeit und haben eine reduzierte Barrierefunktion der Darmwand. Das Mikrobiom ist beim Reizdarm in seiner Zusammensetzung nicht wie bei Gesunden im Gleichgewicht. Das sorgt für Verdauungsprobleme wie Durchfall und das Entstehen von schwefelhaltigen Gasen.

Treten zu den stinkenden Blähungen andere Symptome wie Durchfälle, starke Bauchschmerzen oder gar Blut im Stuhl auf, sollten Sie sich an einen Gastroenterologen wenden. Neben dem Reizdarm können auch andere Darmerkrankungen wie Morbus Crohn stinkende Blähungen verursachen.

Klebriger Stuhl und stinkende Blähungen

Leiden Sie unter stinkenden Blähungen und beobachten gleichzeitig Stuhlveränderungen? Scheint der Stuhlgang klebrig oder fettig? Dann kann es sich um Fettstuhl bzw. Pankreasstuhl handeln. Ursache kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein, aber auch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder der Galle. Blähungen in Kombination mit klebrigem Stuhl sollten Sie daher ärztlich abklären lassen.

Stinkende Blähungen abends

Manchmal sind wir den ganzen Tag so in Aktion, dass wir kaum zum Verdauen kommen. Deswegen ist es gar nicht so selten, dass sich stinkende Blähungen vor allem abends bemerkbar machen. Im täglichen Stress sorgt das vegetative Nervensystem dafür, dass die Verdauungstätigkeit gedrosselt wird.

Wenn wir abends zur Ruhe kommen, übernimmt der Parasympathikus die Regie und ermöglicht, dass die Verdauungsorgane ins Arbeiten kommen. Deswegen ist es gerade bei gestressten Menschen nicht ungewöhnlich, wenn stinkende Blähungen erst in den Abendstunden auftreten.

Übelriechene Blähungen durch die Periode

Viele Frauen leiden gerade während der monatlichen Periode verstärkt unter stinkenden Blähungen. Verantwortlich ist das Hormon Progesteron, das eine entspannende Wirkung hat und für eine erhöhte Darmträgheit sorgt.

Was tun gegen stinkende Blähungen?

Ernährung und Lebensgewohnheiten sind die Hauptfaktoren für das Auftreten von stinkenden Blähungen. Deswegen hilft es, wenn an diesen Stellschrauben gedreht wird.

Vermeiden Sie zu viel ballaststoff- und eiweißreiche Kost, wenn Sie an Blähungen leiden. Nehmen Sie Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder Zwiebeln nur in kleinen Portionen zu sich und kauen Sie gründlich. Gerade Hülsenfrüchte wie Trockenerbsen sollten lange eingeweicht und gegart werden, dann blähen sie weniger.

Greifen Sie stattdessen zu:

  • Bananen

  • Kartoffeln

  • Spargel

  • Weizen

  • Artischocken

Diese können bei übelriechenden Blähungen helfen. Außerdem sollten sich Betroffene regelmäßig bewegen und somit auch einen trägen Darm wieder in Schwung bringen.

Pflanzliche Arzneimittel helfen bei stark riechenden Blähungen

Gerade, wenn sich im Darm zu viele gasbildende Bakterien befinden, kann es zu einem Ungleichgewicht des Mikrobioms und vermehrt zu stinkenden Blähungen kommen. Neben ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung können pflanzliche Wirkstoffe verhindern, dass die gasbildenden Bakterien die Oberhand gewinnen.

So hemmt hochkonzentriertes Kümmelöl selektiv das Wachstum potenziell krankmachender Bakterien. Wird es in Kombination mit Pfefferminzöl eingenommen, können stinkende Blähungen und begleitende Beschwerden wie Bauchschmerzen auf sanfte Weise gemildert werden. Die Wirkstoffkombination von Pfefferminzöl und Kümmelöl kann in Kapselform über einen längeren Zeitraum eingenommen werden und ist gut verträglich.

Stinkende Blähungen haben meist harmlose Ursachen, hartnäckige Beschwerden können Sie durch eine Ernährungsumstellung und mit pflanzlichen Arzneimitteln relativ schnell bekämpfen.

Quellen:

Was gegen Blähungen hilft, in: internisten-im-netz.de