Stilles Ertrinken: Warum es bei Kindern lautlos geschieht
Der Sommer ist da, Schwimmbäder, Seen und Meer laden zum Planschen und Abkühlen ein. Was ein riesiges Vergnügen für die Kleinen ist, stellt zugleich aber auch eine große Gefahr dar: Stilles Ertrinken ist ein Phänomen, das vor allem Kleinkinder und junge Nichtschwimmer betrifft. Was steckt dahinter?
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Jedes Jahr im Sommer erschüttern Meldungen von Badeunfällen mit Kindern die Menschen. Was viele nicht wissen: Ertrinken ist bei Kindern die zweithäufigste nicht natürliche Todesursache nach Verkehrsunfällen – und bei Säuglingen bzw. Kleinkindern sogar die häufigste. Eine erschreckende Tatsache, bei der unter anderem stilles Ertrinken eine Rolle spielt.
Stilles Ertrinken: Kinder ertrinken lautlos
Kinder machen nicht auf sich aufmerksam, wenn sie im Wasser in Not geraten. Sie schreien und prusten nicht, strampeln nicht oder schlagen um sich – Kinder ertrinken still. Sie gehen lautlos unter, rühren sich nicht.
Für Kinder unter drei Jahren kann schon eine Wassertiefe von nur fünf Zentimetern verhängnisvoll sein. Seichtes Wasser oder auch ein Planschbecken können schnell zur Todesfalle werden. Und das auch, wenn die Eltern in direkter Nähe sind.
Warum ertrinken Kinder still?
Das hat drei Gründe, die reflexhaft passieren:
- Beim Eintauchen ins Wasser halten Kinder die Luft an, die Atmung ist blockiert.
- Die Stimmritzen im Kehlkopf gehen dabei zu, die Kleinen können nicht mehr schreien.
- Sie können sich nicht mehr bewegen, sind in einer Art Schockstarre.
Zudem fehlt den Kindern, auch wenn sie schon älter sind, oft die Kraft, um zu schreien oder anders auf sich aufmerksam zu machen.
Schon nach wenigen Sekunden ohne zu atmen verlieren die Kinder das Bewusstsein. Durch den Sauerstoffmangel treten Hirnschädigungen auf, dies ist bereits nach drei Minuten der Fall. Außerdem kommt es sehr schnell zu Unterkühlungen und in der Folge zu einem Herzstillstand.
Kinder im Wasser im Auge behalten
Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) rät daher dringend: Eltern sollten ihre Kinder nie aus den Augen lassen. Vor allem die ganz Kleinen, aber auch, wenn sie nicht gut oder noch gar nicht schwimmen können. Das ist gerade jetzt in der Pandemie umso wichtiger: Denn wegen Corona sind der Schwimmunterricht in den Schulen und andere Schwimmkurse ausgefallen, viele Kinder konnten das Schwimmen nicht lernen und sollten dies unbedingt nachholen. 2020 haben nach Angaben der DLRG rund 70 Prozent weniger Kinder die grundlegende Seepferdchen-Prüfung abgelegt als noch im Jahr zuvor – eine erschreckende Zahl, denn schwimmen zu lernen, kann überlebenswichtig sein.
Aufpassen und schwimmen lernen: Diese zwei Maßnahmen sind das A und O, wenn es darum geht, stilles Ertrinken bei Kindern zu vermeiden.
Quellen: Von Eltern unbemerkt: Kinder ertrinken still in: Medizinische Hochschule HannoverEine tückische Gefahr für Kinder: Sekundäres und trockenes Ertrinken in: krankenkassenzentrale.deZweites Ertrinken und Trockenes Ertrinken - bei Kindern in: erste-hilfe-fuer-kinder.de