Stiftung Warentest: Nur eine von zehn FFP2-Masken überzeugt

Stiftung Warentest spricht nur für eine von zehn FFP2-Masken eine Empfehlung aus. Im Test fielen besonders die Masken von zwei Drogerieketten negativ auf. Die Ergebnisse im Überblick.

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FFP2-Masken bieten dem Träger einen besseren Schutz gegen das Coronavirus – zumindest sollten sie das. Doch viele FFP2-Masken erfüllen bestimmte Kriterium nicht: Stiftung Warentest hat zehn Masken getestet, das Ergebnis ist ernüchternd.

Stiftung Warentest: Alle FFP2-Masken mit sehr guter Filterfunktion

Insgesamt wurden zehn Masken aus Apotheken, Drogerien, Baumärkten und dem Onlinehandel nach Filterfunktion, Passform, Atemkomfort und Schadstoffen geprüft. Für einen zuverlässigen Schutz müssen die ersten beiden Kriterien erfüllt sein. Besonders auf die Filterfunktion kommt es an. In diesem Punkt konnten alle getesteten Masken überzeugen – sie übertrafen sogar die offiziellen Vorgaben.

Entsprechend der europäischen Norm müssen FFP2-Masken 95 Prozent der Aerosole und Partikel mit einer mittleren Größe von 0,6 Mikrometern aus der Atemluft entfernen können. Die getesteten Masken konnten rund 99 Prozent der Partikel abfangen. Geprüft wurde die Filterfunktion, indem die Masken auf einer Halterung befestigt und einem Strom aus Partikeln ausgesetzt. Überzeugen konnten die Masken auch in einem anderen Punkt: In keinem der Modelle wurden Schadstoffe gefunden.

Drei Modelle weisen mangelhaften Atemkomfort auf

Anders sehen die Ergebnisse in der Kategorie Atemkomfort aus. Bevor die Passform geprüft wurde, mussten drei Modelle aussortiert werden, nachdem Tests mit einer „künstlichen Lunge“ einen mangelhaften Atemkomfort ergaben. Den Probanden fiel das Atmen aufgrund eines zu hohen Widerstands in der Maske schwer. Vor allem bei Älteren und Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen kann das zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

Betroffen sind die folgenden FFP2-Masken:

  • Mivolis von „dm“
  • Altapharma von Rossmann
  • REF HSo5o1A von Hygisun

Nur eine FFP2-Maske mit ausreichender Dichtigkeit

Ebenso wichtig wie die Filterfunktion ist die Passform der Maske. Denn wenn sie nicht dicht auf dem Gesicht anliegt, können Aerosolpartikel über kleinste Lücken in die Maske gelangen. Somit sorgt eine undichte FFP2-Maske nicht für einen besseren Schutz vor dem Coronavirus als eine Alltagsmaske aus Stoff. Um die Dichte zu testen, hat Stiftung Warentest jedes Modell von zehn Probanden (Frauen und Männer) mit unterschiedlichen Gesichtsformen tragen lassen.

Die Testpersonen befanden sich in einer mit ungefährlichen Aerosolen angereicherten Kammer, in der sie auf einem Laufband alltägliche (Kopf-)Bewegungen ausführen und sprechen sollten. Währenddessen wurde die ausgeatmete Luft mit einem Messgerät untersucht. Die Vorgabe: Im Durchschnitt dürfen bei acht von zehn Trägern nicht mehr als acht Prozent der Partikel über Lücken in die Maske gelangen. Lediglich eine FFP2-Maske entsprach diesem Wert – die 3M Aura 9320+. Sie wird in Großbritannien hergestellt und ist mit etwa sieben Euro die teuerste unter den getesteten Masken.

Drei weitere Masken-Modelle hielten zumindest bei sechs der zehn Probanden die Normwerte ein:

  • Atemious Pro Art. 2001 von Univent Medical
  • RM100 von Medisana
  • Feinstaubmaske der Marke Gebol aus dem Hagebaumarkt

Gute Passform bei FFP2-Masken ist entscheidend

Die Ergebnisse der Stiftung Warentest verdeutlichen, wie wichtig die Passform von FFP2-Masken ist. Da die Dichte mitunter je nach Gesichtsform variieren kann, sollte darauf geachtet werden, dass die Maske gut sitzt. Erkennen könne man eine gute Dichtigkeit daran, dass die Maske beim Einatmen an den Mund herangezogen wird und sich beim Ausatmen aufbläht, wie dem Testbericht zu entnehmen ist. Brillenträger könnten erkennen, dass die Maske nicht richtig sitzt, wenn ihre Brille beschlägt. Damit das nicht passiert, sollte die Falzkante fest an den Nasenrücken gedrückt werden.

Wichtig sei es, dass sich an den Seiten der Maske keine Falten bilden. Um einen guten Sitz zu gewährleisten, könne es helfen, die Schlaufen zu verknoten oder – etwa bei Menschen mit Hörgeräten – zu erweitern.

Quelle:

FFP2-Masken im Test 3M schützt am besten, in: test.de