Staupe beim Hund: Woran erkennt man die Erkrankung?

Staupe ist eine Viruserkrankung beim Hund. Sie befällt auch Füchse oder Wölfe. Übertragen wird das Virus beim direkten Kontakt oder über Ausscheidungen.

Staupe beim Hund
Die Hundekrankheit Staupe kommt in verschiedenen Verlaufsformen vor Foto: iStock / VioletaStoimenova

Was ist Staupe beim Hund?

Staupe ist eine gefährliche Viruserkrankung, die besonders häufig bei Hunden auftritt. Staupe wird auch als Carrésche Krankheit bezeichnet. Dieser Name geht auf ihren Entdecker Henri Carré zurück. Ausgelöst wird Staupe beim Hund durch das Canine Staupevirus. Besonders häufig betroffen sind junge Hunde im Alter von sechs bis acht Wochen. Auch ungeimpfte Tiere, solche mit schwachem Immunsystem und alte Hunde bekommen häufiger Staupe. Die Erkrankung ist sehr ansteckend und wird via Tröpfcheninfektion übertragen. Ein Hund kann Staupe nicht nur von einem anderen Hund bekommen, sondern sich auch bei Wildtieren anstecken.

Die Hundekrankheit Staupe kommt in verschiedenen Verlaufsformen vor, jede Form greift andere Organe an. Betroffen sein können der Magen-Darm-Trakt (gastrointestinale Form), die Atemwege (respiratorische Form), Gehirn und Nerven (nervöse Form) sowie die Haut (Hartballenform).

Welche Symptome verursacht Staupe?

Hat sich ein Hund infiziert, kann die Staupe verschiedene Symptome verursachen. Diese hängt auch davon ab, welche Organe betroffen sind, das heißt, welche Verlaufsform vorliegt. Erste Symptome bei jeder Verlaufsform sind hohes Fieber, Fressunlust und Abgeschlagenheit. In der Folge entwickeln sich die speziellen Symptome. Bei der gastrointestinalen Form kommt es zu Erbrechen und wässrigem Durchfall. Die respiratorische Form führt unter anderem zu eitrigem Ausfluss aus Nase und Augen sowie Atemproblemen. Ist das Gehirn befallen, spricht man von der neuronalen Form. Sie äußert sich durch epileptische Anfälle und Lähmungen. Zu den Staupe-Symptomen der Hartballenform gehört eine übermäßige Verhornung der Zehenballen. Diese Form tritt allerdings sehr selten auf.

Wie wird Staupe beim Hund behandelt?

Bei Verdacht auf Staupe sollten sich die Halter telefonisch beim Tierarzt anmelden. Dieser kann entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit sich vor Ort andere Hunde nicht anstecken. Wurde beim Hund Staupe diagnostiziert, erfolgt eine symptomatische Therapie. Gegen das Virus selbst gibt es keine Medikamente. In schweren Fällen kann es vorkommen, dass der Hund in einer Tierklinik stationär, manchmal sogar intensivmedizinisch behandelt werden muss. Vor allem bei jungen, ungeimpften Tiere kommt es häufiger zu einem tödlichen Verlauf. Bei neurologischen Symptomen sinken die Überlebenschancen ebenfalls deutlich.

Eine sehr gute Prophylaxe ist die Staupe-Impfung, die nach der Grundimmunisierung alle drei Jahre erfolgen sollte. Zwar kann auch ein geimpfter Hund in seltenen Fällen an chronischer Staupe erkranken. Dieses Restrisiko wiegt jedoch die Risiken bei einem völlig ungeschützten Hund deutlich auf. Wer sich schon im Welpenalter impfen lässt, kann seinen Hund gut vor Staupe schützen.

Quellen:

Bucksch, Martin (2013): Praxishandbuch Hundekrankheiten: Vorsorge und Erste Hilfe, Krankheiten erkennen und behandeln, Stuttgart: Kosmos Verlag.

Hartmann, Michael (2015): Patient Hund: Krankheiten vorbeugen, erkennen, behandeln, Reutlingen: Oertel & Spörer Verlags-GmbH.

Quinten, Doris (2011): Kranker Hund – was tun? Krankheiten erkennen, heilen, vorbeugen, Stuttgart: Ulmer Verlag.

Schrey, Christian (2019): Leitsymptome und Leitbefunde bei Hund und Katze: Differenzialdiagnostischer Leitfaden, Stuttgart: Thieme Verlag.

Die wichtigsten Infektionen des Hundes in Kürze, in: tieraerzteverband.de

Krankheiten beim Hund, in: bft-online.de