Sprunggelenksarthrose: wenn jeder Schritt schmerzt
Das Sprunggelenk ist ein regelrechtes Arbeitstier. Es ist das am meisten belastete Gelenk im Körper. Durch Fehlstellungen, einseitige Belastungen, Sportunfälle, rheumatische Erkrankungen oder Übergewicht wird der Verschleiß des Gelenkknorpels im Sprunggelenk begünstigt. Das Gelenk entzündet sich, der Knorpel nutzt sich ab, jede Bewegung schmerzt. Wie lässt sich die Sprunggelenksarthrose verhindern und therapieren?
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Was ist eine Sprunggelenksarthrose?
Zwischen Unterschenkel und Fuß befindet sich das Sprunggelenk, das aus einem oberen und einem unteren Sprunggelenk besteht. Es verbindet die beiden Unterschenkelknochen Wadenbein und Schienbein mit dem Fuß. Diese Gelenke ermöglichen das Heben und Senken der Füße sowie die Einwärts- und Auswärtsdrehung des Fußes. Das Sprunggelenk trägt beim Stehen das gesamte Körpergewicht. Bei dynamischen Belastungen wie laufen oder springen, muss das Gelenk sogar das Vier- bis Fünffache des Körpergewichts stemmen. Die Knochen des Gelenks sind durch einen Knorpel abgepuffert. Die dünne, weißliche Schmiere des Knorpels schützt als Stoßdämpfer die Knochen und ermöglicht das Gleiten der aufeinandertreffenden Knochen bei der Gelenkbewegung. Bei einer Arthrose im Fußgelenk verschleißt der Knorpel zunehmend, der Gelenkspalt wird kleiner und die Knochen reiben zunehmend aufeinander. Der angrenzende Knochen versucht durch Auswüchse, sogenannte Osteophyten, gegenzusteuern. Das Gelenk verknöchert in der Folge und verliert an Bewegungsspielraum. Je stärker der Knorpel sich zurückbildet, desto mehr kommt es zu einer Aufrauhung der Gelenkflächen, Fragmente des Knorpels und des Knochens lösen sich und führen zu Entzündungen im Gelenk. Es schwillt an und schmerzt. Oft wird die Sprunggelenksarthrose chronisch.
Wie entsteht die Sprunggelenksarthrose?
Obwohl diese seltener ist als die Abnutzung der Knorpel in Knie oder Hüfte, so zählt die Sprunggelenksarthrose zunehmend zu den Volkskrankheiten. Etwa ein Prozent der Erwachsenen leidet in Deutschland unter dem schmerzhaften Knorpelabbau. Ein Grund hierfür ist, dass Gelenke durch intensiven Sport belastet werden. Besonders Sportarten, bei denen viel gesprungen wird oder schnelle Richtungswechsel vorherrschen, sorgen für eine übermäßige Belastung des Gelenkknorpels. Risikosportarten sind zum Beispiel Handball, Fußball, Hockey oder Tennis. Aber auch durch Verletzungen wird das Sprunggelenk beeinträchtigt. Denn Bänderrisse und Co. führen oft zu Fehlstellungen und damit zu einseitiger Belastung des Sprunggelenks. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht und Bewegungsmangel.
Wie erkenne ich die Sprunggelenksarthrose?
Im Anfangsstadium macht sich diese Krankheit durch Anlaufschmerzen nach Ruhephasen (Aufstehen nach längerem Sitzen; morgens nach dem Aufwachen) bemerkbar. Das Gelenk fühlt sich an wie eingerostet und ist manchmal geschwollen. Nach körperlicher Anstrengung leiden die Patienten unter einem „Gelenk-Kater“, das Gelenk ist auch Tage danach noch schmerzhaft und geschwollen. Bewegungen mit Stoßbelastungen des Gelenks werden zunehmend unmöglich. Später schmerzt das Sprunggelenk auch in Ruhe.
Weitere Symptome:
- Knacken und Knirschen im Gelenk
- Schwellungen
- Verlust von Kraft und Ausdauer
- Gelenksteife
Vorbeugen der Sprunggelenksarthrose
Der Knorpel im Sprunggelenk hat keine eigene Blutversorgung. Er wird über den Knochen und die Gelenkflüssigkeit durch ein Wechselspiel zwischen Be- und Entlastung mit Nährstoffen versorgt. Bei Belastung werden verbrauchte Nährstoffe und Flüssigkeit aus dem Knorpel gepresst. Durch die Entlastung kommen frische Nährmittel in das Knorpelgewebe. Deshalb lässt sich durch muskelaufbauende Bewegung dieses Bindegewebe gezielt stärken, sodass eine Arthrose des Sprunggelenks gar nicht erst entstehen muss.
Der Abbau von Fettpölsterchen trägt dazu bei, dass weniger entzündungsfördernde Hormone in den Organismus gelangen und die Gelenke entlastet werden. Darüber hinaus spielt eine gezielte Ernährung eine Rolle: Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen hemmen, können über Fischsorten wie Lachs, Hering, Makrele oder Forelle zur Vorbeugung der Arthrose zugeführt werden. Nahrungsmittel wie Fleisch sowie Sonnenblumenöl, Distelöl oder Nüsse hingegen enthalten Omega-6-Fettsäuren, die im Körper zu entzündungsfördernden Arachidonsäuren umgewandelt werden. Diese sollten gemieden werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zudem Zurückhaltung bei alkoholischen Getränken, die ebenfalls Entzündungen fördern können.
Natürliche Helfer für die Sprunggelenksarthrose Therapie
Ist die Arthrose erst einmal im Sprunggelenk, können zahlreiche konservative und natürliche Methoden die Beschwerden lindern.
Bewegung ist das A und O, um den Gelenkknorpel mit den nötigen Stoffen zu versorgen. Bei jeder Bewegung wird der Knorpel geknetet und dadurch in die Lage versetzt, Nährstoffe aufzunehmen und wieder abzugeben. Moderater Sport wie Walken oder Yoga und jegliche Bewegung sorgt dafür, dass der verbleibende Knorpel gut versorgt wird und sich sogar wieder etwas regenerieren kann.
Um Entzündungsschmerzen (erkennbar an Rötung, Hitze und Schwellung des Gelenks) zu lindern, können Eispackungen oder Kohlwickel helfen. Kohlblätter (zum Beispiel Weißkohl) werden blanchiert und über ein bis zwei Wochen abends um das erkrankte Gelenk gewickelt. Das zieht die Entzündung aus dem Gelenk.
Steht der Anlaufschmerz oder der „Gelenk-Kater“ im Vordergrund der Beschwerden, ist das Sumachgewächs, besser bekannt als Rhus toxicodendron eine wirkungsvolle Alternative zu Schmerzmitteln. Als Salbe oder Gel wird Rhus toxicodendron auf die schmerzenden Gelenke aufgetragen oder in Form von Tabletten eingenommen. Patienten, denen das Sumachgewächs hilft, sind oft ruhelos und wollen sich trotz der Schmerzen ständig bewegen. Typisch ist der starke Anlaufschmerz zu Beginn der Bewegung, der durch fortgesetzte Bewegungen deutlich besser wird. Bei akuten Schmerzen wird Rhus toxicodendron D6 als homöopathische Globuli mehrmals täglich eingenommen. Die Einnahme von jeweils drei Globuli kann stündlich erfolgen. Sobald eine Besserung eintritt, können die Abstände größer werden. Die Einnahme wird bei anhaltender Besserung beendet.
Eine weitere Methode zur Sprunggelenksarthrose Behandlung ist die Ruhigstellung des Gelenks mit speziellen Sprunggelenks Bandagen. Diese werden bei medizinischer Begründung zum Großteil durch die Krankenkasse erstattet. Auch Physiotherapie zielt darauf, die Symptome zu lindern. Die Sprunggelenksarthrose ist zwar nicht heilbar, aber im frühen Stadium sehr gut behandelbar.
Quellen:
Grönemeyer, Prof. Dr. med. Dietrich, Neues Hausbuch der Gesundheit (2008), Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Sprunggelenksarthrose: Ursachen, Symptome und gelenkerhaltende Therapie, in: gelenk-klinik.de
Ernährung bei Arthrose, in: rheumaliga.ch