Sprachstörungen: Zur Behandlung eignet sich eine Sprachtherapie
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- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Unabhängig davon, welche Sprachstörungen vorliegen, besteht die Behandlung im Wesentlichen aus einer Sprachtherapie, die von Sprachtherapeuten oder Logopäden durchgeführt wird. Grundsätzlich sollte sie so früh wie möglich beginnen, also direkt nach Stellen der Diagnose.
Bei kindlichen Entwicklungsstörungen erfolgt die sprachtherapeutische Behandlung spielerisch. Sie setzt an dem diagnostizierten Stand an und bezieht sich in der Reihenfolge der Übungen auf den normalen Verlauf des Spracherwerbs. Praktisch sieht das so aus, dass der Sprachtherapeut oder Logopäde dem Kind sprachliche Reize bietet. Bei Sprachstörungen kann sich die Behandlung über einen sehr langen Zeitraum erstrecken und wird im Idealfall beendet, wenn das Kind seine Altersgenossen in der Sprachentwicklung weitestgehend eingeholt hat.

Wichtig ist dabei, dass bei Sprachstörungen die Behandlung nicht ausschließlich im engen Raum der Praxis erfolgt, sondern von den Eltern mitgetragen wird. Dazu gehört es, selbst auf eine korrekte Ausdrucksweise zu achten und das Kind bewusst zum Sprechen anzuregen, es Ereignisse erzählen zu lassen oder sich gemeinsam Geschichten auszudenken. Da Spracherwerb durch Nachahmen erfolgt, sollten Eltern ihr Kind nicht direkt korrigieren, sondern selbst die entsprechenden Formen verwenden. Auch das gemeinsame Lesen oder Singen fördert die Sprachentwicklung. Grundsätzlich ist es bei Sprachstörungen aber entscheidend, bei der Sprachtherapie keinen Druck auf das Kind auszuüben, sondern es vor allem spielerisch zum Sprechen und Zuhören anzuregen.
Ergotherapie bei Sprachstörungen
Da Mediziner mittlerweile wissen, dass Sprachentwicklung und Motorik eng miteinander verknüpft sind, kann gegebenenfalls eine Ergotherapie bei Sprachstörungen die Behandlung ergänzen. Falls ein negatives soziokulturelles Umfeld die Ursache für die mangelhaften Fähigkeiten ist und das Kind auch ein auffälliges Sozialverhalten zeigt, könnte auch eine Psychotherapie sinnvoll sein.
Bei Sprachstörungen durch Aphasie baut die Behandlung auf denselben Prinzipien auf. Die Sprachtherapie verläuft hier in verschiedenen Phasen, in denen zunächst der genaue Stand der Fähigkeiten ermittelt und schließlich von dort wieder ausgebaut wird. Auch hier geht es darum, die Sprache zu aktivieren. Dabei machen sich Sprachtherapeuten die Lernfähigkeit des Gehirns zunutze – ein Teil der abgebauten Fertigkeiten kann so in manchen Fällen wiederhergestellt werden. Schließlich werden noch verbale und nonverbale Kommunikations-Strategien eingeübt, damit der Betroffene in der Lage ist, seine Wünsche beispielsweise durch Gesten auszudrücken, wenn die Worte fehlen.