Spanien: Rauchverbot wegen Corona – demnächst auch in Deutschland?
In Spanien ist jetzt ein Rauchverbot im öffentlichen Raum erlassen worden – falls der Mindestabstand von zwei Metern nicht gewahrt werden kann. Droht das jetzt auch den deutschen Rauchern?
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Das spanische Festland sowie die Balearischen Inseln sind von der Bundesregierung gerade zum Corona-Risikogebiet erklärt worden. Um die steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen, greift die spanische Regierung jetzt zu drastischen Maßnahmen. Ab Donnerstag gilt ein umfassendes Rauchverbot im öffentlichen Raum.
Spanien: Rauchverbot im öffentlichen Raum
Kann der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden, gilt ab Donnerstag in Spanien absolutes Rauchverbot. Das verkündete jetzt Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa. Er kündigt an, jegliche Form der Inhalation von Tabak und nikotinhaltigen Flüssigkeiten im öffentlichen Raum zu verbieten, wenn der Mindestabstand von zwei Metern nicht gewährleistet werden kann.
Hintergrund ist eine Untersuchung der spanischen Kommission für öffentliche Gesundheit. Die Experten schrieben Anfang Juli in einem Gutachten: Beim Exhalieren – also dem Ausatmen des Rauchs aus der Lunge oder Mundhöhle – könnten viele Mikrotröpfchen mit dem Virus freigesetzt werden, die hochinfektiös sind. Daher sollte der Konsum in gemeinschaftlichen Umfeldern vermieden werden.
Warum ist das Infektionsrisiko durch Raucher so hoch?
Carlos Jiménez, Präsident der spanischen Gesellschaft für Lungenheilkunde und Thoraxchirurgie, erklärte jetzt gegenüber dem Magazin Spiegel "Wenn ein Raucher exhaliert, gelangen viel mehr Tröpfchen in die Umwelt, als wenn ein Mensch normal ausatmet." Zudem tragen Raucher in dem Moment des Konsums keine Maske, was ein Risiko weiter erhöht. Auch das eigene Risiko der Raucher steigt, da sie sich bei jedem Zug an der Zigarette mit der Hand an den Mund fassen.
Droht Deutschland auch ein Rauchverbot?
In Spanien beschloss die Regierung mit steigenden Fallzahlen strengere Einschränkungen. Auch in Deutschland zeigen die Kurven der Neuinfizierten nach oben. Sollten auch hier strengere Maßnahmen eingeführt werden, könnte auch das Rauchverbot in der Öffentlichkeit eine Maßnahme sein.
Bereits jetzt warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Website: "Weil eine Tröpfcheninfektion der Hauptübertragungsweg von COVID-19 ist, sollten Raucherinnen und Raucher nicht mit anderen Personen zusammenstehen und rauchen."
Quelle:
Verhaltensregeln und -empfehlungen zum Schutz vor dem Coronavirus im Alltag und im Miteinander, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Spanien führt Rauchverbot ein, in: Spiegel