Spahn will Demenz-Forschung ausbauen

Der neue Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die europäische Demenzforschung fördern - wie sehen seine Pläne aus?
Gegenüber der "Bild am Sonntag" äußerte Spahn, er habe vor, gemeinsam mit der Forschungsministerin Anja Karliczek (ebenfalls CDU) existierende europäische Forschungsprojekte zum Thema Demenz noch stärker auszubauen und zu fördern.
Weiterhin schlug er vor, anonymisierte Daten von Millionen Demenzkranken in Europa zu bündeln und zu analysieren. Sein Wunsch sei es, die Krankheit besiegbar zu machen.
Welche Themen bewegen die Demenzforschung aktuell?
Welche Projekte konkret gefördert werden sollen, ließ der Minister offen. Weltweit sind Forscher zurzeit aber auf der Suche nach neuen Demenz-Medikamenten: Denn die bisher verfügbaren Mittel können lediglich die Symptome lindern. Vorrangiges Bestreben der Forschung ist es, das Voranschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder zu stoppen.
Weitere Ziele sind eine bessere Früherkennung und die genaue Identifikation von Risikofaktoren. Ein wichtiges Feld ist dabei die Gen-Forschung, also die Beantwortung der Frage, welche genetischen Faktoren die Entstehung einer Demenz begünstigen. Doch die Wissenschaftler interessieren sich auch dafür, welche Lebensstil-Faktoren das Demenzrisiko verringern oder erhöhen können. So befassen sich etwa mehrere Studien mit der Frage, wie körperliche Fitness und Demenzrisiko zusammenhängen.
Aber auch die Teilhabe von Menschen mit Demenz am gesellschaftlichen Leben ist ein Thema, dem zahlreiche Forschungsprojekte gewidmet werden. So etwa im Fall eines vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projektes in Hamburg-Altona: Ein "offenes Atelier" soll als feste Anlaufstelle für Menschen mit und ohne Demenz im Quartier etabliert werden.