Sorbit: Alles über den Zuckeraustauschstoff

Der Zuckeralkohol Sorbit (auch Sorbitol) kommt in einigen Lebensmitteln natürlich vor, in anderen dient er als künstlicher Zuckeraustauschstoff. Nicht jeder verträgt Sorbit – bei einigen Menschen führt er zu Verdauungsproblemen. 

Frau sitzt auf dem Boden und isst Kirschen aus einer Schüssel
Sorbit steckt unter anderem in vielen Obstsorten – gerade in Kirschen ist viel davon enthalten Foto: iStock/anandaBGD
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Was ist Sorbit?

Sorbit (auch: Sorbitol) gehört als Zuckeraustauschstoff zur Gruppe der Zuckeralkohole. Zum einen kommt er natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln vor, zum Beispiel in Obstsorten wie Birnen, Äpfeln, Kirschen. Zum anderen ist er auch in vielen industriellen Produkten enthalten, häufig in Backwaren. Dabei handelt es sich um den künstlichen Zusatzstoff mit der Bezeichnung E420 (Sorbitol), hergestellt mit der Hilfe von Glukose-Enzymen. Außerdem wird Sorbit auch als Teil des Kohlenhydratstoffwechsels vom menschlichen Organismus selbst produziert. 

In welchen Lebensmitteln kommt Sorbit vor?

Bei einigen Lebensmitteln zählt Sorbit zu den natürlichen Bestandteilen. Zu den natürlicherweise sorbitreichen Lebensmitteln zählen beispielsweise viele Trocken-, Stein- und Kernobstsorten. Sobald aus den betreffenden Obstsorten (siehe Auflistung unten) Marmelade hergestellt wird, erhöht sich der Sorbitgehalt immens.

Lebensmittel, in denen natürlicherweise Sorbit vorkommt: 

  • Äpfel
  • Aprikosen, Marillen
  • Birnen
  • Kirschen
  • Pflaumen
  • Pfirsiche
  • Marmelade
  • Trockenobst
     

Der Zuckeraustauschstoff Sorbit bei einigen Lebensmitteln künstlich beigefügt. Dazu gehören:

  • Backwaren
  • Bonbons
  • Fruchtsäfte
  • Eis
  • Kaugummi
  • Müsliriegeln
  • Schokolade
  • zuckerfreie (Diät-)Produkte (z.B. Bonbons und Kaugummis)


Und auch bei einem Blick auf die Inhaltsstoffe vieler Zahnpflegeprodukte fällt auf, dass Sorbit enthalten ist. Unter anderem, weil Sorbit die Säureproduktion reduziert und die Entstehung von Karies vermindert.

Sorbit in Diabetikerprodukten

Pro Gramm enthält der Zuckeralkohol Sorbit etwa 2,4 Kalorien – das ist deutlich weniger als beim üblichen Haushaltszucker (Saccharose) mit 4 Kalorien pro Gramm. Für die Verstoffwechslung benötigt Sorbit keinerlei Insulin, weshalb sich der Austauschstoff auch wunderbar für die Diabetiker geeignet ist. So müssen auch sie nicht auf die Süße in gewissen Lebensmitteln verzichten. 

Sorbitintoleranz bzw. Sorbitunverträglichkeit

Liegt eine Sorbitintoleranz (auch: Sorbitunverträglichkeit oder Sorbitmalabsorption) vor, so läuft der Abbau von Sorbit im Dünndarm nicht störungsfrei ab. Entweder wird Sorbit nur noch teilweise oder gar nicht abgebaut. Die Folge: Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Die Diagnose einer Sorbitunverträglichkeit geschieht mithilfe eines Atemtests, bei dem der Wasserstoffgehalt gemessen wird. 

Wird eine Sorbitintoleranz festgestellt, sollten mindestens 14 Tage lang Lebensmittel mit  Sorbit weggelassen werden. Sind die Symptome wieder abgeklungen, können Betroffene den Verzehr dieser Produkte wieder aufnehmen, um die jeweilige Toleranzgrenze herauszufinden. Anders als bei anderen Intoleranzen können bei einer Sorbitintoleranz oftmals kleine Mengen des Stoffs verträglich sein. 

Hinweis: Auch viele Menschen mit einer Fruktoseintoleranz reagieren auf Produkte mit Sorbit.

Lebensmittel ohne Sorbit

Wer unter einer solchen Sobitmalabsorption leidet, sollte auf sorbitfreie Lebensmittel zurückgreifen. Dazu gehören unter anderem: 

  • Ananas
  • Bananen
  • Beeren (z.B. Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Sanddorn, Heidelbeeren)
  • Eier
  • Gemüse (z.B. Paprika, Spinat, Auberginen, Radieschen, Brokkoli, Erbsen, Fenchel, Oliven, Spargel, Zwiebel)
  • Getreide
  • Kartoffeln
  • Kiwi
  • Melonen
  • Reis
  • Unverarbeitetes Fleisch
  • Öl und Essig

Risiken: Ist Sorbit ungefährlich?

Eine Menge von bis zu 5 Gramm Sorbit täglich gilt laut Ernährungsexperten als unbedenklich. Wird es hingegen in größeren Mengen aufgenommen (20 Gramm oder mehr), reagieren darauf nahezu alle Menschen mit Durchfall und Bauchkrämpfen. So viel Sorbit steckt etwa in einer Portion Diätmarmelade (30 Gramm).

Deshalb müssen Produkte mit einem Sorbit-Anteil von über 10 Prozent einen entsprechenden Hinweis auf der Verpackung kenntlich machen (z.B. “Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken”). Menschen mit einer Sorbitintoleranz können beim Konsum sorbitreicher Lebensmittel je nach Toleranzgrenze mit Verdauungsbeschwerden reagieren.