Sonnenbrand auf den Augen: Ist das überhaupt möglich?

Ja, Sonnenbrand auf den Augen ist tatsächlich möglich. Der ungeschützte Blick in die Sonne kann buchstäblich ins Auge gehen, vor allem bei Kindern. Umso wichtiger ist es, das Gesicht zu schützen, um Sonnenbrand auf den Augen zu vermeiden.

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Zu lange in die strahlende Sonne geschaut und schon ist es passiert: Sonnenbrand auf den Augen. Die Haut vor aggressiven UV-Strahlen zu schützen, ist für die meisten wohl selbstverständlich. Gerne vergessen werden dabei aber die Augen, denen die UV-Strahlung ebenso schadet. Dabei ist der richtige Schutz vor Sonnenbrand-Augen gar nicht so schwer. Aber auch, wenn es bereits zu spät ist, gibt es einige Möglichkeiten, um Sonnenbrand im Auge zu behandeln.

Rote Augen durch Sonne am Strand: So entsteht der Sonnenbrand

Rote Augen durch die Sonne, also Sonnenbrand in den Augen, ist besonders in Gegenden mit hoher UV-Strahlung riskant. Für die Augen ist die hohe Lichtintensität nämlich genauso schädlich wie für die Haut. Horn- und Bindehaut werden bei übermäßiger Sonneneinstrahlung „verbrannt“. Diese Verbrennung wird auch Photo-Keratitis oder Verblitzung genannt. Geläufiger ist es, von Sonnenbrand auf den Augen zu sprechen. Ein Blendschutz hilft dagegen und hält die UV-Strahlung ab. Anders als bei Sonnenschutzmitteln auf der Haut, kann jedoch der falsche Blendschutz für die Augen schädlich sein.

Gerötete Augen: Ein Symptom von Sonnbrand auf den Augen?

Über Sonnbrand auf Augen weiß Dr. Susanne Schumacher-Roestel bestens Bescheid. Sie ist Augenärztin und betreibt eine eigene Praxis in Plön. Laut ihr äußern sich verbrannte Augen unter anderem durch: 

  • Juckreiz

  • Brennen

  • Rötung

  • Tränen

  • Fremdkörpergefühl

Kind hat rote Augen durch Sonne: So können Eltern ihre Kinder schützen

Allergien und Heuschnupfen sind die häufigsten Ursachen für gerötete Augen bei Kindern. Doch auch die Sonneneinstrahlung kann dafür verantwortlich sein – schließlich sind Kinderaugen sehr empfindlich, weil sich die Schutzfunkton des Auges bei Kindern noch nicht vollständig vorhanden ist. Beispielsweise ist die Augenlinse bei Babys noch durchlässig.

Wichtig ist es deshalb, dass das Kind vor der Sonne geschützt ist:

  • direkte Sonneneinstrahlung meiden

  • Kind mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen

  • lange, luftige Kleidung

  • Sonnenhut mit Schirm am Nacken und Sonnenbrille für Kinder

  • Baby und Kleinkind in einen geschützten Kinderwagen legen

  • Sonnenschirm an den Strand mitnehmen

Was hilft bei Sonnenbrand auf den Augen?

In der Selbstmedikation sollten Sonnenbrand-Augen nur kurzfristig und mit Vorsicht behandelt werden. Um die Beschwerden abzuklären und Augen behandeln zu lassen, empfiehlt sich der Gang zum Arzt. ,,Sonnenbrand" auf der Augenvorderfläche, also der Hornhaut, kann mit Vitamin A und pflegenden Salben oder speziellen Verbandkontaktlinsen behandelt werden. Auch ein paar Stunden Ruhe in einem abgedunkelten Raum können helfen. Die Hornhaut heilt bei Sonnenbrand auf Augen meist schnell wieder ab.

Bei gereizten Augen ist die Befeuchtung mit künstlichen Tränen hilfreich. Diese Präparate ohne Konservierungsmittel gibt es in der Apotheke oder beim Augenarzt. Gut tun auch Kompressen mit warmem, klarem Wasser oder ein Augenbad mit Augentrost (Vorsicht: keinen Kamillentee einsetzen, da die enthaltenen Gerbstoffe reizend wirken). Spezielle ,,Augenwannen" hierfür gibt es in der Apotheke. Wichtig: Das Reiben der verbrannten Augen sollte vermieden werden, da es die Rötung nur verstärkt.

Sonnenbrand im Auge vermeiden: Auf die richtige Sonnenbrille kommt es an

Die Augen reagieren ohne Sonnenbrille instinktiv richtig: Augenlider kneifen sich zusammen oder blinzeln, wenn es zu hell wird. Zusätzlich fungiert die Pupille als Sicherheitswächter. Bei starkem Lichteinfall verengt sie sich, um weniger Strahlung ins Augeninnere zu lassen.

Sollte die Sonnenbrille einen mangelnden oder sogar gar keinen UV-Filter haben, wird dieser Schutzmechanismus quasi ausgetrickst: Hinter den dunklen Gläsern werden die Augen nicht geblendet. Augenlider und Pupille bleiben geöffnet. Die Folge: Gefährliche UV-Strahlen oder Infrarot-Strahlen können ungehindert in Horn- und Bindehaut dringen. Das Licht schadet nicht nur Horn- und Bindehaut im Augenvordergrund, sondern kann auch die empfindlichen Sehzellen auf der Netzhaut im Augenhintergrund treffen. Die schwerwiegende Folge ist der heute immer weiter verbreitete „Gelbe Fleck“ – auch als Makuladegeneration bekannt.

Es ist übrigens auch keine gute Idee, eine Sonnenfinsternis durch ein rußgeschwärztes Glas zu betrachten – wie es immer mal wieder als Tipp durch Internetforen geistert. Blendschutz und UV-Schutz sind zwei verschiedene Dinge.

Mit der richtigen Sonnenbrille Sonnenbrand auf Augen vorbeugen

Die Qualität sollte beim Kauf einer Sonnenbrille eine entscheidende Rolle spielen, immerhin kann sie Sonnenbrand auf den Augen vorbeugen. Im Handel ist Vorsicht geboten, denn dort sind auch Sonnbrillen mit einem ,,100-%-UV-Schutz"-Kennzeichen erhältlich. Nach geltender EU-Norm reicht dieser aber nur bis 380 Nm Wellenlänge beim Sonnenlicht. Experten kritisieren das und raten nachdrücklich zu Gläsern, die auch den UV-Grenzbereich bis 400 Nm abdecken. Der betreffe auch die langwelligen UVA-Strahlen, die besonders leicht ins Augeninnere vordringen können. Entsprechender Schutz ist im Innenbügel der Sonnbrille mit einem ,,UV-400"-Zeichen ausgezeichnet. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den Schutz einer Sonnenbrille beim Optiker prüfen zu lassen.

Wie sollte die Sonnenbrille sitzen?

Um Sonnenbrand in Augen effektiv vorzubeugen, sollte die Sonnenbrille so groß sein, dass die Augen umfänglichen Schutz erhalten. Als ideal gilt es, wenn die Brille über den Gesichtsrand hinaus und bis zu den Augenbrauen reicht. Außerdem sollte die Brille nah am Gesicht sitzen, um das sogenannte Streulicht von oben oder von den Seiten abzufangen.

Zum Schutz vor Sonnenbrand auf Augen sollte die Sonnenbrille vor allem an Orten mit hoher Lichtintensität unverzichtbar sein. Doch auch in anderen Gegenden ist die Gefahr durch Reflektion nicht zu unterschätzen. Am Meer oder im Schnee, aber auch beim Lesen kann UV-Strahlung reflektiert werden und direkt die Augen treffen. Helle Buchseiten, glitzernde Wellen oder weißer Schnee reflektieren das UV-Licht, das dann gebündelt auf die Netzhaut trifft.

Auf den Augen Sonnebrand: Folgen der Sonneneinstrahlung

In harmloseren Fällen kommen Horn- und Bindehaut mit einem „roten Auge“ davon. Doch bei einem echten Sonnenbrand auf den Augen drohen neben Narben auf der Hornhaut auch starke Schmerzen. Denn die Hornhaut ist einer der am stärksten mit Nerven durchzogenen Teile des Körpers und reagiert daher äußerst ungehalten auf Verletzungen.

Mit genügend Sonnencreme, einem Sonnenhut und der richtigen Sonnenbrille kann man Sonnenbrand auf den Augen jedoch verhindern.