Sommerkrankheit Fußpilz – die besten Mittel gegen das unangenehme Jucken
Die Infektion mit Fußpilz-Keimen ist eigentlich eine Erwachsenenkrankheit, aber – was viele Eltern nicht wissen – sie kann auch Kinder betreffen. Insbesondere in der warmen Jahreszeit, wenn wir viel draußen sind, barfuß laufen und uns in Schwimmbädern aufhalten, in denen die Erreger sich gut vermehren können.

Das sagt die Kinderärztin Dr. med. Nadine McGowan
Wichtig ist – sollte es zu einer Infektion kommen – ein paar Dinge zu beachten, damit sich die Ansteckung nicht weiter ausbreitet und irgendwann die ganze Familie betroffen ist.
Die Keime, die für Fußpilzinfektionen (tinea pedis) verantwortlich sind, sind vor allem Pilze der Gattung Tinea rubrum und Tinea mentagrophytes. Die Folge sind dann juckende Bereiche an den Füßen, insbesondere in den Zehenzwischenräumen. Dort sammelt sich der Schweiß und durch eng zusammenstehende Zehen kommt weniger Luft dorthin – das mögen Pilze. Häufig kommt es dort auch zu einer Schuppung und zu einer sogenannten Mazeration (Aufweichung der Haut durch Feuchtigkeit). Das Problem: An den betroffenen Stellen können weitere Erreger in die geschädigte Haut eindringen und vor allem bakterielle Infektionen wie ein Erysipel (Wundrose) hervorrufen, die dann mit Antibiotika behandelt werden müssen. Daher ist eine Behandlung der Fußpilzinfektion auch im Hinblick auf Folgeerkrankungen notwendig und sinnvoll.
In der Apotheke sind verschiedene Cremes – teilweise auch rezeptfrei – erhältlich, die die Pilzerreger abtöten (sogenannte Fungizide) oder deren weitere Ausbreitung hemmen. Sprechen Sie am besten trotzdem mit einem Arzt darüber, bevor Sie mit der Behandlung beginnen. Denn es gibt auch einige Erkrankungen, wie ein sogenanntes dyshidrosiformes Fußekzem, was ähnliche Beschwerden wie eine Fußpilzinfektion verursachen kann, das jedoch ganz anders behandelt werden muss.
Die Cremes sollten Sie – je nach Inhaltsstoff – ein- bis zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Wichtig dabei: Nicht zu stark einreiben bzw. trockenrubbeln, um weitere Verletzungen der ohnehin geschädigten Hautpartien zu vermeiden. Am besten mit einem sauberen Taschentuch nach der Anwendung abtupfen, damit der Bereich trocken bleibt.
Halten Sie das Risiko einer Ansteckung weiterer Familienmitglieder möglichst gering
Zusätzlich sollten Strümpfe und Handtücher, die nach dem Baden oder Duschen verwendet werden, täglich gewechselt und bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Ich empfehle Patienten darüberhinaus, bis zum Ende der Behandlung die Dusche oder die Badewanne nach der Benutzung mit einem Oberflächendesinfektionsspray zu desinfizieren, um das Risiko einer Ansteckung weiterer Familienmitglieder möglichst gering zu halten. Ebenso können die Schuhe mit einem Handdesinfektionsspray ausgesprüht oder mit einem pilzhemmenden Puder (Apotheke) behandelt werden, um eine Wiederinfektion zu vermeiden. Insgesamt sollte die Behandlungsdauer mindestens 14 Tage betragen, um sicherzugehen, dass auch alle Fußpilz-Erreger abgetötet wurden. Vermeiden Sie in dieser Zeit Schwimmbadbesuche.
Zur Vorbeugung rate ich dazu, überall dort, wo Sie Mietschuhe tragen (z. B. beim Bowling oder Skifahren), diese vor dem ersten Tragen mit einem Desinfektionsspray (z. B. Sterillium) auszusprühen. Die Schuhe vor dem Tragen möglichst gut trocknen lassen! In Barfußbereichen hilft es Badeschuhe zu tragen und die Füße nach dem Waschen gut abzutrocknen – dabei die Zehenzwischenräume nicht vergessen. In der warmen Jahreszeit mindert luftiges Schuhwerk die Infektionsgefahr – wenn das mal nicht möglich ist, wie zum Beispiel beim Sport, sollten anschließend die Füße gewaschen und Schuhe und Strümpfe wieder gewechselt werden.