Sommerhitze: Diese 6 Beschwerden ruft sie in uns hervor

Seit Tagen herrschen bei uns in Deutschland Temperaturen um die 30 Grad. Immer mehr Menschen macht diese extreme Hitze zu schaffen. Mit welchen Beschwerden der Körper zu kämpfen hat und wie Sie ihnen vorbeugen können – alle Infos!

Frau wischt sich den Schweiß von der Stirn
Die sommerlichen Temperaturen bringen unseren Körper in eine Extremsituation Foto: iStock/AntonioGuillem

Lange haben wir auf das gute Wetter gewartet. Endlich Sonne und wärmere Temperaturen. Doch mittlerweile ist es fast zu viel des Guten. Während die 30 Grad Marke längst geknackt ist, kommt nun auch schwüles Wetter hinzu. Für den Körper kann das mitunter eine Extremsituation darstellen, auf die er mit diversen Beschwerden reagieren kann. Welche gehören dazu und noch wichtiger, wie kann man ihnen vorbeugen?

1. Schlafstörungen durch Hitze

Schlaf ist wichtig, denn nur nachts haben wir wirklich die Möglichkeit, uns zu erholen. Abends sinkt die Körpertemperatur auf natürliche Weise ab. Erst durch diesen Effekt bekommen wir erholsamen Schlaf. Zwischen zwei und drei Uhr nachts ist sie am tiefsten, bevor sie zum Morgen langsam wieder ansteigt. Ist es im Schlafzimmer aber zu warm, kann unser Körper nicht „runterkühlen“, wodurch es zu Schlafstörungen kommen kann.

Wie kann man Schlafstörungen durch Hitze vorbeugen? Am besten schläft es sich bei einer Temperatur zwischen 15 und 18 Grad. Aber die lassen sich im Hochsommer und ohne Klimaanlage nur schwer erreichen. Um das Zimmer kühl zu halten, kann es bereits helfen, tagsüber Rollläden oder Vorhänge geschlossen zu halten und die Sonne auszusperren. Zudem reicht nachts eine leichte Decke oder ein Tuch zum Zudecken. Auch eine Wärmflasche mit kaltem Wasser kann im Bett für etwas Abkühlung sorgen. Manch einer schwört auch darauf, den Schlafanzug kurz vorm Schlafengehen in den Kühlschrank zu legen.

2. Magen-Darm-Beschwerden durch hohe Temperaturen

Hitze bedeutet Schwerstarbeit für unseren Körper. Bei hohen Temperaturen verstärkt sich beispielsweise die Durchblutung der Haut, um die Wärme besser ableiten zu können, damit der Körper die Körpertemperatur stabil halten kann. Das hat jedoch auch zur Folge, dass andere Organe nun auf Sparflamme laufen. Dazu zählt auch der Darm. Durch den veränderten Blutstrom kann er seine Aufgabe wie die Unterstützung des Immunsystems nicht mehr ausreichend erfüllen und dementsprechend Krankheitskeime, die Durchfall und Magen-Darm-Infekte auslösen, schlechter abwehren. Zudem ändert sich bei hohen Temperaturen die Besiedelung des Darms so stark, dass sich krankmachende Keime besser vermehren können.

Wie kann man Magen-Darm-Beschwerden bei Hitze vorbeugen? Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit. Gerade bei Hitze bedingtem Durchfall trocknet der Körper schnell aus und wichtige Mineralstoffe gehen verloren. Setzen Sie bei heißem Wetter auf leicht verdauliche Kost, um den Magen-Darm-Trakt zu schonen.

3. Schwindel durch Sommerhitze

Besonders im Hochsommer leiden viele Menschen unter Schwindel. Das liegt vor allem daran, dass sich bei Hitze die Blutgefäße weiten, bei Kälte ziehen sie sich hingegen zusammen. Sind die Gefäße geweitet, fließt das Blut mit weniger Druck durch den Körper, der Blutdruck sinkt entsprechend. Die Folge davon ist jedoch, dass das Gehirn nicht mehr so schnell mit Sauerstoff versorgt wird, was ein Schwindelgefühl zur Folge haben kann. Ein weiterer Grund für Schwindelgefühl ist Flüssigkeitsmangel. Schwitzen wir an heißen Tagen viel, geben dem Körper aber nicht genügend Flüssigkeit nach, macht sich ein Flüssigkeitsmangel durch Schwindel bemerkbar.

Wie kann man Schwindel durch Sommerhitze vorbeugen? Halten Sie Ihre Arme immer mal wieder unter den Wasserhahn und lassen kaltes Wasser über die Unterarme laufen. Kälte zieht die Gefäße wieder zusammen. Ebenso sollten Sie unbedingt darauf achten, genug zu trinken. Bei hohen Temperaturen sollten es zwischen zwei und drei Litern pro Tag sein. Auch wasserhaltige Lebensmittel wie Gurke, Tomate, Salat oder Wassermelone sind nicht nur lecker, sondern wirken sehr erfrischend und spenden dem Körper zusätzlich Flüssigkeit.

4. Muskelkrämpfe: Besonders häufig im Sommer

Viele Menschen leiden besonders im Sommer unter Muskelkrämpfen. Woran liegt das? Schwitzen wir bei warmen oder heißen Temperaturen, verlieren wir mit dem Schweiß jede Menge Elektrolyte wie Magnesium, Natrium und Kalium. Weist der Körper einen Elektrolytmangel auf, können Muskelkrämpfe die Folge sein.

Wie kann man Muskelkrämpfen im Sommer vorbeugen? Die Elektrolyte, die der Körper durchs Schwitzen verliert, sollten dem Körper wieder zugeführt werden. Ab besten geht das über Elektrolytlösungen aus der Apotheke, in denen alle essenziellen Mineralstoffe enthalten sind. Wer möchte, kann eine Elektrolytlösung auch selber machen. Ebenfalls empfehlen sich warme, gewürzte Suppen oder Getränke, um Muskelkrämpfen vorzubeugen. Verzichten Sie auf stark gekühlte Getränke, denn dann muss der Körper den Temperaturunterschied wieder ausgleichen, was ihn noch einmal zusätzlich fordert.

5. Kopfschmerzen durch sommerliche Temperaturen

Sommerliche Temperaturen rufen bei vielen Menschen Kopfschmerzen hervor. Ursachen dafür gibt es viele: Schnelle Temperaturwechsel, gleißendes Sonnenlicht, aber auch Sonnencremes, Deo-Geruch oder Flüssigkeitsverlust können Auslöser sein. Schwitzen wir viel, verliert der Körper Salze und Mineralien. Das Blut wird dicker und fließt dadurch nicht mehr so gut. Dadurch, dass sich unter der Wärme die Blutgefäße weiten, kommt es zu einem Blutdruckabfall. Besonders Menschen mit einem ohnehin niedrigen Blutdruck sind dann von Kopfschmerzen betroffen.

Wie kann man Kopfschmerzen bei sommerlichen Temperaturen vorbeugen? Dagegen hilft eigentlich nur viel Trinken, damit dem Körper genügend Flüssigkeit zur Verfügung steht. Trinken Sie aber nicht zwei Liter auf einmal, sondern lieber auf kleine Trinkportionen verteilt. So kann der Körper die Trinkmenge besser aufnehmen. Eine Handvoll Salzstangen kann ebenfalls dabei helfen, dem Körper die verlorenen Mineralien zurückzugeben. Tragen Sie draußen eine Sonnenbrille. Denn gleißendes Sonnenlicht kann die Gehirnnerven reizen und bei Migräne-Patient:innen sogar eine Migräneattacke triggern. Wer empfindlich auf Deo-Gerüche reagiert, sollte bei Hitze besser zu geruchsneutralen Deos greifen und auf Parfum verzichten. Duftstoffe reagieren unter Hitze intensiver und verflüchtigen sich schneller, was bei empfindlichen Personen zu starken Kopfschmerzen führen kann. Meiden Sie zudem schnelle Temperaturwechsel. Kopfschmerzen können durch plötzliche Warm-Kalt-Wechsel innerhalb kurzer Zeit verursacht werden. Stellen Sie daher im Auto kurz vorm Ziel die Klimaanlage aus. So kann der Körper sich schon mal an die Außentemperatur gewöhnen.

6. Gereizte Atemwege durch hohe Ozonwerte

Steigen die Temperaturen, steigen auch die Ozonwerte. Das kann für Personen mit Lungenerkrankungen gefährlich werden. Lungenärzte raten daher Patient:innen mit Lungenerkrankungen zu besonderer Vorsicht, denn Ozon kann kurzfristig zu vermehrten Atemwegsbeschwerden führen und die Lungenfunktion beeinträchtigen. Ozon kann ab einer Belastung von 180 µg/m3 die Lunge direkt angreifen und reizen.

Wie kann man gereizten Atemwegen durch hohe Ozonwerte vorbeugen? Personen, die unter Asthma oder anderen Lungenerkrankungen leiden, Senioren, aber auch Säuglinge sollten sich an sehr heißen Tagen mit hohen Ozonwerten besser drinnen aufhalten und einen Spaziergang an der frischen Luft auf die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verschieben, sobald die Ozonwerte wieder gesunken sind.