Sodbrennen-Ernährung: Was hilft und was schadet

Die richtige Sodbrennen-Ernährung kann viel bewirken und das schmerzhafte Brennen bei Betroffenen schnell abklingen lassen. Darauf kommt es an!

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Wie viel kann bei Sodbrennen die Ernährung ausrichten? Tatsächlich kann die Umstellung auf die richtigen Lebensmittel bei Sodbrennen eine schnelle Besserung der Symptome bewirken.

Eine Frau isst Gemüse aus einer Pfanne
Säurearme Gemüsesorten sind bei Sodbrennen sehr zu empfehlen Foto: iStock/Elena Perova

Ernährung bei Sodbrennen: Die wichtigsten Regeln

Für die Ernährung bei Sodbrennen gelten abgesehen von den wichtigsten Nahrungsmitteln gegen Sodbrennen einige Regeln, deren Einhaltung die Beschwerden bereits lindern kann:

  • Mehrere kleine Mahlzeiten: Lieber fünf kleine als drei große Mahlzeiten einplanen – so wird der Magen nicht mit der Verdauung überlastet.

  • Ausreichend trinken: Wer mindestens zwei Liter Wasser oder Kräutertee täglich zu sich nimmt, verdünnt seine Magensäure und wirkt Sodbrennen damit entgegen.

  • Nicht zu spät essen: Eine Faustregel der Sodbrennen-Ernährung besagt, Betroffene sollten vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen – das gilt aber nicht für Menschen, die Sodbrennen bekommen, wenn sie hungrig sind.

Sodbrennen-Ernährung: Tabelle

Wer sich bei der Sodbrennen-Ernährung nach dieser Tabelle richtet, kann dem unangenehmen Brennen nach den Mahlzeiten vorbeugen.

Ernährungstabelle bei Sodbrennen

Kategorie

Lebensmittel

Obst

Säurearme Obstsorten wie Birne, Bananen, Pfirsich, Mango, Weintrauben, Melone und bestimmte Apfelsorten (zum Beispiel Jonagold oder Gala)

Gemüse

Sorten wie Möhren, Zucchini, Pastinaken, Steckrüben, Blumenkohl, Brokkoli, Spargel und Kürbis

Kartoffeln und Kartoffelprodukte

Kartoffeln, Kartoffelbrei

Milchprodukte

Fettarme Milchprodukte wie Joghurt und Quark mit geringem Fettanteil oder Buttermilch sowie magere Käsesorten

Getreideprodukte

Vollkornnudeln, Naturreis, Vollkornbrot (fein geschrotet), Vollkornknäckebrot, Zwieback, zarte Haferflocken und Porridge

Fleisch und Wurst

Hühner- und Putenfleisch, mageres Schweine- und Rindfleisch; magerer Aufschnitt


Fisch und Meeresfrüchte

Magere Fischsorten wie Scholle, Forelle, Hecht, Kabeljau, Steinbutt und Seezunge; Krabben und Garnelen

Fette

Rapsöl, Olivenöl, Walnussöl, Leinöl und Butter

Snacks

Ungesalzene Nüsse (Verträglichkeit testen)

Getränke

Stilles Wasser und ungezuckerter Tee, vor allem Kamille und Fenchel

Wer sich bei Sodbrennen an dieser Lebensmittel-Liste orientiert, hat schon viel getan, um den leidigen Beschwerden vorzubeugen.

Sodbrennen: Welche Lebensmittel meiden?

Welche Lebensmittel man bei Sodbrennen meiden sollte, hängt vor allem von folgenden Nährstoffbestandteilen ab:

  • Zucker

  • Fett

  • Säure

  • Scharfstoffe

Nahrungsmittel, die viel Zucker, Fett oder Säure enthalten oder sehr scharf sind, werden von Menschen mit Reflux häufig schlecht vertragen und lösen die typischen Beschwerden wie Sodbrennen aus. Dazu gehören allen voran Fertigprodukte wie Pizza, Weißmehlerzeugnisse und Süßigkeiten. Doch auch säurehaltige Obstsorten, scharf gewürzte Speisen und Fruchtsäfte können das unangenehme Brennen auslösen. So bekommen beispielsweise viele Betroffene von Orangensaft Sodbrennen.

Von folgenden Nahrungsmitteln ist bei Sodbrennen abzuraten:

  • Weißmehlprodukte: Kuchen, Weißbrot und Brötchen, Kekse

  • Süßigkeiten: Alle Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an zugesetztem Zucker wie Eis, Pudding, Fruchtjoghurt, Schokolade, Weingummi oder zuckerhaltige Bonbons

  • Scharfes Essen: Rohe Zwiebeln und Knoblauch, Chili

  • Fetthaltiges: Fetthaltiges Fleisch, Mayonnaise, frittierte Speisen

  • Falsche Getränke: Alkohol, Zucker- und Kohlensäurehaltiges, Kaffee (säurearme Sorten können ausprobiert werden)

Sodbrennen: Kohlensäure als Auslöser?

Bei vielen Betroffenen löst Kohlensäure Sodbrennen aus. Zwar haben kohlensäurehaltige Getränke keinen hohen Säuregehalt – denn darin findet sich gar keine „echte“ Kohlensäure, sondern schlicht Kohlendioxid, das den Getränken zugesetzt wird. Allerdings kann das Gas im Magen dazu führen, dass Magensaft nach oben in die Speiseröhre gedrückt wird.

Auf diese Weise kann also tatsächlich Sodbrennen durch Kohlensäure entstehen, auch wenn „nur“ Sprudelwasser getrunken wird. Verstärkt wird der Effekt, wenn es sich um zuckerhaltige Getränke handelt – denn der Zucker kann die Beschwerden noch verschlimmern.

Sodbrennen-Ernährung: Sind basische Lebensmittel bei Sodbrennen sinnvoll?

Auch wenn der generelle Nutzen einer basischen Ernährung für die Gesundheit aus wissenschaftlicher Sicht umstritten ist, kann der Verzehr von vornehmlich basischen Lebensmitteln bei einer Sodbrennen-Ernährung tatsächlich sinnvoll sein – nicht zuletzt deshalb, weil viele Lebensmittel, die als basisch gelten (bei deren Verstoffwechslung im Körper also wenig Säuren entstehen), generell bei Sodbrennen empfohlen werden.

Tierische Produkte sowie Getreide, Eiweiß und Zuckerhaltiges gelten laut Theorie der basischen Ernährungsform hingegen als säurebildend.

Auch für Menschen mit Reflux empfiehlt sich eine Ernährung mit viel säurearmem Obst- und Gemüsesorten. Vollkornprodukte, Eier und mageres Fleisch sowie fettarme Milchprodukte gelten allerdings (in Maßen) entgegen der Säure-Basen-Theorie bei Sodbrennen ebenfalls als unbedenklich; Nahrungsmittel mit einem hohen Eiweißanteil werden sogar explizit empfohlen. Folgende Bestandteile der basischen Ernährung sind bei Sodbrennen sinnvoll:

  • Kartoffeln

  • Nüsse

  • Säurearme Obstsorten

  • Säurearme Gemüsesorten

Lebensmittel gegen Sodbrennen, die schnell helfen

Einige Lebensmittel gegen Sodbrennen wirken nicht nur vorbeugend, sondern können sogar im Akutfall schnelle Linderung verschaffen, indem sie die überschüssige Magensäure aufsaugen oder neutralisieren. So helfen bei Sodbrennen Nahrungsmittel, die einen hohen Stärkeanteil haben oder die Magensäure verdünnen. Zu den Erste-Hilfe-Lebensmitteln bei Sodbrennen gehören:

  • Kartoffeln oder Kartoffelsaft

  • Bananen

  • Zwieback

  • Haferflocken (pur oder mit Wasser vermischt)

  • Tee aus Fenchel, Kümmel, Kamille oder Süßholzwurzel

Vielen hilft außerdem Leinsamentee, um Sodbrennen zu lindern: Dazu 2 EL geschrotete oder zerstoßene Leinsamen mit 200 ml kaltem Wasser übergießen und 30 Minuten quellen lassen, dabei hin und wieder umrühren. Anschließend absieben und kalt trinken oder zuvor erwärmen.

Sodbrennen durch Unverträglichkeit?

Sodbrennen kann auch im Rahmen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten auftreten. Einige Betroffene mit Getreideunverträglichkeiten berichten beispielsweise, dass bei ihnen der Verzehr von Gluten Sodbrennen verursacht.

Zudem kann eine Fructoseintoleranz Sodbrennen verursachen – wer den Verdacht hat, an dieser Unverträglichkeit zu leiden, sollte dies medizinisch abklären lassen.

Schonkost bei Sodbrennen: Ausprobieren, was dem Magen guttut

Welche Nahrung bei Sodbrennen optimal ist, ist individuell verschieden. Es gibt keine Diät bei Sodbrennen, die allen gleichermaßen hilft. Die ideale Schonkost bei Sodbrennen können Betroffene für sich am besten durch Ausprobieren herausfinden. Dabei gibt es Regeln, die eingehalten werden sollten – ein hoher Zuckeranteil auf dem Speiseplan etwa wird die Beschwerden kaum lindern können. Viele Lebensmittel werden aber individuell unterschiedlich gut vertragen.

So bekommen einige Betroffene bereits von schwer verdaulichen Gemüsesorten wie Paprika Sodbrennen, andere bekommen ausschließlich von Fertigessen wie Pizza Sodbrennen. Vielen hilft nur ein strenger Zuckerverzicht; andere meiden bei Sodbrennen Zwiebeln und andere scharfe Lebensmittel und haben damit schon weniger Beschwerden.

Den meisten hilft es, mit säurearmen Gemüsesorten wie Kartoffeln oder Kürbis Sodbrennen und saures Aufstoßen zu bekämpfen – wieder andere halten eine strenge Sodbrennen-Diät und verzichten auf alle säurehaltigen Lebensmittel und Getränke.

Wie auch immer die individuelle Ernährung gegen Sodbrennen aussieht: Um eine entsprechende Wirkung zu erreichen, sollte sie diszipliniert und auf lange Sicht durchgehalten werden. Auf diese Weise kann bei Sodbrennen die Ernährung einen großen Anteil dazu beitragen, dass die Beschwerden schnell wieder verschwinden.

Quellen:

GERD Diet: Foods That Help with Acid Reflux (Heartburn), in: hopkinsmedicine.org

The Best and Worst Foods for Acid Reflux, in: uhhospitals.org

Foods to eat, and foods to avoid with GERD and acid reflux, in: medicalnewstoday.com

Infothek Ernährung: Refluxösophagitis, in: gesundheitsamt.bremen.de