Sodbrennen durch Stress: Wenn die Psyche auf den Magen schlägt

Sodbrennen nach dem Essen kennen viele Menschen. Doch dass Sodbrennen durch Stress ausgelöst werden kann, ist weniger bekannt. Wie kann man das stressbedingte Sodbrennen stoppen?

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Stress kann durchaus positiv sein und zu besseren Leistungen führen. Doch zu viel Stress schadet dem Körper, was sich in vielfältigen Symptomen äußern kann. Eins davon ist Sodbrennen durch Stress. Psychische Belastungen setzen im Körper bestimmte Prozesse in Gang, die direkt auf den Magen schlagen.

Sodbrennen durch Stress: Wie Stress den Magen reizt

Dass Sodbrennen durch Stress entstehen kann, liegt an natürlichen Stoffwechselmechanismen: Der Körper produziert Stresshormone, darunter Adrenalin und Cortisol. Diese schicken die Energie ins Herz, ins Gehirn und in die Muskeln – sodass der Körper wie in Urzeiten auf Kampf oder Flucht vorbereitet wird und zu Höchstleistungen fähig ist.

Nicht lebensnotwendige Funktionen werden währenddessen nicht mit Energie versorgt. Dazu gehören auch die Verdauungsprozesse. Laufen diese verlangsamt ab, bleibt die Nahrung länger im Magen, was die Säureproduktion aktiviert. Da die Verdauungsorgane unter Stress auch weniger durchblutet werden, funktioniert der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre – der sogenannte Sphinker – nicht mehr richtig. Dann gelangt saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Auf diese Weise führt zu viel Magensäure durch Stress schließlich zu Sodbrennen.

Wie hängen Sodbrennen und die Psyche zusammen?

Nicht nur Stress durch äußerliche Faktoren wie beispielsweise zu viel Arbeit oder Mehrfachbelastungen kann Sodbrennen begünstigen. Auch psychischer Stress kann Magenprobleme verursachen. Einer Studie zufolge leiden Menschen, die ausgeprägte Ängste haben, dreimal häufiger unter Sodbrennen als andere. Auch weitere emotionale Belastungen können das saure Aufstoßen verursachen, zum Beispiel:

  • Familiäre Sorgen

  • Beziehungsprobleme

  • Zu hohe Ansprüche an sich selbst (Perfektionismus)

  • Tod einer nahestehenden Person

Reflux durch Stress: Der Unterschied zu Sodbrennen

Sodbrennen und Reflux werden oftmals synonym verwendet – doch das ist nicht richtig: Denn Sodbrennen ist ein Symptom der Refluxkrankheit. Dabei führt der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre zu häufigem oder starkem Sodbrennen oder Aufstoßen. Die beeinträchtigt die Lebensqualität, auch die Speiseröhre kann sich entzünden.

Weitere Symptome der Refluxkrankheit sind Schluckbeschwerden, Brennen im Rachen, Völlegefühl oder Magengeräusche. Später kann es zu Reizhusten, Asthma oder Heiserkeit kommen.

Magenschmerzen durch Stress: Begleiterscheinungen von Sodbrennen

Zeigt der Magen Stress-Symptome, leiden die Betroffenen oftmals nicht nur unter Sodbrennen. Auch Aufstoßen durch Stress, ein Druckgefühl hinter dem Brustbein, Druck im Oberbauch, Husten, Heiserkeit und häufiges Räuspern sind Begleiterscheinungen.

Zudem haben viele auch mit Magenproblemen durch Stress zu kämpfen. So kann es zu Magenschmerzen, Übelkeit und Magen-Darm-Problemen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung kommen.

Darstellung des Magensystems - Foto: istock/magicmine
Chronisches Sodbrennen – Gefahr für die Gesundheit

Bei andauerndem Sodbrennen greift die Magensäure die Schleimhaut der Speisröhre an. Ernsthafte Erkrankungen können die Folge sein. So kann es zum Beispiel zu Reizmagen oder Reizdarm kommen, zu einer Magenschleimhautentzündung, zu einer Entzündung der Speiseröhre bis hin zu Speiseröhrenkrebs. Daher sollte länger anhaltendes Sodbrennen behandelt werden.

Durch Stress Sodbrennen – was tun? Das hilft!

Bei Stress-bedingtem Sodbrennen steht an obester Stelle die Identifikation des Stressauslösers. Ist es ein äußerer Umstand wie Zeitdruck oder eine hohe Arbeitsbelastung, kann es helfen, Aufgaben abzugeben und Termine zu priorisieren. Ist das Sodbrennen psychisch bedingt können Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training oder Atemübungen helfen, innere Ruhe zurückzuerlangen.

Zur schnellen Hilfe kann die Ärztin auch Medikamente wie Antazida zur Magensäure-Bindung oder Protonenpumpenblocker, die die Säureproduktion stoppen, verschreiben.

Zudem ist es wichtig, auf die Ernährung zu achten. Langsam essen und gut kauen hilft gegen Sodbrennen, ebenso ist es besser, mehrere kleine als eine große Mahlzeit zu sich zu nehmen. Darüber hinaus kommt es auf die Wahl der Lebensmittel an: Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Kartoffeln und Gemüse unterstützen die Magengesundheit. Fett und Zucker, genau so wie Alkohol, Nikotin, Koffein und kohlensäurehaltige Getränke belasten den Magen zusätzlich.

Sodbrennen durch Stress mit Hausmitteln lindern

Auch Hausmittel können eine sanfte Hilfe sein. Linderung bei Sodbrennen können Kräutertees verschaffen, beispielsweise aus Kamille, Malve oder Eibisch. Ein Glas stilles Wasser oder roher Kartoffelsaft kann die Beschwerden ebenfalls lindern. Leidet man unter Sodbrennen durch Stress, sollte man zudem mit erhöhtem Kopfteil schlafen, damit die Magensäure im Liegen nicht in die Speiseröhre gelangt.