Mit Socken schlafen: Wie (un)gesund sind Socken im Bett?
Die einen finden es unromantisch, für die anderen gehört es fest zum abendlichen Kuschelkult: Beim Thema "mit Socken schlafen" gibt es geteilte Meinungen. Das ist jedoch nicht nur eine Frage der Ästhetik. Socken im Bett können auch Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben, wie verschiedene Studien herausgefunden haben.
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Mit Socken schlafen – es ist ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden. In der kalten Jahreszeit kommen viele Menschen nicht umhin, Socken zum Schlafen anzuziehen. Doch damit schützt man seine Füße nicht nur vor Kälte: Ohne es zu wissen, tut man auch ganz nebenbei etwas für seine Schlafqualität. Einen erstaunlichen Effekt haben Socken im Bett auch auf das Sexleben, wie Studien zeigen. Aber es gibt auch gesundheitliche Risiken, wenn man mit Strümpfen schläft.
Mit oder ohne Socken schlafen – was ist besser?
Socken im Bett anlassen oder ausziehen? Wer sich bei dieser Frage unsicher ist, dem könnten die Ergebnisse einer Studie, die 2007 in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Physiology & behavior" veröffentlicht wurde, die Entscheidung leichter machen. Socken im Bett können ein Trick bei Einschlafproblemen sein, wie der niederländische Forscher Roy J.E.M. Raymann und sein Team herausfanden: Die Probanden schliefen schneller ein, wenn sie Socken trugen. Eine im Fachblatt "Nature" publizierte Forschungsarbeit kam sogar zu dem Ergebnis, dass Sockenträger im Schnitt 15 Minuten weniger Zeit zum Einschlafen brauchen als Barfußschläfer.
Schlafen mit Socken: Aus diesem Grund gelingt das Einschlafen schneller
Der Grund dafür, dass viele Menschen mit Strümpfen besser einschlafen können, klingt zunächst paradox: Legen wir uns mit Socken ins Bett zum Schlafen, sinkt unsere Körperkerntemperatur. Die Kleidungsstücke bewirken nämlich, dass sich die Blutgefäße dicht unter der Haut erweitern, was wiederum zur Folge hat, dass die Füße Wärme abgeben und die Körperkerntemperatur sinkt. Der Temperaturabfall signalisiert dem Gehirn: Jetzt ist Einschlafzeit.
Unsere Körpertemperatur verändert sich im Tagesrhythmus ständig. Steigt sie an, fühlen wir uns besonders wach und aufmerksam – sinkt sie, werden wir schläfrig. Am niedrigsten ist sie nachts, wenn wir tief schlafen.
Besserer Sex durch Socken im Bett
Von wegen Liebestöter: Socken im Bett können dem Sexleben neuen Schwung geben. Eine 2005 durchgeführte Studie niederländischer Forscher zeigte, dass für beide Geschlechter die Wahrscheinlichkeit, beim Sex einen Orgasmus zu haben, durch das Tragen von Socken steigt. In dem Experiment erlebten mit Socken 80 Prozent der Probanden einen Orgasmus, ohne Socken nur 50 Prozent.
Warum das so ist, konnte die Studie nicht abschließend klären. Es könnte mit der Durchblutung zusammenhängen, die durch warme Füße gefördert wird. Die Studienleiter vermuten zudem, dass warme Socken ein Gefühl der Geborgenheit vermitteln, das den Orgasmus wahrscheinlicher macht.
Socken beim Schlafen als Hausmittel
Mit Socken zu schlafen ist nicht ungesund – im Gegenteil: Warme Socken im Bett gelten darüber hinaus als bewährtes Hausmittel bei Erkältungen. Denn die bessere Durchblutung weckt die Selbstheilungskräfte unseres Körpers: So können Erkältungserreger und Entzündungsstoffe effektiver abtransportiert werden.
Auch "Zwiebelsocken" können die Beschwerden bei einem Infekt lindern: Die antibakteriellen Zwiebelstoffe werden über die Fußsohlen optimal aufgenommen. Hacken Sie dazu vier Zwiebel, auf zwei Stofftücher verteilen und diese einschlagen. Auf der Heizung erwärmen. Anschließend auf die Sohlen legen und Wollsocken überziehen. Über Nacht einwirken lassen.
Wann das Schlafen mit Socken ungesund sein kann
Man schläft schneller ein, hat besseren Sex und kann seine Abwehrkräfte stärken: die Frage „Socken im Bett – ja oder nein?“ müsste nun leicht beantwortet werden können – wären da nicht auch negative Effekte:
Sind die Füße jeden Tag von morgens bis abends und dann auch noch nachts in Socken eingepackt, kommt es zu vermehrter Schweißbildung. Deshalb kann es passieren, dass die Füße schneller riechen.
Schweiß zwischen den Zehen begünstigt aber nicht nur üble Gerüche, sondern auch die Vermehrung von Bakterien. Dadurch steigt das Risiko, an Fußpilz zu erkranken. Das gilt umso mehr, wenn man regelmäßig mit bereits getragenen Socken schläft.
Socken sollen die Füße im Schlaf vor Kälte schützen. Doch in manchen Fällen kann sich der genau gegenteilige Effekt einstellen – dann nämlich, wenn die Socken zu eng an den Knöcheln anliegen. Dadurch gelangt weniger Blut in die Füße, sodass diese kalt bleiben, anstatt sich aufzuwärmen.
Nicht zuletzt können kalte Füße und Schweiß zwischen den Zehen einem erholsamen Schlaf entgegenstehen.
Ob mit Socken schlafen, Schäfchen zählen oder heiße Milch mit Honig trinken: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um besser zu schlafen. Manchmal hilft es auch, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. In der Facebook-Gruppe "Tschüss Schlafstörungen" ist das möglich: Dort erhalten Sie nicht nur wertvolle Tipps rund um einen erholsamen Schlaf, sondern können die Community auch für den gemeinsamen Austausch nutzen.
Wer mit Socken ins Bett geht, der riskiert mitunter unangenehme Nachteile. Doch solange man es nur hin und wieder macht, etwa an besonders kalten Tagen oder während einer Erkältung, kann es durchaus gesund sein, mit Socken zu schlafen.
Quellen:
Raymann, Roy u.a: Skin temperature and sleep-onset latency: changes with age and insomnia, in: ncbi.nlm.nih.gov
Scan spots women faking orgasms, in: news.bbc.co.uk
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