So gesund ist grüner Spargel

Spargel ist ein echter Alleskönner
Ende April geht sie wieder los: Die Spargelsaison. Das königliche Gemüse galt schon in früherer Zeit als Delikatesse und war nur dem Adel vorbehalten. Auch heute erfreut sich der Spargel einer großen Beliebtheit. Jeder Deutsche verzehrte im Durchschnitt in den vergangenen fünf Jahren 1,5 Kilogramm Spargel. Kein Wunder. denn das saisonale Gemüse besteht zu 95% aus Wasser und hat kaum Kalorien. Bereits 460 v.Chr. erwähnte Hippokrates erstmals Spargel als Heilpflanze, womit der Aufstieg des Gemüses begann. Heute gilt Spargel eher als Delikatesse. Trotzdem hat er einige positive Wirkungen auf unseren Körper, die man nicht außer Acht lassen sollte. PraxisVITA klärt auf (siehe nächstes Bild).
Fakten über Spargel
Es gibt drei Sorten Spargel: Weißen, grünen und violetten. Der weiße bzw. violette Spargel wird gestochen, wenn er noch in der Erde ist oder sie gerade erst durchbricht. Bei starkem Sonnenlicht färben sich seine Spitzen violett als Schutz gegen die Sonne. Grüner Spargel wächst dagegen über der Erde und bekommt viel Sonnenlicht ab, weshalb er Chlorophyll bildet. Das erklärt seine grüne Farbe. Grüner Spargel ist einen Tick gesünder als weißer, da er einen höheren Gehalt an Mineralstoffen, Vitamin C und Eiweiß hat.
Spargelernte
Zur Spargelsaison gibt es verschiedene Sprichworte, die den Zeitraum des Spargelstechens eingrenzen sollen. Wann die Spargelsaison beginnt, kann je nach Wetterlage etwas variieren. Es hängt davon ab, wie warm oder kalt das Frühjahr ist. Die Spargelsaison endet immer traditionell am 24. Juni, als dem Johannitag. Daher lauten einige Bauernregeln:
„Bis Johanni nicht vergessen, sieben Wochen Spargel essen.“ Oder „Stich den Spargel nie nach Johanni.“ Das Spargelstechen wird immer zur gleichen Zeit eingestellt, denn damit es im nächsten Jahr erneut Spargel gibt, müssen sich die Pflanzen wieder erholen können. Den letzten Tag der Spargelsaison bezeichnet man im allgemeinen Volksmund auch als „Spargelsilvester.“
Zubereitung von grünem Spargel
Um zu überprüfen, ob es sich um frischen Spargel handelt, können Sie ganz einfach die Spargelstangen gegeneinander reiben. Frischer Spargel erzeugt ein quietschendes Geräusch. Die Handels- bzw. Güteklasse des Spargels sagt im Übrigen nichts über die Qualität oder den Geschmack aus. Das Gemüse wird lediglich anhand seines Aussehens bewertet, also wie dick und gerade die Stangen sind. Frischen Spargel können Sie in ein feuchtes Tuch einwickeln und im Kühlschrank oder Keller etwa zwei bis drei Tage lang lagern bevor Sie ihn verzehren.
Der Vorteil von grünem im Gegensatz zu weißem Spargel ist, dass er nicht oder kaum geschält werden muss. Lediglich das untere holzige Ende sollte abgeschnitten werden. Sind die Stangen sehr dick und haben eine hellere Farbe als Rest am unteren Ende, sollten Sie am besten das untere Drittel schälen. Der grüne Spargel hat lediglich eine Kochzeit von 10 bis 25 Minuten bis er gar ist.
Nach dem Spargelessen
Bei manchen Menschen gibt der Urin nach dem Verzehr vom Spargel einen bestimmten Geruch ab. Abhängig ist dieser Zustand davon, wie Ihr Körper die Asparagusinsäure, einen speziellen Inhaltsstoff des Spargels, verstoffwechselt. Beim Abbau entstehen schwefelhaltige Abbauprodukte. Nicht alle Menschen können aber den typischen Spargelgeruch beim Urin riechen.
Qualitäten des Spargels für die Gesundheit
Spargel gilt als Alleskönner unter den Lebensmitteln, da er bei Verstopfung, Gallen- und Leberleiden, sowie Diabetes und natürlichen Problemen mit der Blase Abhilfe leistet.
Bei Schwangeren oder Stillenden erfreut sich der Spargel ebenfalls äußerster Beliebtheit, wegen seines Folatreichtums. Dieser senkt das Risiko von Geburtsfehlern und regt bei stillenden Müttern die Milchproduktion an.
Spargel beim Abnehmen
Spargel ist ein Garant zum Abnehmen, denn 100 Gramm Spargel haben etwa nur 18 Kilokalorien. Durch seinen hohe Kaliumgehalt wirkt Spargel entwässernd, da er die Nierenfunktion anregt und harntreibend wirkt. Daher eignet sich Spargel ideal zum Ausschwemmen von Schadstoffen aus dem Körper. Auch Nierensteine kann Spargel verhindern oder auflösen.
Diabetiker können im Übrigen soviel Spargel verzehren, wie sie mögen, da der glykämische Index des Spargels äußerst niedrig ist, was den Blutzuckerspiegel nicht beeindruckt.
Spargel gegen Krebs
Auch Krebs und Alzheimer kann man mit Spargel zu Leibe rücken: Spargel führt zu Erhöhung des körpereigenen Glutathionspiegels, ein körpereigenes Antioidans, welches sich wirksam gegen Krebszellen gezeigt und zu positiven Effekten bei Alzheimer-Patienten geführt hat.
Es schützt den Körper zudem vor Immunkrankheiten. Gerade ältere Menschen leiden unter einem niedrigen Gluthathiospiegel, weshalb sich der Verzehr vor Spargel besonders lohnt.
Spargel enthält drei Aminosäuren: Glutaminsäue, Cystein und Clycin. Glutaminsäure gilt als wichtiger „Brennstoff“ für unser Gehirn. Es fördert zudem die Intelligenz.
Spargel gegen Pilze und für eine gesunde Darmflora
Bereits vor einigen Jahren wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass Spargel eine Anti-Pilz-Wirkung aufweist. Die spargeltypischen Saponine wirken nicht nur gegen Candida-Pilze, sondern darüber hinaus auch gegen Pilze, wie Microsporum und Trichophyton, die beide Auslöser für Hautkrankheiten sind. Daher gilt der Spargel nicht nur wegen seines niedrigen Gehalts an Zucker und Kohlenhydraten als wirkungsvolles Anti-Pilz-Mittel, sondern auch, weil es Pilze bekämpfen kann. Wegen seiner blutreinigenden Wirkung hilft Spargel nicht nur gegen Pilze, sondern auch gegen Hautunreinheiten im Allgemeinen und chronische Ekzeme.
Wegen seines Inulin nährt Spargel die freundlichen Darmbakterien und unterstützt damit eine harmonische Darmflora. Weiter bioaktive Pflanzenstoffe, wie Rutin und Quercetin schützen unsere Blutgefäße und beugen Krampfadern vor. Gemeinsam mit den bereits erwähnten Saponinen, Carotin, Lutein und Zeaxanthin schützen uns die im Spargel enthaltenen Stoffe gegen Herzkrankheiten. Kalium und Kalzium sind als Mineralstoffe des Frühlingsgemüses besonders gut für das Herz-Kreislaufsystem.
Aktives Liebesleben durch Spargel
Bereits bei den Römern galt Spargel als Aphrodisiakum. Durch die entwässernde Wirkung, wird nicht nur die Durchblutung allgemein, sondern auch die der Unterleibsorgane angeregt, was zur Folge hat das mehr Endorphine ausgeschüttet werden. Der überaus hohe Vitamin-E-Gehalt des Gemüses aktiviert außerdem die direkte Produktion und Ausschüttung von Sexualhormonen. Für Männer gilt das gleichermaßen wie für Frauen.
Achtung bei Gicht
Menschen mit erhöhten Harnstoffwerten sollten sich beim Spargel etwas zurückhalten bzw. nicht zu viel davon essen. Denn die große Menge an Purinen im Spargel wird im Körper zur Harnsäure umgewandelt. Normalerweise wird die Harnsäure über die Nieren ausgeschieden. Ist zu viel Harnsäure vorhanden, weil man viel Spargel gegessen hat, bilden sich im Körper Harnsäurekristalle, die sich bevorzugterweise in Finger-und Zehgelenken ablagern. Bis zu einem Pfund als Verzehr müssen Sie sich keine Gedanken machen. Achten Sie aber darauf, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn Trinken spült die Harnsäure besser aus dem Körper heraus.

Nach ihrem abgeschlossenen Masterstudium in Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz begann Anne Körbel im Sommer 2017 eine Ausbildung bei der Bauer Media Group. Als Journalistenschülerin durchläuft sie verschiedene Redaktionen im Print- und Online-Bereich und ist für den April und Mai bei PraxisVITA.
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