So gelangt der Arzt zur Zöliakie-Diagnose
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Es ist sehr wichtig, dass bei einer möglichen Zöliakie die Diagnose schnell erfolgt, da mit diesem Krankheitsbild meistens eine schlechte Aufnahme von Nährstoffen verbunden ist.
Wachstumsstörungen beim Kind können die Folge sein. Der Besuch beim Arzt beginnt mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese). Eltern von Säuglingen und Kleinkindern sollten sich vorher möglichst notieren, wann genau welche Symptome auftreten. Welche Nahrungsmittel führen zum Beispiel zu Durchfall? Ältere Kinder sollten dazu angehalten werden, sich ihre Beschwerden selbst zu notieren. Andere Unverträglichkeiten, etwa gegen Laktose (Milchzucker), rufen beispielsweise zum Teil ähnliche Symptome hervor, sodass es für den Arzt hilfreich ist, einen Zusammenhang zwischen Symptomen und Lebensmitteln erkennen zu können.
Für eine sichere Zöliakie-Diagnose werden drei Untersuchungen eingesetzt:
- Blutuntersuchung auf eventuelle Antikörper
- Gewebeprobe des Dünndarms (Biopsie)
- Ernährungstest
Die Blutuntersuchung ist der erste Schritt, wenn bei Verdacht auf Zöliakie eine Diagnose erfolgen soll. Falls entsprechende Antikörper gefunden werden, kann auch eine latente Zöliakie ohne weitere Symptome bestehen. Die Ergebnisse würden also nicht ausschließen, dass ein anderes Krankheitsbild Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall verursacht. Sicherheit bietet dagegen eine Gewebeprobe des Dünndarms. Der Zustand der Schleimhaut wird anhand der sogenannten Marsh-Kriterien beurteilt.
Bei der Zöliakie-Diagnose teilen die Marsh-Kriterien die Veränderungen der Dünndarm-Schleimhaut folgendermaßen ein:
- Marsh 0: normale Dünndarmschleimhaut
- Marsh 1: Immunzellen treten vermehrt auf
- Marsh 2: Räume zwischen den Dünndarmzotten sind vertieft
- Marsh 3a: Teilweise Rückbildung der Dünndarmzotten
- Marsh 3b: Dünndarmzotten sind fast vollständig zurückgebildet
- Marsh 3c: Vollständige Rückbildung der Dünndarmzotten
Weiteren Aufschluss für eine Zöliakie-Diagnose bietet zudem eine Umstellung der Ernährung. Bei Gluten-freier Kost sollten sich die Symptome sehr schnell zurückbilden. Als alleinige Methode ist sie zur Diagnose jedoch nicht geeignet, da bei einer Ernährungsumstellung auch andere Faktoren zum Abklingen der Beschwerden führen können.