So erhöht Schlafen das Schlaganfallrisiko!
Einer neuen Studie zufolge könnte eine bestimmte Schlafgewohnheit das Risiko steigern, einen Schlaganfall zu erleiden. Worum es dabei geht und was Schlafstörungen mit einem Hirnschlag zu tun haben.
Im Allgemeinen gelten Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung als Risikofaktoren für einen Schlaganfall. Studien haben bereits ergeben, dass auch der Schlaf damit zu tun haben könnte. Die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung weisen nun darauf hin, dass eine weit verbreitete Schlafgewohnheit eine Gefahr darstellen könnte.
Studie: Langer Mittagsschlaf erhöht das Schlaganfallrisiko deutlich
Forschende der Universität Galway in Irland haben in einer neuen Studie den Zusammenhang zwischen verschiedenen Schlafstörungssymptomen und dem Risiko für einen akuten Schlaganfall untersucht. Für die sogenannte „Interstroke-Studie“ haben sie die Daten von knapp 4.500 Patient:innen analysiert, die einen ersten akuten Schlaganfall erlitten hatten.
Das Ergebnis: Wer tagsüber regelmäßig ein ungeplantes, längeres Nickerchen von über einer Stunde macht, hat ein um 88 Prozent höheres Schlaganfallrisiko als Menschen, die nie oder nur selten mittags schlafen. Schnarchen erhöht das Risiko sogar um 91 Prozent.
Warum wächst das Schlaganfallrisiko durch ein Nickerchen?
Der Grund liegt nicht im Mittagsschlaf selbst, sondern an den Ursachen für die Müdigkeit, die ein langes Nickerchen erforderlich machen: Wer nachts schlecht schläft, ist am Tag nicht ausgeruht und braucht zusätzlichen Schlaf. Verschiedene Faktoren stehen neben einem ungeplanten und langen Mittagsschlaf im Zusammenhang mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko. Dazu zählen unter anderem:
Weniger als fünf Stunden Schlaf
Mehr als neun Stunden Schlaf
Ein- oder Durchschlafstörungen
Schnarchen
Treten mehrere dieser Symptome auf, erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall weiter: Bei Menschen, die fünf oder mehr dieser Probleme haben, verfünffacht sich die Gefahr.
Schlaganfall: Ungeplante, längere Nickerchen vermeiden
Wer also unter chronischem Schlafmangel leidet, am Tag das dringende Bedürfnis nach Schlaf verspürt und dem nachgeben muss, sollte das als Warnzeichen ansehen. Zwar betonen die Forschenden, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um einen wirklichen Zusammenhang zwischen schlechter Schlafqualität und einem Schlaganfall nachzuweisen. Dennoch sollte man bei chronischen Schlafstörungen und einem übermäßigen Schlafbedürfnis am Tag ärztlichen Rat einholen, um das Schlaganfallrisiko zu senken.
Quellen:
Sleep Patterns and the Risk of Acute Stroke, in: n.neurology.org
Sleep problems? You may have an increased risk of stroke, in: eurekalert.org