Sinubronchitis: Erkältung mit Folgen
Zuerst fängt es mit einer ganz normalen Erkältung an, wenig später gesellt sich eine Sinusitis hinzu und schließlich entwickelt sich oben drauf auch noch eine Bronchitis: Bei einer Sinubronchitis kommt gefühlt alles auf einmal zusammen. Die Beschwerden lassen sich jedoch mit verschiedenen Maßnahmen lindern. Vor allem ein Hausmittel sollte bei der Behandlung nie fehlen.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Wenn eine Sinusitis und eine Bronchitis zeitgleich auftreten, hat man es mit einer Sinubronchitis zu tun – und die kann ziemlich quälend sein: Die Nasennebenhöhlen sind schmerzhaft verstopft, zusätzlich haben Betroffene mit verschleimten Bronchien und Husten zu kämpfen. Neben Medikamenten können verschiedene Hausmittel Abhilfe schaffen.
Sinubronchitis: Kombination aus Sinusitis und Bronchitis
Als Sinubronchitis (auch sinubronchiales Syndrom oder Postnasal-Drip-Syndrom genannt) wird das gleichzeitige Auftreten einer Bronchitis und Sinusitis bezeichnet. Das bedeutet, dass sowohl die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen als auch die Schleimhäute der Bronchien entzündet sind. Der Ausgangspunkt einer Sinubronchitis ist ein grippaler Infekt. Zu Beginn fallen Erkältungsviren (seltener Bakterien) die Nasenschleimhaut an. Von dort aus können sie sich weiter in den Nebenhöhlen ausbreiten. In der Folge ist der Sekretabfluss über die Nase gestört.
Wenn die Nasennebenhöhlen verstopfen, läuft das Sekret in den Rachen, da es nicht über die Nase austreten kann. Zusammen mit dem Sekret werden die Krankheitserreger nach unten befördert, die sich so in den Bronchien vermehren können – eine Bronchitis entsteht.
Möglich ist dieser sogenannte Etagenwechsel – die Ausbreitung eines Infekts von den oberen in die unteren Atemwege – dadurch, dass Nase und Bronchien über Rachen und Luftröhre miteinander verbunden sind. Es müssen jedoch auch noch weitere Faktoren vorliegen, damit eine Sinubronchitis entsteht. So ist bei einem geschwächten Immunsystem das Risiko für eine Sinubronchitis erhöht, ebenso bei einer chronischen Sinusitis und einer allergischen Rhinitis (Schnupfen). Zudem können Nasenpolypen und eine schiefe Nasenscheidewand den Sekretabfluss stören und dadurch eine Sinubronchitis begünstigen.
Sinbubronchitis: Symptome können vielfältig sein
Wer unter einer Sinubronchitis leidet, muss sich mit vielen Beschwerden herumschlagen: Zu den Erkältungssymptomen wie Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit gesellen sich die Symptome einer Bronchitis und Sinusitis dazu. Eine sich anbahnende Sinubronchitis zeigt sich am Anfang durch häufiges Räuspern und Hustenreiz, was durch den in die Bronchien abfließenden Schleim hervorgerufen wird.
Die Symptome einer Sinubronchitis im Überblick:
Abgeschlagenheit
erhöhte Körpertemperatur
Kopf- und Gliederschmerzen
drückende Schmerzen im Bereich der Nasennebenhöhlen
laufende oder verstopfte Nase
zuerst trockener, dann produktiver Husten mit Auswurf
häufiges Räuspern
Schmerzen in der Brust
Ist eine Sinubronchitis ansteckend?
Da sich eine Sinubronchitis aus einem grippalen Infekt heraus entwickelt, besteht für andere eine Ansteckungsgefahr. Vor allem durch häufiges Husten werden infektiöse Tröpfchen ausgeschieden, die andere einatmen können. Und auch über eine Schmierinfektion ist es möglich, sich anzustecken. Deswegen sollten Erkrankte Ihre Hände mehrmals täglich waschen und benutzte Taschentücher direkt entsorgen. Im Falle einer Ansteckung muss es jedoch nicht zwangsläufig zu einer Sinubronchitis kommen, da es sich bei den Krankheitserregern um Erkältungsviren handelt.
Sinubronchitis: Dauer des sinubronchialen Syndroms
Eine Sinubronchitis dauert in der Regel so lange wie eine akute Sinusitis – ein bis zwei Wochen. Allerdings kann von Beginn einer Erkältung bis zum Abheilen einer Sinubronchitis mehr Zeit vergehen, da sich die Krankheitserreger nicht direkt in den unteren Atemwegen vermehren: In den ersten drei Tagen eines grippalen Infekts entzündet sich zunächst die Nasenschleimhaut. Die Viren (oder Bakterien) breiten sich danach weiter in den Nasennebenhöhlen aus. Bis sie die Bronchien erreichen, können nochmal einige Tage vergehen.
Wird eine Sinubronchitis nicht vollständig auskuriert, besteht zudem das Risiko eines chronischen Verlaufs. So können die Beschwerden dauerhaft bestehen bleiben.
Sinubronchitis-Behandlung: Medikamente nicht immer notwendig
Aus diesem Grund ist neben strikter Bettruhe eine frühzeitige Behandlung wichtig. Treten bei einer Erkältung immer mehr Beschwerden in den Atemwegen auf, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Anhand des Symptombilds kann der Arzt oder die Ärztin abklären, ob es sich um eine Sinubronchitis handelt.
Bei der Behandlung besteht das oberste Ziel darin, die Verschleimung in den Atemwegen zu reduzieren. Dafür kommen häufig sogenannte Sekretolytika zum Einsatz. Diese Medikamente verflüssigen den Schleim in den Bronchien und erleichtern dadurch das Abhusten.
Liegt eine bakterielle Infektion vor, kann der Arzt oder die Ärztin Antibiotika verschreiben. Ob das notwendig ist, hängt von der Stärke der Beschwerden und dem Krankheitsverlauf ab. Wenn die Sinubronchitis auf eine Allergie zurückgeht, helfen hingegen Antihistaminika.
Bronchitis Sinusitis: Inhalieren löst den Schleim in Nase und Bronchien
Eine wichtigeTherapiemaßnahme, unabhängig von der Ursache, ist das tägliche Inhalieren mit Kochsalzlösung. Der Wasserdampf beruhigt und befeuchtet die Atemwege, während die Salzlösung entzündungshemmend und schleimlösend wirkt. Für eine stärkere Wirkung können schleimlösende Zusätze wie Thymian oder Salbei der Lösung beigemischt werden.
Für die Inhalation sollte ein sogenannter Vernebler aus der Apotheke genutzt werden. Das Gerät zerstäubt die Lösung in kleinste Tropfen, sodass sie bis in die unteren Atemwege dringen können. Außerdem sollte nicht mit einem Mundstück, sondern mithilfe einer Mund-Nase-Maske inhaliert werden, damit der Wasserdampf auch in die Nasennebenhöhlen gelangt.
Bei einer chronischen Sinusitis kann regelmäßiges Inhalieren einer Sinubronchitis vorbeugen, da auf diese Weise Sekret in den Nebenhöhlen gelockert und über die Nase abtransportiert wird. So fließt weniger Sekret in den Rachen ab.
Zusätzlich helfen Nasenduschen und Nasensprays, um die Nase kurzzeitig zu befreien. Beides kann ein bis dreimal täglich angewendet werden. Allerdings sollte bei Nasensprays die Dauer der Anwendung aufgrund der großen Abhängigkeitsgefahr auf maximal sieben Tage beschränkt werden. Und auch Nasenduschen sollten nicht länger als eine Woche durchgeführt werden.
Was noch tun bei einer Sinubronchitis?
Neben Inhalationen gibt es noch weitere Selbsthandlungsmaßnahmen, die Sie bei einer Sinubronchitis ergreifen können, um die Beschwerden zusätzlich zu lindern und die Heilung zu beschleunigen:
Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee. Das befeuchtet die Schleimhäute und hilft dem Körper bei der Bekämpfung der Erreger.
Befeuchten Sie Ihre Schleimhäute und lindern Sie den Hustenreiz zusätzlich mit Hustenbonbons.
Ob bei Tee, Bonbons oder als Zusatz für die Inhalation: Greifen Sie zu Thymian, Salbei, Lindenblüten und Spitzwegerich. Diese Kräuter beruhigen die Schleimhäute, wirken hustenlindernd und unterstützen den Abtransport des Bronchialschleims.
Eine sanfte Massage der Nasennebenhöhlen hilft, festsitzendes Sekret zu lockern und dadurch Druckschmerzen im Gesicht zu reduzieren. Massieren Sie dafür mit Zeige- und Mittelfinger oder mit den Daumen die Wangen mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck.
In der Liegeposition kann Sekret aus der Nase leichter in den Rachen fließen und so Hustenanfälle in der Nacht verursachen. Um das zu verhindern, ist es ratsam, bei einer Sinubronchitis mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen.
Quellen:
Akute Nasennebenhöhlenentzündung – Definition und Häufigkeit, in: hno-aerzte-im-netz.de
Akute Bronchitis, in: msdmanuals.com
- Verstopfte Nase ohne Schnupfen: Die häufigsten Ursachen und die besten Hausmittel
- Nasennebenhöhlenentzündung? Diese 7 Hausmittel helfen schnell
- Bronchitis-Hausmittel: Das sind die 10 besten!
- Schleim in der Lunge: Welche Krankheiten dahinterstecken können
- Schwindel bei Erkältung: Das sind die Ursachen