Giftschleuder Lego: So gefährlich sind Papas alte Bausteine

Kind spielt mit Legosteinen
Der Legostein feiert dieses Jahr sein 60-jähriges Jubiläum – britische Forscher haben Legosteine aus den 70er und 80er Jahren jetzt auf Schadstoffe untersucht Foto: iStock/skynesher

Auf deutschen Dachböden stehen sie kistenweise: Legosteine, mit denen die heutige Elterngeneration als Kinder gespielt hat. Ist der Nachwuchs alt genug, werden sie ausgepackt – bereit für die nächste Generation von Häusern, Burgen und Türmen. Britische Forscher warnen jetzt vor der Wiederverwendung von Legosteinen – was steckt hinter dieser Warnung?

Gebrauchte Legosteine können Giftstoffe enthalten, warnen Forscher um Dr. Andrew Turner von der University of Plymouth. Die Wissenschaftler untersuchten 200 gebrauchte Plastikspielsachen aus Kindergärten, Second-Hand-Läden und Haushalten im Süd-Westen Englands auf insgesamt neun Schadstoffe.

In 20 der Spielsachen entdeckten sie Spuren von allen neun Stoffen – bei einigen in Konzentrationen, die europäische Grenzwerte übersteigen. Der Studie zufolge betrifft dies vor allem Legosteine, die in den 1970ern und 80ern hergestellt wurden. „Die Spielsachen wurden damals nicht getestet und jetzt verwenden wir sie wieder und geben sie weiter“, so Studienleiter Dr. Turner gegenüber BBC.

Tatsächliches Risiko unklar

Unter den gefundenen Stoffen waren etwa die Schwermetalle Kadmium, Chrom und Blei. Diese Substanzen können schädlich für den Körper sein – allerdings lässt die Studie keine Schlussfolgerung darüber zu, wie und in welcher Konzentration sie über das Spielzeug in den Körper eines Kindes gelangen können.

Die Frage, ob von den gebrauchten Legosteinen von Dachboden, Flohmarkt oder Second-Hand-Laden tatsächlich eine Gefahr für Kinder ausgeht, kann das britische Forscherteam darum nicht beantworten. 

Die Wissenschaftler geben allerdings zu bedenken, dass Kinder einer Schadstoffbelastung ausgesetzt werden könnten, wenn sie das Spielzeug in den Mund nehmen. Wer sich als Eltern sorgen macht, sollte das alte Spielzeug daher erst auspacken, wenn der Nachwuchs nicht mehr an Spielsachen lutscht und kaut. Mit giftigen Ausdünstungen ist nach 30 bis 40 Jahren dagegen nicht mehr zu rechnen – so altes Spielzeug dünstet in der Regel nicht mehr aus.