Shiatsu-Massage gegen körperliche und psychische Beschwerden
Die Shiatsu-Massage gilt als alternative Heilmethode, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und das autonome Nervensystem stimulieren soll. Sie kommt bei einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Beschwerden zum Einsatz.

Während die Thai-Massage oder die Akupunktur in den westlichen Ländern längst zu den klassischen Therapiemethoden gehören, ist eine andere fernöstliche Heilmethode weniger bekannt: die Shiatsu-Massage. Dabei sagt man ihr eine große Wirkung nach – gegen innere Unruhe und Schlafstörungen soll sie ebenso helfen wie bei Rückleiden und Verspannungen.
Woher stammt die Shiatsu-Massage?
Shiatsu, wörtlich übersetzt “Fingerdruck”, hat seine Wurzeln in der Traditionellen Chinesischen Therapie und wurde in Japan als Behandlungsmethode gegen Schmerzen und körperliche Funktionsstörungen weiterentwickelt.
Der Shiatsu-Massage liegt die Vorstellung zugrunde, dass unsichtbare Energieleitbahnen den Körper durchziehen. In den sogenannten Meridianen soll die Lebensenergie, das „Qi“, fließen. Körperliche und psychische Beschwerden, wie Magenprobleme oder Depressionen, werden auf Blockaden und Ungleichgewichten in den Energielaufbahnen zurückgeführt.
“Ein Grundgedanke im Shiatsu ist das Gleichgewicht, das den Menschen gesund und vital hält – sowohl auf körperlicher als auch auf emotionaler und energetischer Ebene“, erklärt Shiatsu-Expertin, Birte Ernestus-Holtkamp, gegenüber PraxisVita.
Welche Wirkung hat eine Shiatsu-Massage auf den Körper?
Bei diesen Beschwerden und Erkrankungen kann eine Shiatsu-Massage unterstützend wirken:
- Innere Unruhe und Anspannung
- Depression und Burn-out
- Schlaflosigkeit
- Stress
- Abgeschlagenheit
- Antriebslosigkeit
- Rückenschmerzen
- muskuläre Verspannungen
- Kopfschmerzen
- Verdauungsbeschwerden
- Autoimmunerkrankungen (Asthma, Allergien etc.)
- eingeschränkte Mobilität“
Shiatsu kann durchaus sehr wirkungsvoll sein, auch wenn die Berührung physisch an der Oberfläche bleibt […]“, weiß Birte Ernestus-Holtkamp. „Es geht im Shiatsu nicht um eine bestimmte Tiefe im Gewebe, sondern um eine Berührung, die tief bei dem Menschen ankommt, Blockaden löst und so den Körper sowie den Geist, Gedanken und Emotionen beim Ausgleich unterstützt.” Auf diese Weise könne sich zudem eine entspannende Wirkung einstellen – sowohl körperlich als auch emotional.
Wie sieht eine Shiatsu-Behandlung aus?
Bei der Shiatsu-Massage liegen Klienten bekleidet auf einem Futon auf dem Boden. Bei bewegungseingeschränkten Personen kann die Behandlung jedoch auch auf einer geeigneten Behandlungsliege oder auf einem Behandlungsstuhl ausgeübt werden.
Um die Blockaden zu lösen, übt der Behandelnde mit Händen, Ellbogen oder den Knien Druck auf die schmerzenden Körperpartien aus. Dies tut er, indem er die Haut und das Bindegewebe reibt sowie die Muskeln dehnt und lockert.
Shiatsu-Massage: Worauf muss man achten?
Es kann sinnvoll sein, wenn vor der Shiatsu-Behandlung ein Gespräch über gesundheitliche Besonderheiten stattfindet. “Für eine wertvolle Behandlung ist es gut, wenn der Klient vorher eventuelle Einschränkungen nennt”, betont Birte Ernestus-Holtkamp. Ansonsten könne die Shiatsu-Massage bei allen Beschwerden Anwendung finden.
Zu vermeiden, ist allerdings der direkte Kontakt mit frischen, offenen Wunden. In diesem Fall könnte es nämlich zu Schmerzen und Infektionen kommen. Zudem gehen erfahrene und sensible Behandelnde auch auf die Wünsche und Vorbehalte zu Berührungen ein.
Shiatsu: Kosten können unter Umständen erstattet werden
Die Krankenkasse erstattet unter Umständen ganz oder teilweise die Kosten für die Behandlung. Einige, wenngleich nicht alle, Krankenkassen zählen die Shiatsu-Massage zu den alternativen und erstattungsfähigen Heilmethoden, wenn ein ausgebildeter Therapeut sie durchführt.
Quelle:
Birte Ernestis-Holtkamp, Leiterin der Schule für Shiatsu Hamburg