Selbstbefriedigung beim Mann: Alles Wissenswerte zur Masturbation
Selbstbefriedigung beim Mann ist nichts Ungewöhnliches und für viele fester Bestandteil im Leben. Und das ist auch gut so: Onanie wirkt sich positiv auf Sexualität und Gesundheit aus. Alle wichtigen Fakten über die männliche Masturbation.

- Selbstbefriedigung bei Männern: Fast alle tun es heute
- Masturbation beim Mann: Ab welchem Alter beginnt die Selbstbefriedigung?
- Onanieren im Alter: Wie gesund ist das?
- Selbstbefriedigung beim Mann: Die gesundheitlichen Vorteile auf einen Blick
- Wenn Männer masturbieren: Welche Methoden gibt es?
- Männer beim Masturbieren: Viele nutzen Pornos
- Anale Selbstbefriedigung beim Mann: So funktioniert es
- Masturbieren beim Mann: Wie oft sollte man(n) Hand anlegen?
- Fazit: Selbstbefriedigung gehört bei Männern einfach dazu
Zu viel Selbstbefriedigung beim Mann ist schlecht oder kann gar zu Impotenz führen – diese Gerüchte hört man(n) noch immer, doch der Wahrheit entsprechen sie nicht. Im Gegenteil: Wenn Männer masturbieren, profitieren sie von zahlreichen positiven gesundheitlichen Effekten. Ab welchem Alter die männliche Selbstbefriedigung anfängt, warum masturbieren auch im Alter alles andere als tabu ist und welche Methoden es gibt.
Selbstbefriedigung bei Männern: Fast alle tun es heute
Die Lust, seinen eigenen Körper zu erkunden und sich selbst zum Höhepunkt zu bringen, ist heutzutage ganz normal: Fast alle Männer befriedigen sich regelmäßig selbst – und zwar bis ins hohe Alter. Einer Umfrage des Online-Marktforschunternehmens YouGov zufolge onanieren 32 Prozent der Männer mehrmals in der Woche. 24 Prozent der Befragten masturbieren mehrmals im Monat; 14 Prozent einmal monatlich oder seltener. 12 Prozent gaben an, sich nie selbst zu befriedigen.
Andere Umfragen, zum Beispiel des Statistischen Bundesamtes, zeigen eine ähnliche Tendenz: Selbstbefriedigendes Verhalten bei Erwachsenen gehört für viele zum Alltag und ist eine willkommene kurze Auszeit von Verpflichtungen und Sorgen. Ob sie dabei in einer Beziehung oder solo sind, spielt keine Rolle.
Masturbation beim Mann: Ab welchem Alter beginnt die Selbstbefriedigung?
Viele Eltern stellen manchmal mit Sorge und Scham fest, dass sich ihr Sohn im Kleinkindalter vermehrt an sein Geschlechtsteil greift. Dabei ist dieses Verhalten ganz normal: Kinder beginnen früh, ihren Körper zu entdecken. Sobald Jungen die Geschlechtsreife erreichen, haben sie ihren ersten Samenerguss (Ejakulation) in der Regel zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr. Dabei ist die erste Ejakulation nicht immer zwangsläufig auf Masturbation zurückzuführen. Ein Samenerguss kann manchmal während des Schlafens unbewusst ausgelöst werden (Stichwort "feuchte Träume").
Einige Jungen masturbieren bereits im Grundschulalter, andere fangen mit Eintritt der Pubertät damit an. Wann mit der Masturbation begonnen wird, ist jedoch individuell völlig verschieden.
Onanieren im Alter: Wie gesund ist das?
Mit 17 ist die sexuelle Lust manchmal kaum zu bändigen. Anders sieht es oftmals mit 70 Jahren aus: Die sexuelle Leidenschaft kann abnehmen, muss sie aber nicht. Dabei kann ein erfülltes Sexualleben, zu dem auch Selbstbefriedigung im Alter gehört, nicht nur eine schöne Abwechslung sein, sondern auch die geistigen Fähigkeiten im Seniorenalter fördern – das ist zumindest die Vermutung von Wissenschaftler:innen aus London, die 2017 eine Studie dazu durchführten.
Das Ergebnis: Je aktiver das Liebes- und Sexualleben ist, desto besser ist die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit, die allgemeine Sprachkompetenz und die Erinnerung an sprachlich codierte Informationen (zum Beispiel Wörter, Sätze, Zitate). Warum dieser Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und geistiger Leistungsfähigkeit besteht, kann diese Studie jedoch nicht genau beantworten. Die Theorie der Studienautor:innen: Das durch Sex und Masturbation im Alter ausgeschüttete Hormon Dopamin wirkt sich positiv auf das Denken und das Gedächtnis im Alter aus. So oder so sollten ältere Menschen nicht darauf verzichten, sexuell aktiv zu sein und zu masturbieren.
Selbstbefriedigung beim Mann: Die gesundheitlichen Vorteile auf einen Blick
Heute steht fest, dass die Selbstbefriedigung beim Mann etliche Vorzüge mit sich bringt. Die wichtigsten Fakten zum Solo-Sex im Überblick.
Stressabbau: Masturbation hilft dabei, den Stress des Alltags hinter sich zu lassen. Beim Orgasmus wird das Kuschel-Hormon Oxytocin ausgeschüttet: Dies führt nicht nur zu positiven Gefühlen, sondern trägt auch zur Senkung von Stress bei.
Durchhaltevermögen: Regelmäßiges Onanieren hilft dabei, den Orgasmus länger hinauszögern zu können. Davon profitieren nicht nur Sie, sondern auch Ihre Sexualpartnerin oder Ihr Sexualpartner.
Gesunde Prostata: Selbstbefriedigung ist eine Wohltat für die Prostata. Regelmäßige Samenergüsse spülen das Organ durch. So können sich Infekte schlechter festsetzen.
Bessere Spermaqualität: Weil sich die Spermaqualität nach drei bis vier Tagen erheblich verschlechtert, können regelmäßige Orgasmen bei der Selbstbefriedigung dazu beitragen, die Samen frisch zu halten.
Wenn Männer masturbieren: Welche Methoden gibt es?
Es gibt zwei Möglichkeiten, sich selbst zu befriedigen: Entweder erfolgt die Stimulation des Penis mit der Hand oder mithilfe eines Geräts.
Bei der manuellen Selbstbefriedigung umschließen Männer ihren Penis mit der Hand, die anschließend mit sanftem Druck auf und ab bewegt wird. Genauer gesagt wird die Vorhaut dabei bewegt. Dabei sollten die umliegenden Bereiche nicht vernachlässigt werden: Besonders die Nebenhoden gelten als eine extrem erogene Zone und können zum Beispiel gestreichelt werden.
Viele Männer setzen auch auf die Technik der “fremden Hand”: Dafür setzt man sich zunächst auf die eigene Hand, bis sie einschläft. Die eingeschlafene Hand fühlt sich anschließend bei der Masturbation so an, als würde eine fremde Person den Job erledigen. Der Effekt lässt sich auch herbeiführen, wenn die Hand umgedreht angelegt wird, also mit dem Daumen zum Körper.
Tipp: Neben den Hoden sind auch auch die Penisspitze (Eichel) und die Unterseite des Penis besonders erogene Zonen – hier laufen die meisten Nervenenden zusammen. Für ein erhöhtes Lustempfinden lohnt es sich deshalb, sich auch auf diese Körperregionen zu konzentrieren.
Auch kann bei der Masturbation ein Sexspielzeug zum Einsatz kommen. Weit verbreitet ist der sogenannte Masturbator, eine Art künstliche Vagina, in die der erigierte Penis eingeführt und somit der vaginale Geschlechtsverkehr simuliert wird. Es gibt das Sexspielzeug in verschiedenen Ausführungen: mit Wärmefunktion, Vibration und in unterschiedlichen Formen.
Bei beiden Arten der Selbstbefriedigung gilt: Machen Sie es so, wie es Ihnen gefällt und gehen Sie Ihren Vorlieben nach – ob Sie dabei zum Höhepunkt kommen oder nicht.
Männer beim Masturbieren: Viele nutzen Pornos
Pornos zu gucken gehört mittlerweile für viele Menschen zum Alltag, besonders für Männer: In einer internationalen Umfrage kam heraus, dass Männer im Durchschnitt etwa 70 Minuten in der Woche Pornos schauen. Der Grund: Die Videos beflügeln erotische Fantasien. Doch keine Sorge: Nicht alles, was Männer in Pornos gut finden, wollen sie auch in der Realität. Zum Vergleich: Millionen von Frauen sind fasziniert von den Büchern und Filmen von "Shades of Grey" und verspüren nicht unbedingt den Wunsch, diese Szenen auch im Schlafzimmer nachzuspielen.
Ein weiterer psychologischer Grund, warum sich Männer mithilfe von Pornos selbst befriedigen, ist wohl, dass sie sich dabei als "Eroberer" fühlen. Männliche Pornodarsteller wirken so, als wenn ihnen keine Frau widerstehen kann – eine Fantasie, der sich viele bei der Masturbation gerne hingeben.
Doch Vorsicht: Bei der internationalen Umfrage, die 2020 auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Urologie vorgestellt wurde, kam auch heraus, dass viele Männer durch Pornokonsum vermutlich Errektionsstörungen (erektile Dysfunktion) bekommen können.
Anale Selbstbefriedigung beim Mann: So funktioniert es
Neben der Stimulation des Penis können im Rahmen der Selbstbefriedigung auch Anus und Damm penetriert werden – denn beide sind ebenfalls hoch erogene Zonen. Wichtig ist, sich in diesem Bereich vorher gründlich zu waschen. Wem es unangenehm ist, mit den bloßen Finger in den Anus einzudringen, kann Fingerkondome oder Handschuhe nutzen.
Doch Vorsicht: Damm, Anus und Rektum sind sehr sensible Bereiche, bei denen durch rukartige oder kräftige Bewegungen schmerzhafte Risse entstehen können. Wer die anale Selbstbefriedigung ausprobieren möchte, sollte behutsam zunächst mit ein oder zwei Fingern vorgehen und zum Beispiel Gleitgel verwenden. Wichtig ist, auf kurze Fingernägel zu achten.
So funktioniert die anale Masturbation:
Damm (Bereich zwischen Anus und Hoden) streicheln und mit kreisenden Bewegungen massieren, um die Prostata zu stimulieren. Dafür kann zum Beispiel die linke Hand verwendet werden, die andere stimuliert den Penis.
Auch die Hoden können mit einbezogen werden, indem die Massagebewegungen bis zum Hodensack gehen.
Wer einen Schritt weiter gehen möchte, kann einen mit Gleitgel überzogenen Finger leicht auf den Anus drücken und allmählich den Druck erhöhen. Streichbewegungen und ein Spreizen der Beine erleichtern es, sich zu entspannen. Wer Gefallen daran hat, kann seinen Finger (vorsichtig!) tiefer mit kreisenden Bewegungen in den Anus führen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Prostata von innen zu stimulieren. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.
Masturbieren beim Mann: Wie oft sollte man(n) Hand anlegen?
Wie oft in der Woche, im Monat oder im Jahr sich Männer selbst befriedigen sollten, ist jedem selbst überlassen. Einen Richtwert gibt es nicht. Urolog:innen raten sogar dazu, öfters Hand anzulegen aufgrund der gesundheitlichen positiven Effekte auf Prostata und Potenz. Mehrmals in der Woche zu masturbieren ist also vollkommen normal und gesund.
Dennoch gilt auch hier: Wer zu viel onaniert (auch hierfür gibt es jedoch keinen genauen Grenzwert), könnte seelisch vereinsamen, weil man sich nur noch mit sich selbst beschäftigt und irgendwann möglicherweise kein Interesse mehr an Sex zu zweit hat. Wer nur noch ans Masturbieren denkt, sollte aufhorchen und sich gegebenenfalls Hilfe in einer psychologischen Beratung oder beim Urologen holen. Denn das ständige Gedankenkreisen und die Ausführung der Selbstbefriedigung können zu einer Sucht werden, wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert.
Fazit: Selbstbefriedigung gehört bei Männern einfach dazu
Ob unter der Dusche, im Bett oder auf der Couch: Für Männer ist Selbstbefriedigung einer fester Bestandteil ihres Alltags. Während man früher davon ausging, dass Onanie schädlich ist, weiß man heute, dass das Gegenteil der Fall ist. Regelmäßige Masturbation ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für das Sexleben. Übrigens: Selbstbefriedigung beim Mann kann auch in den Sex mit der oder dem Partner:in einfließen – erlaubt ist schließlich, was gefällt.
Quellen:
Nur jeder Vierte glaubt: Menschen sind von Natur aus monogam, in: yougov.de
Häufigkeit sexueller Selbstbefriedigung von Männern, in: statista.de
Wright, H., Jenks, R. A., & Demeyere, N. (2019). Frequent sexual activity predicts specific cognitive abilities in older adults. The Journals of Gerontology: Series B, 74(1), 47-51.
Jacobs, T., Fog-Poulsen, K., Vermandel, A., Wood, D., De Wachter, S., & De Win, G. (2020). The effect of porn watching on erectile function. European Urology Open Science, 19, e1121-e1122.