Sekundäres und trockenes Ertrinken: Die Anzeichen!
Kinder können ertrinken, ohne, dass sie sich dabei im Wasser befinden – dann spricht man vom sekundären Ertrinken. Häufig mit diesem Phänomen verwechselt wird das sogenannte trockene Ertrinken: Die Unterschiede und Symptome im Überblick!
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Als der dreieinhalbjährige Ezra McQueeney 2015 in einen Pool sprang, geriet er für weniger als 30 Sekunden mit dem Kopf unter Wasser, bevor er herausgezogen wurde. Doch in dieser kurzen Zeit atmete er Wasser ein – genug, um ein sogenanntes sekundäres Ertrinken einzuleiten. Glücklicherweise überlebte er den Vorfall durch das rechtzeitige Handeln seiner Eltern. Doch was heißt sekundäres Ertrinken überhaupt? Und was ist der Unterschied zum trockenen Ertrinken ?
Das Ertrinken beginnt Stunden nach dem Badeunfall
Der kleine Ezra hustete nach dem Vorfall zunächst eine Menge Wasser aus, doch ansonsten schien es ihm gutzugehen, er aß und sprach wie gewohnt. Doch Stunden später verschlechterte sich plötzlich sein Zustand: Während des Abendessens nickte er ständig ein – ein ungewöhnliches Verhalten für den kleinen Jungen. Schließlich bekam er Fieber und wurde bewusstlos. Seine Eltern brachten ihn ins Krankenhaus – glücklicherweise rechtzeitig, denn ihr Sohn wäre Stunden nach seinem Badeunfall beinahe ertrunken.
Die Mutter des Jungen, Darcy McQueeney, wandte sich auf Facebook und Instagram an andere Eltern, um sie zu warnen.
Trockenes Ertrinken und sekundäres Ertrinken: Der Unterschied
Ertrinken Menschen Stunden oder Tage nach einem Badeunfall, spricht man vom sekundären Ertrinken. Außerdem gibt es das trockene Ertrinken – da sich das sekundäre Ertrinken „im Trockenen“ abspielt, werden die beiden Begriffe häufig verwechselt beziehungsweise synonym verwendet. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei ganz unterschiedliche Phänomene.
Beide Arten des Ertrinkens entstehen, nachdem Wasser eingeatmet wurde. Beim sekundären Ertrinken gelangt Wasser in die Lunge. Dort sorgt es in den folgenden Stunden für Schwellungen, Entzündungen oder Lungenschäden und schließlich zu einem lebensbedrohlichen Sauerstoffmangel.
Beim sogenannten trockenen Ertrinken dringt das Wasser nicht bis zur Lunge vor. Die eingeatmeten Wassertropfen sorgen schon vorher dafür, dass sich die Kehlkopfmuskulatur verkrampft und es zu einem Verschluss der Atemwege kommt. Die Folge: Der Betroffene erstickt. Zum trockenen Ertrinken kommt es also sofort, nachdem Wasser eingeatmet wurde – nicht erst Stunden später „im Trockenen“. Man spricht von trockenem Ertrinken, weil nach dem Tod kein Wasser in der Lunge auszumachen ist.
Sekundäres Ertrinken: Symptome
Das sekundäre Ertrinken ist besonders tückisch, weil die Symptome teilweise Stunden oder sogar Tage nach dem Aufenthalt im Wasser auftreten und mit diesem unter Umständen gar nicht in Verbindung gebracht werden. Auch Tage nach einem Badeunfall sollten Eltern bei ihrem Kind auf diese Symptome achten:
- Husten
- ungewöhnlich schnelle Atmung
- verfärbte Lippen
- Teilnahmslosigkeit
- Fieber
So zeigt sich trockenes Ertrinken
Beim trockenen Ertrinken kommt es typischerweise augenblicklich zu Atemnot, weil die Atemwege verschlossen sind.
Warnung an andere Eltern
Da die Symptome bei dem kleinen Ezra erst mit rund vier Stunden Verzögerung einsetzten, handelte es sich bei ihm wohl um die ersten Anzeichen eines sekundären Ertrinkens.
Darcy McQueeneys Warnung an andere Eltern lautet: „Lasst eure Kinder niemals unbeaufsichtigt in die Nähe irgendeiner Wasserquelle. Auch wenn man alle Regeln befolgt, können Unfälle passieren. Selbst wenn es den Kindern nach einem Badeunfall scheinbar gut geht, bringt sie bitte ins Krankenhaus!“ So lautet auch der Rat von Medizinern: Kinder sollten nach einem Badeunfall immer im Krankenhaus durchgecheckt werden – auch wenn sie zunächst keine Symptome zeigen.
Darcy McQueeney war es vor allem wichtig, mit ihrem Aufruf Eltern aufzuklären – denn nur, wer die Anzeichen von sekundärem und trockenem Ertrinken kennt, kann im Notfall schnell richtig handeln.