Sehstörungen nach der Laser-OP? Das sollten Patienten beachten

Auge im Fokus
Nach einer Laser-Operation am Auge können auch Probleme auftreten. Foto: iStock

LASIK-Operationen zur Wiederherstellung der Sehkraft gelten als sicher und zuverlässig. Trotzdem gibt es immer wieder Patienten, die nach der OP über Probleme berichten. Was steckt dahinter?

Die sogenannte LASIK-Operation ist eine beliebte und zuverlässige Alternative für Fehlsichtige, die weder Brille noch Kontaktlinsen tragen wollen. Schon nach einer einmaligen Lasersitzung ist die Sehkraft wiederhergestellt. Das Verfahren gilt außerdem als sicher und weitestgehend schmerzfrei. Tatsächlich sind laut Umfragen 90 Prozent aller Patienten zufrieden mit den Ergebnissen ihrer LASIK-Operation.

Doch was ist mit dem Rest? Um herauszufinden, welche Komplikationen bei gewöhnlichen LASIK-Eingriffen auftreten können, hat die US-amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (U. S. Food and Drug Administration) zwei Studien zu den Nachwirkungen der Laser-OP durchführen lassen. Die Augenärztin und Direktorin der Behörde Dr. Malvina Eydelman und ihr Team untersuchten in zwei Analysen insgesamt 511 Patienten, die sich in den letzten Monaten einer LASIK-Operation unterzogen hatten.

Probleme beim Lesen und Autofahren nach LASIK

Tatsächlich berichtete fast die Hälfte der Probanden über Probleme, die erst nach der Operation aufgetreten waren. „Bis zu 46 Prozent der Teilnehmer, die vor der Operation keine Symptome hatten, berichteten drei Monate danach, mindestens ein Problem mit den Augen zu haben“, erläutert Eydelman. „Am häufigsten traten sogenannte Halos auf, bis zu 40 Prozent der Teilnehmer erlebten diese erstmals nach dem Eingriff“. Halos sind Lichthöfe die rund um helle Objekte wahrgenommen werden und mitunter starke Beschwerden beim Lesen, Autofahren und Fernsehen verursachen können. Auch die Teilnehmer der Studien berichteten von Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten und dem Autofahren bei Nacht. Zusätzlich zum Halo registrierten einige Patienten Symptome wie extrem trockene Augen, Lichtstrahlenkränze im Sichtfeld und Überempfindlichkeit gegenüber Licht, die nach der LASIK-Operation auftraten.

Verschwinden die Probleme auch wieder?

Die Befragung zeigte auch, dass die Mehrzahl der Studienteilnehmer dennoch mit den Ergebnissen ihrer Operation zufrieden waren. So berichteten einige in der Befragung zwar von den Problemen, kaum einer von ihnen schätzte diese jedoch als derartig belastend ein, dass eine ärztliche Konsultation nötig gewesen wäre.

Dr. Christopher Starr, Professor für Augenheilkunde am New York-Presbyterian Hospital in New York sagte der Medizin-Website webmd.com: „Die beobachteten Symptome nach der Operation verschwinden normalerweise entweder von selbst innerhalb von zwölf Monaten oder können mit zusätzlicher ärztlicher Versorgung gut behandelt werden“. Die Laser-OP wäre immer noch eine gute und sichere Wahl: „Dank der technologischen Errungenschaften hat es wohl nie eine bessere Zeit gegeben, um eine Laser-Augenkorrektur-Operation vorzunehmen“. Allerding sei LASIK nicht für jeden geeignet. „Es wird immer Patienten geben, die besser beraten sind, wenn sie bei ihren Kontaktlinsen oder Brillen bleiben“, erklärt Starr. „Das spricht für die Wichtigkeit von ausführlichen Screenings und Beratungsgesprächen zwischen Arzt und Patient vor der OP, auch was Risiken betrifft."