Sehschwäche: 10 wichtige Fragen an den Augenarzt

Bei Sehstörungen sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen. Dieser kann feststellen, ob es sich um eine sogenannte Makula-Erkrankung handelt

Hornhaut-Verkrümmungen, Grüner Star oder Lidrand-Entzündungen – Dr. Detlev Breyer begegnet in seiner Praxis täglich den unterschiedlichsten Augenkrankheiten, die Sehschwäche auslösen. Für uns hat er die wichtigsten Fragen zu Sehschwäche beantwortet.

1. Wie oft sollte man bei Sehschwäche zum Augenarzt gehen?

Ab 40 wird die jährliche Untersuchung des Seh-Nerven-Kopfes empfohlen, mit der ein grüner Star ausgeschlossen werden kann. Für Kurzsichtige ab -3 Dioptrien wird in jeder Altersstufe zu einer jährlichen Netzhaut-Vorsorgeuntersuchung geraten. Ab 60 Jahren kommt dann die AMD-Vorsorge „Altersbedingte Makuladegeneration“, hinzu.

2. Verdirbt man sich die Augen, wenn man im Dämmerlicht liest?

Konkrete Beweise dafür gibt es noch nicht, doch deuten Studien darauf hin, dass Kinder dadurch eher eine Sehschwäche bekommen und kurzsichtig werden. Für Erwachsene ist es nicht schädlich, aber anstrengend.

3. Ich habe häufig Sehstörungen. Woran liegt das?

Das kommt auf die Art der Sehstörung an: Sehen Sie gerade Linien verzerrt, kann das auf eine Makula-Erkrankung hindeuten. Ein eingeschränktes Gesichtsfeld tritt eher bei einer Schädigung des Sehnervs auf, wie sie typisch für ein Glaukom ist, kann aber auch ganz andere Ursachen haben. Suchen Sie am besten schnell einen Augenarzt auf und lassen Sie die Sehschwäche kontrollieren.

4. Was hilft bei trockenen Augen?

Treten die Beschwerden nur zeitweise auf, helfen in der Regel künstliche Tränen, die Sie sich vom Augenarzt verschreiben lassen können. Leiden Sie öfter darunter, kann eine Untersuchung des Tränenfilms zeigen, ob beispielsweise eine behandlungswürdige Sehschwäche der Grund ist.

Sehschwäche
Eine Sehschwäche wie beispielsweise eine Kurzsichtigkeit ist vererbbar Foto: Fotolia

5. Kann ich mich vor Alterssichtigkeit schützen?

Leider nein. Die Alterssichtigkeit entsteht, weil die natürliche Linse des Auges immer unflexibler wird und das Auge daher nicht mehr auf Gegenstände in der Nähe "scharf stellen" kann. Dies ist weder durch Medikamente noch durch Ernährung zu beeinflussen.

6. Ist eine Sehschwäche vererbbar?

Ja, Sehschwäche und einige Augenerkrankungen sind vererbbar. Allerdings spielt auch die "Seh-Erfahrung" eine Rolle. Studien zeigen: Wer seinen Augen viel Abwechslung bietet, zum Beispiel regelmäßige Ausflüge in die Natur, senkt sein Risiko für eine Kurzsichtigkeit.

7. Hilft eine Laser-OP bei Kurzsichtigkeit?

Sehschwäche
Bei einer Kurzsichtigkeit als Sehschwäche kann eine Laser-Operation helfen Foto: iStock

Ja, wenn Sie zwischen 21 und 65 Jahre alt sind, Ihre Fehlsichtigkeit maximal -8 oder, bei der nötigen Hornhautdicke, -10 Dioptrien beträgt. Außerdem müssen Ihre Augen gesund sein, Sie dürfen gerade keinen Allergieschub haben und nicht schwanger sein oder stillen. Zur genauen Abklärung ist jedoch eine gründliche Voruntersuchung und ein erfahrener Laser-Chirurg unabdingbar.

8. Mein Lid schmerzt. Woher kann das kommen?

Dahinter können verschiedene Ursachen stecken, zum Beispiel ein trockenes Auge oder eine Lidrand-Entzündung. Ich empfehle Ihnen eine Untersuchung beim Augenarzt.

9. Kann man dem grauen Star mit der Einnahme von Vitaminen vorbeugen?

Leider nein. Doch grundsätzlich gilt: Was dem Körper hilft, tut auch den Augen gut. Eine vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung halten uns länger gesund – sie können den Alterungsprozess jedoch nicht aufhalten. Rauchen fördert übrigens die Entstehung eines grauen Stars.

10. Ich trage meine Brille stundenweise nicht – schadet das den Augen?

Nein, bei Erwachsenen nicht. Wenn Sie die Brille brauchen, sollten Sie diese auch tragen. Sonst kann es zu Kopfschmerzen kommen – darüber klagen Patienten mit unerkannter Sehschwäche oft als Erstes.

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