Sehnenscheidenentzündung: Wie geht der Arzt bei der Diagnose vor?

Aus der Serie: Sehnenscheidenentzündung

Bei einer Sehnenscheidenentzündung erfolgt die Diagnose normalerweise recht schnell. Der Arzt lässt sich von dem Patienten den Krankheitsverlauf schildern: Wann sind die Schmerzen zum ersten Mal aufgetreten?

Haben sie sich langsam entwickelt? Oder hat der Betroffene sie plötzlich bemerkt? Wie ist der Charakter der Beschwerden, und wo genau sind die Schmerzen lokalisiert? Bei welchen Bewegungen machen sie sich bemerkbar? Außerdem wird der Arzt bei Verdacht auf eine Sehnenscheidenentzündung für die Diagnose abfragen, welche Tätigkeiten der Patient beruflich und privat ausübt. Es gilt, die Ursache einer möglichen mechanischen Überlastung zu identifizieren, um genau diese Bewegung vorerst zu vermeiden. Auch eventuelle weitere Symptome sind von Interesse (zum Beispiel Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen in weiteren Gelenken). Wichtig sind außerdem eventuelle Vorerkrankungen, auch im nahen Verwandtenkreis (zum Beispiel Rheuma).

Arzt tastet den betroffenen Bereich nach Verdickungen ab

Bei einer Sehnenscheidenentzündung schließt sich für die Diagnose eine sorgfältige körperliche Untersuchung an. Der Arzt tastet den betroffenen Bereich nach Verdickungen ab, kontrolliert, ob Rötungen vorliegen, die Haut erwärmt ist oder die Sehnenscheide geschwollen. Dafür wird er das Gelenk bewegen und dabei prüfen, ob es zu knirschenden Geräuschen kommt. Auch die Schmerzempfindlichkeit testet er vorsichtig. In vielen Fällen reichen diese Untersuchungen bei einer Sehnenscheidenentzündung bereits für eine sichere Diagnose aus. Gegebenenfalls können bildgebende Verfahren zusätzlich Aufschluss bieten (zum Beispiel Ultraschall und Magnetresonanztomografie).

Falls der Arzt keine mechanischen Ursachen hinter der Sehnenscheidenentzündung vermutet, wird er für die Diagnose zudem eine Blutuntersuchung veranlassen. Entzündungsmarker und sogenannte Rheumafaktoren können wichtige Hinweise liefern.