Sehnenscheiden-Entzündung: So behandeln Sie richtig!

Bei einer Entzündung der Sehnenscheiden kommt es zu starken Schmerzen. Dr. med. Jörg Carls, Facharzt für Orthopädie an einer Klinik in Hannover, gibt Antworten zu den wichtigsten Fragen dieses Leidens.
Was ist eine Sehnenscheiden-Entzündung?
Sehnenscheiden sind Gleitlager für die Sehnen. Sie bestehen aus verschiedenen Membranen und enthalten eine Art Schmierstoff. Meist befinden sie sich an stark beanspruchten Knick- bzw. Umlenkstellen, zum Beispiel am Handgelenk oder dem Sprunggelenk des Fußes. Bei einer Sehnenscheiden-Entzündung schwellen sie an und werden innen rau. So entsteht ein Engpass, und die Sehnen scheuern an der sie umgebenden Scheide. Folgen sind unter anderem Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, mitunter auch äußere Schwellungen. Seltener spürt man bei Druck auf die Sehne ein typisches Knirschen.
Wer ist von der Sehnenscheiden-Entzündung besonders betroffen?
Sie entwickelt sich am häufigsten durch einseitige Be- oder Überlastungen. An der Hand können das zum Beispiel monotone Arbeiten wie Stricken, Sticken oder Tippen sein. Auch diverse Krankheiten wie Rheuma, Schilddrüsenfunktionsstörungen und Nierenleiden können eine Sehnenscheiden-Entzündung verursachen. Schwangere sind gelegentlich betroffen, weil sie Wasser einlagern, was auch zur Schwellung der Sehnenscheiden und Behinderung der Sehnen führen kann.

Welche Therapie hilft gegen die Beschwerden?
In erster Linie sind Ruhigstellung und Schonung der betroffenen Region nötig. Das kann einige Wochen dauern, unter Umständen wird eine Schiene oder ein Gips angelegt. Verordnet werden zum Teil auch Salben oder Medikamente, seltener Injektionen. Daneben können andere Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Elektrotherapie, hilfreich sein. Liegt eine Krankheit wie Rheuma zugrunde, muss diese natürlich behandelt werden. Ganz wichtig ist später die Ergotherapie, das heißt das Erlernen von Haltungen und Bewegungsabläufen, die die Sehnenscheiden weniger belasten.
Wann ist eine Operation nötig?
Wenn die konservative Therapie erfolglos ausgeschöpft ist. Bei der Operation wird die Sehnenscheide aufgeschlitzt, so dass die Sehne sich wieder frei bewegen kann. Das entfernte Scheidengewebe bildet sich später wieder neu – die alten Beschwerden treten an gleicher Stelle aber nicht wieder auf.
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