Schwitzige Hände: Das können Sie dagegen tun
Schwitzige Hände sind bis zu einem gewissen Grad ganz normal – wenn das Schwitzen jedoch übermäßig stark ist, kann dies diverse Ursachen haben. Woher kommt das und was können Sie dagegen unternehmen?

Im Grunde sind schwitzige Hände nichts Ungewöhnliches oder Negatives. Im Gegenteil: Der Körper reguliert mit der Schweißbildung seine Temperatur und kühlt sich ab. Die Schweißbildung ist also quasi die körpereigene Klimaanlage – und das gilt auch für die Hände. Bei körperlicher Anstrengung oder Wärme, aber auch bei Nervosität oder Angst ist es ganz normal, dass man schwitzige Hände hat. Chronisch schwitzige Hände können allerdings schnell zur Belastung werden.
Tipps gegen schwitzige Hände
Neben der offensichtlichen Erste-Hilfe-Maßnahme Händewaschen gibt es einige weitere Tipps, um schwitzige Hände zu bekämpfen. So können feuchte Reinigungstücher oder Handreinigungsgel helfen.
Sie können sich bei schwitzigen Händen auch mit Franzbranntwein (oder anderem Alkohol) behelfen: Dieser entzieht der Haut nämlich Feuchtigkeit. Einfach ein paar Tropfen auf die Handflächen tropfen und sie damit einreiben. Ebenfalls ein sehr wirksames Mittel ist Babypuder. Wer öfters schwitzt, ist gut damit beraten, eine kleine Dose immer bei sich zu haben. Bei einem Schwitz-Notfall kann einfach etwas Puder auf die Handflächen aufgetragen werden.
Aber es gibt auch prophylaktische Maßnahmen für „Gelegenheitsschwitzer“: Wer oft wegen Nervosität oder Angst schwitzige Hände bekommt, kann mit autogenem Training, Meditation oder Yoga-Übungen für mehr Entspannung sorgen und somit dem Schwitzen vorbeugen. Auch die Ernährung spielt eine Rolle: Vermeiden Sie Lebensmittel, die zu vermehrter Transpiration führen können. Essen sie daher nicht allzu scharf und verzichten Sie soweit wie möglich auf Alkohol. Auch Kaffee ist in diesem Fall kontraproduktiv.
Krankhaftes Schwitzen: Die Ursachen
Manche Menschen leiden allerdings an permanent schwitzigen Händen. Der medizinische Begriff für dieses chronische Schwitzen lautet Hyperhidrosis palmaris. Dass besonders die Hände (wie auch die Füße) viel schwitzen, ist kein Wunder: Die Hände haben 400 Drüsen pro Quadratzentimeter. Verantwortlich für die Schweißproduktion ist das zentrale Nervensystem – allen voran der Sympathikus, der die Schweißproduktion steuert.
Maßnahmen gegen Hyperhidrose
Was die Hyperhidrose genau verursacht, ist auch für Mediziner nicht ganz klar. Neben einer genetischen Veranlagung können auch diverse Krankheiten (wie zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes) eine wesentliche Rolle spielen. In der Pubertät begünstigt der Hormonspiegel eine vermehrte Schweißbildung in den Handflächen. Auch psychische Erkrankungen können dazu beitragen.
Die Hyperhidrose kann in leichter, mittlerer oder schwerer Form auftreten. Je nach Schweregrad der Erkrankung gibt es verschiedene Therapieansätze. Leichte Fälle können mit einem Antitranspiranten gegen die Schweißbildung vorgehen – das sind entweder Sprays, Cremes oder Roller. Je nach Schweregrad der Krankheit kommen auch andere Maßnahmen infrage. Diese reichen von der sogenannten Iontophorese (bei der die Hände in ein Wasserbad gelegt werden, in dem Metallplatten liegen, durch die Strom geführt wird) bis hin zu Injektionen oder operativen Eingriffen. Bei Letzteren wird der Bereich des sympathischen Nervensystems, der für die Steuerung der Schweißproduktion zuständig ist, chirurgisch entfernt.