Schwindel durch Verspannungen: Ursachen und was hilft

Schwindel durch Verspannungen im Nacken ist ein weit verbreitetes Leiden. Wie kommt es dazu – und was kann man gegen das Gefühl der Benommenheit durch die Verspannungen tun?

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Schwindel kann verschiedene Ursachen haben. Werden zum Beispiel Erkrankungen oder Gefäßprobleme ausgeschlossen, kann der Schwindel durch Verspannungen im Nackenbereich hervorgerufen werden. Wie der Zusammenhang ist und was hilft, damit sich die Benommenheit durch Verspannungen bessert.

Frau sitzt am Schreibtisch und hat Schwindel durch Verspannungen
Plötzlich dreht sich alles: Das Schwindelgefühl kann durch Muskelverspannungen im Nackenbereich ausgelöst werden Foto: iStock/fizkes

Schwindel durch Verspannungen im Nacken sind weit verbreitet

Jeder sechste Patient, der seinen Hausarzt aufsucht, klagt über Schwindel bzw. Benommenheit. Ursache sind in den meisten Fällen Probleme an der Halswirbelsäule (HWS), die durch Nackenverspannungen ausgelöst werden. Seltener liegt die Ursache an verspannten Muskeln im Rücken, in den Schultern oder an Kopf bzw. Kiefer.

Schwindel durch Nacken? Organische Ursachen ausschließen

Bei Schwindel handelt es sich um ein multisensorisches Syndrom, das bedeutet, dass verschiedene Sinne an dessen Entstehung beteiligt sind. Die Ausdrucksformen von Schwindel können sehr unterschiedlich sein: Bei manchen dreht sich alles, andere leiden unter Gleichgewichtsstörungen oder ihnen wird ‚schwummerig’ – sie fühlen sich benommen. 

Schwindel ist ein Leitsymptom bei vielen Erkrankungen. So kann es ein Anzeichen sein für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische Störungen, Erkrankungen des Innenohrs oder auch für psychische Probleme. Schließt der Arzt organische und psychische Ursachen aus, könnten Muskelverspannungen im Bereich der Halswirbelsäule schuld an den Beschwerden sein – durch die Nackenverspannung kann Schwindel entstehen.

Benommenheit durch Verspannungen: Was sind die Ursachen?

Im Alltag muss die Haltemuskulatur permanent arbeiten. Vor allem die Hals-Nacken-Partie ist bei vielen Menschen schnell verspannt, unter anderem durch einseitige Belastung, Bewegungsmangel und falsche Haltung.

Wenn man zu viel sitzt, insbesondere am Schreibtisch, oder lange aufs Smartphone starrt und den Kopf dabei stundenlag nach vorne überstreckt, verspannt sich die Muskulatur rund um die Halswirbelsäule. Blutgefäße werden so eingeengt, was einerseits die Durchblutung der Hirnnerven beeinflusst. Zum anderen drücken die verspannten Muskeln der Halswirbelsäule auf die aus der Wirbelsäule austretenden Nerven. Diese reagieren irritiert und senden unterschiedliche Informationen über die Lage des Kopfes ans Gehirn – so kann es zu Benommenheit durch Verspannungen kommen. Dabei wird oftmals der Schwindel von Kopfschmerzen begleitet.

Nackenverspannung und Schwindel: Übungen und Entspannung helfen

Wenn bei Ihnen ein verspannter Nacken für Schwindelgefühle sorgt, müssen Sie nicht gleich zu Schmerztabletten greifen. Im Gegenteil: Da die Probleme meist durch eine falsche Haltung und zu wenig Bewegung ausgelöst werden, sollten Sie die Muskulatur aktivieren, um die Beschwerden loszuwerden.

3 Übungen gegen Schwindel durch Nackenverspannung

Wenn Sie Verspannungen im Nacken lösen möchten, können gezielte Übungen Abhilfe schaffen. Wichtig: Setzen Sie sich bei den folgenden Übungen immer mit geradem Rücken auf einen Stuhl:

  1. Die Arme locker hängen lassen und mit beiden Schultern rückwärts kreisen: Die Schultern hoch zum Ohr, nach hinten, unten, oben und vorne ziehen. Zehn Mal wiederholen.

  2. Den Kopf leicht zur rechten Schulter neigen, die rechte Hand auf das linke Ohr legen und den Kopf sanft weiter Richtung rechte Schulter drücken. Dehnung 15 Sekunden halten und dann auf die andere Seite wechseln.

  3. Den Kopf erst langsam nach vorn schieben, wie eine Schildkröte, dann langsam nach hinten, sodass ein Doppelkinn entsteht. Drei bis vier Mal wiederholen.

Tritt der Schwindel akut auf, sollten Sie sich hinsetzen und die Füße hochlagern. Auch Hausmittel gegen Schwindelgefühl wie ein Stück Schokolade oder ein Glas Wasser helfen, den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.

Als längerfristige Maßnahme gegen Schwindel eignen sich Wärmeanwendungen. Ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche lockert das Gewebe und fördert die Durchblutung.

Nackenverspannung und Schwindelgefühl: Professionelle Maßnahmen

Am wirksamsten lassen sich Verspannungen mit professioneller Hilfe und Bewegung lösen. Dazu eignen sich diese Maßnahmen:

• Physiotherapie: Durch manuelle Therapie können die Muskulatur und das sie umgebende Bindegewebe gelockert werden. Außerdem zeigen Ihnen die Fachleute Dehn- und Kräftigungsübungen, die die Muskulatur entspannen und stärken. Später können Sie die Übungen zu Hause fortsetzen – eine sehr wirksame Methode gegen Schwindel bei Nackenverspannung..

• Osteopathie: Bei dieser Behandlung werden Blockaden der Wirbelgelenke mit gezielten Griffen gelöst. Dies wirkt sich auch entlastend auf die Muskulatur aus.

• Elektrotherapie: Die Elektroden auf der Haut übertragen leichte Stromreize. Sie hemmen die Weiterleitung der Schmerzsignale ans Gehirn und regen die Bildung des schmerzlindernden Hormons Endorphin an. Dies kann helfen, wenn der Nacken verspannt und Schwindel die Folge ist. Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung allerdings nicht.

• Akupunktur: Akupunktur kann bei Nackenschmerzen hilfreich sein. Die feinen Nadeln werden entlang der Energiebahnen in die Haut gesetzt und sollen so Blockaden lösen. Auch hier gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, aber viele Menschen berichten von einer spürbaren Wirkung.

Schwindel durch Verspannungen lässt sich schnell in den Griff bekommen – sowohl durch regelmäßig durchgeführte Übungen zu Hause als auch mit professioneller Hilfe.

Quellen:

Was ist Schwindel? in: Neurologen und Psychiater im Netz

Was tun bei unspezifischen Nackenschmerzen? in: gesundheitsinformation.de

Schwindel durch verspannte Muskulatur und verspanntes Bindegewebe in: pohltherapie.de