Schwindel durch die Augen: Diese Ursachen kommen infrage
Obwohl das Gleichgewichtsorgan im Innenohr sitzt, kann Schwindel durch die Augen ausgelöst werden, etwa durch einen Sehfehler, eine Augenerkrankung oder eine Überlastung der Augen bei der Bildschirmarbeit. Wie Schwindelgefühle mit den Augen genau zusammenhängen.
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Wenn die Umgebung nicht mehr klar zu erkennen ist oder sich zu bewegen scheint, ist das für die Betroffenen ein sehr unangenehmes Gefühl. Sie fragen sich, was für eine Ursache hinter den Schwindelgefühlen stecken könnte – in einigen Fällen wird Schwindel durch die Augen ausgelöst. Die Ursachen im Überblick!

Wie hängt Schwindel mit den Augen zusammen?
Es gibt verschiedene Sehstörungen und Augenerkrankungen, bei denen das Gefühl von Schwindel durch die Augen entsteht. Das hat folgenden Hintergrund:
Das Gleichgewichtsempfinden hängt von verschiedenen Signalen ab, die das Gehirn aus unterschiedlichen Bereichen des Körpers erhält. Beispielsweise meldet das Gleichgewichtsorgan im Innenohr, das wie eine komplexe, fein austarierte Wasserwaage funktioniert, wie der Kopf geneigt ist. Darüber hinaus nehmen bestimmte Rezeptoren für Tiefensensibilität – sogenannte Propriozeptoren – in Muskeln, Sehnen und Gelenken wahr, wo der Körper sich gerade im Raum befindet. Die dritte wichtige Informationsquelle sind die Augen: Ihr Bild von der Welt gleicht das Gehirn permanent mit den anderen eingehenden Signalen ab.
Passen die eingehenden Informationen nicht zueinander, geraten Sie buchstäblich aus dem Gleichgewicht. Das kennt jeder, der schon einmal seekrank geworden ist. Aus diesem Grund können auch Probleme mit den Augen ein Schwindelgefühl auslösen: Bestimmte Sehfehler und Augenkrankheiten beeinträchtigen die Informationsaufnahme so stark, dass das Gehirn kein klares, dreidimensionales Bild von der Lage des Körpers im Raum zeichnen kann – der Person wird durch die Augen schwindelig.
Schwindel durch Augenerkrankungen
Entsteht ein Schwindel wegen der Augen beziehungsweise wegen Augenerkrankungen, sprechen Ärzt:innen von einem sogenannten okulären Schwindel. Unter anderem geht ein erhöhter Augeninnendruck oft mit Schwindel einher, meist begleitet von Kopfschmerzen. Ein weiteres Beispiel ist der Graue Star, bei dem eine oder beide Augenlinsen trübe werden und auf diese Weise das Sichtfeld zunehmend einschränken. Manche Betroffene fühlen sich durch die schlechten Augen schwindelig und haben eine erhöhte Gefahr zu stürzen.
Auch diese Augenerkrankungen kommen zum Beispiel infrage:
Wenn die Augenmuskeln gelähmt sind (Augenmuskelparese), kann das zu Doppelbildern und Schwindelgefühlen führen – eine häufige Ursache für solch eine Lähmung sind Durchblutungsstörungen.
Schwindel, der durch Augen zustande kommt, kann durch eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) verursacht sein . Dabei ist die Hornhaut des Auges so verformt, dass das einfallende Licht sich nicht richtig bricht. Die Augenmuskeln arbeiten auf Hochtouren, um den Brechungsfehler auszugleichen. Kopf- und Augenschmerzen, schwere Augen und Schwindelgefühl sind häufige Folgen.
Schwindel durch Augenbewegungen tritt zum Beispiel beim sogenannten Nystagmus auf, einem krankhaften Augenzittern, das je nach Ursache unterschiedlich aussieht. Die Augen pendeln etwa nach oben oder unten oder seitwärts. Unkontrolliertes Zucken kommen ebenfalls vor.
Schwere Augen und Schwindelgefühl durch Überlastung
Brennende, schnell ermüdende Augen, Druckgefühle und Kopfschmerzen sind auch typische Symptome, wenn die Augen überlastet sind, etwa bei langer Bildschirmarbeit oder um eine Sehschwäche auszugleichen. Manchmal kommt ein Schwindel durch die Augen hinzu. Augenärzt:innen sprechen dann von sogenannten asthenopischen Beschwerden. Übermüdung oder psychische Belastungen können dieses Phänomen fördern.
Schwindel durch schlechte Augen: Sehschwächen und Sehhilfen
Schwindel durch eine Sehschwäche ist ebenfalls möglich. So kann unter anderem eine im Alter neu aufgetretene Weitsichtigkeit ein Schwindelgefühl auslösen. Das ist aber eher selten der Fall, weil Kurz- und Weitsichtigkeit sich meist langsam entwickeln, sodass das Gehirn sich auf die veränderten Signale einstellen kann und die Augen kein Schwindelgefühl verursachen.
Anders ist es bei Sehhilfen: So kommt Schwindel durch die falsche Brille oder unpassende Kontaktlinsen regelmäßig vor. Manchmal dauert es nur eine gewisse Zeit, bis das Gehirn sich an die plötzliche Korrektur durch eine Brille gewöhnt hat. Besteht das Schwindelgefühl jedoch über mehrere Tage, gehören die Brillengläser auf den Prüfstand: Vor allem eine überkorrigierte Kurzsichtigkeit oder eine unterkorrigierte Weitsichtigkeit können zu Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen führen.
Wenn die Augen Schwindel auslösen: Was tun?
Bei regelmäßigen Schwindelattacken sollten Betroffene sich zunächst an ihren Hausarzt bzw. ihre Hausärztin wenden, um die Ursache näher einzugrenzen. Eine augenärztliche Überweisung kann sinnvoll sein, um die Augen genauer zu untersuchen. Augenärzt:innen behandeln die zugrundeliegende Augenerkrankung, verschreiben Sehhilfen oder geben Tipps, um Überlastungen der Augen zu vermeiden. Schwindel, der durch die Augen entstanden ist, tritt dann in der Regel nicht mehr auf.
Quellen:
Okulärer Schwindel, in: thieme-connect.de
Krankheiten: Augen, in: gesund.bund.de
Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Nystagmus, in: thieme-connect.de
Leitsymptom Schwindel bei ophthalmologischen Erkrankungen, in: thieme-connect.de
Nystagmus, in: Uniklinik RWTH Aachen