Schwindel bei Kopfbewegung: Das steckt dahinter
Wenn bei jeder Kopfbewegung Schwindel entsteht, kann das sehr beunruhigend sein und die Betroffenen im Alltag stark belasten. Welche Ursachen stecken hinter Schwindel bei Kopfbewegungen und wie wird man ihn schnell wieder los?
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Schwindel bei Kopfbewegungen ist ein häufiges Symptom. Glücklicherweise ist die Ursache in den allermeisten Fällen harmlos.
Gutartiger Lagerungsschwindel als häufigste Ursache
In den allermeisten Fällen steckt hinter durch Kopfbewegungen ausgelöstem Schwindel der sogenannte gutartige Lagerungsschwindel – besonders dann, wenn das Symptom isoliert auftritt. Das heißt, der Schwindel entsteht tatsächlich nur bei Kopfbewegungen oder Lagerungswechseln. Somit kann Schwindel auch im Sitzen auftreten. Obwohl sich dieses Symptom für die Betroffenen sehr beängstigend anfühlen kann, ist es glücklicherweise nicht gefährlich.
Schwindel bei Kopfbewegungen: Wie kommt es dazu?
Beim gutartigen Lagerungsschwindel lösen sich winzige Körnchen, sogenannte Kalziumcarbonatkristalle oder Ohrsteinchen, im Innenohr, wo sie normalerweise fest eingebettet sind. Im Rahmen des Gleichgewichtsorgans (Vestibularapparat) erfüllen sie eine wichtige Aufgabe: Sie informieren das Gehirn über die Bewegung des Körpers im Raum und seine Geschwindigkeit dabei.
Lösen sie sich aus ihrer Membran und schwimmen in einem der Bogengänge im Innenohr umher, bekommt das Gehirn keine eindeutigen Informationen mehr über das Verhalten des Körpers im Raum. Die Folge ist ein Drehschwindel.
Schwindel bei schnellen Kopfbewegungen: So fühlt sich Lagerungsschwindel an
Bei schnellen Drehungen oder seitlichen Neigungen des Kopfes entsteht ein sekundenlanger plötzlicher Schwindel im Sitzen oder Stehen, der teilweise von Übelkeit begleitet wird. Betroffenen wird auch schwindelig, wenn sie ihren Kopf nach unten neigen, sich im Bett umdrehen oder schnell aus dem Liegen aufrichten.
Schwindel loswerden durch Epley-Manöver oder Semont-Manöver
Das Problem mit den umherschwimmenden Ohrsteinchen lässt sich mit speziellen Bewegungsabläufen (Epley-Manöver oder Semont-Manöver) lösen, bei dem die Steinchen dazu gebracht werden sollen, in eine Position zu rutschen, in der sie das Gleichgewicht nicht mehr durcheinanderbringen.
Die Betroffenen müssen dabei zum Beispiel mit gedrehtem Kopf schnell aus dem Sitzen in die Seitenlage kommen. Zunächst werden die Manöver unter ärztlicher oder physiotherapeutischer Begleitung eingeübt, später können die Betroffenen sie zu Hause allein durchführen. Oftmals reicht bereits die einmalige Durchführung eines solchen Manövers aus, um die Beschwerden verschwinden zu lassen.
HWS-Syndrom als Auslöser von Schwindel bei Kopfbewegungen
Tritt der Schwindel bei Kopfbewegungen in Zusammenhang mit anderen Symptomen wie Nackenschmerzen und Schmerzen oder Kribbeln im Schulter- und Armbereich auf, kann die Ursache auch das sogenannte HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom) sein.
Typisch für das HWS-Syndrom sind
Nackenschmerzen und Nackenverspannungen,
Kopfschmerzen sowie Schmerzen im Bereich der Schulter und des Arms,
Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Fingern und
selten auch Lähmungserscheinungen in den betroffenen Bereichen.
Schwindel gehört nicht bei allen HWS-Syndrom-Betroffenen zu den Symptomen und falls er auftritt, wird er nicht unbedingt durch Kopfbewegungen ausgelöst. Kommt es beim HWS-Syndrom jedoch zu Schwindel durch Kopfbewegungen, gibt es daneben immer noch weitere Symptome, die auf das Syndrom schließen lassen. Beim Lagerungsschwindel ist in der Regel Übelkeit das einzige begleitende Symptom.
Bei Kopfbewegung Schwindel: Wann zum Arzt?
Wenn zu dem Schwindel bei Kopfbewegungen andere neurologische Symptome dazukommen oder die Beschwerden längere Zeit ohne Besserung auftreten, ist ein Arztbesuch angeraten.
Quellen:
Gutartiger Lagerungsschwindel, in: msdmanuals.com
Häufigste Schwindelform oft in wenigen Minuten behoben, in: neurologen-und-psychiater-im-netz.org