Schwerhörigkeit – die Behandlung reicht von Hörgeräten bis hin zu OPs
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei der Behandlung einer Schwerhörigkeit ist zu unterscheiden, ob diese nur vorübergehend oder dauerhaft besteht. Bei einer vorübergehenden Schwerhörigkeit hängt die Behandlung davon ab, welche Ursache hinter der eingeschränkten Hörfähigkeit steckt.
Zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten bei dauerhaft bestehender Schwerhörigkeit
Verstopfungen des Gehörgangs lassen sich durch eine Reinigung beseitigen und mögliche Fremdkörper entfernen. Bei einer Mittelohrentzündung helfen Antibiotika gegen die Infektion. Bleibt diese über einen langen Zeitraum bestehen und kommt es zu einem Paukenerguss, kann ein Paukenröhrchen eingesetzt werden.

Bei einer dauerhaft bestehenden Schwerhörigkeit gibt es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Ausprägung der Schwerhörigkeit und ihrer Ursache zum Einsatz kommen. Zu diesen Möglichkeiten gehören operative Behandlungsverfahren wie Gehörgangsplastiken oder apparative Verfahren wie verschiedene Arten von Hörgeräten. Hörgeräte können allerdings nur die Töne verstärken, die der Schwerhörige ansatzweise hört. Einen kompletten Verlust können sie deshalb nur teilweise ausgleichen. Hörgeräte unterstützen Schwerhörige also nur dabei, lauter zu hören, aber nicht, besser zu verstehen. Zudem werden störende Nebengeräusche ebenfalls verstärkt, sodass Schwerhörige in einer lauten Umgebung die Nebengeräusche sehr laut, die Sprache aber kaum oder gar nicht hören.
Cochlea-Implantat und Gebärdensprache helfen bei einer sehr ausgeprägten Schwerhörigkeit
Bei einer stark ausgeprägten Schwerhörigkeit, die an eine Taubheit grenzt, kann ein Cochlea-Implantat eingesetzt werden. Dieses wandelt Schallsignale von außen mithilfe eines Mikrofons in elektrische Signale um, die unterschiedliche Abschnitte des Hörnervs stimulieren. Es ermöglicht somit – vor allem Kindern –, sich akustisch zu orientieren, Sprachsignale zu erfassen und diese für die eigene Sprachentwicklung zu nutzen.
Um Sprache besser verstehen zu können, setzen Schwerhörige eine sogenannte Hörtaktik ein, bei der sie sich verschiedener Hilfsmittel bedienen. Zum einen versuchen sie, einzelne Worte vom Mund zu „lesen“, zum anderen können sie Mimik und Gestik des Sprechenden deuten. Mithilfe ihrer Denk- und Kommunikationsfähigkeit sind Schwerhörige dann häufig in der Lage, den Sinn des Gesprochenen zu erschließen. Diese Hörtaktik erfordert daher ein hohes Maß an Konzentration, Aufmerksam und Belastbarkeit.
Eine Möglichkeit, eine Kommunikation zu ermöglichen – vor allem bei einer sehr ausgeprägten Schwerhörigkeit – sind lautsprachbegleitende Gebärden („Gebärdensprache“) und das Fingeralphabet. Lautsprachbegleitende Gebärden sind eine Kombination aus Mundablesen, Mimik und Gebärde. Sie umfassen Körpersprache, Pantomime und verschiedene festgelegte Zeichen. Beim Fingeralphabet entspricht jeder Buchstabe des Alphabets einem Zeichen. Es ermöglicht, einzelne Wörter zu buchstabieren und wird häufig bei Eigennamen und Fremdwörtern angewendet.