Schwellungen: Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Aus der Serie: Schwellungen

Schwellungen sind in vielen Fällen harmlos, und eine weitere Diagnose durch den Arzt ist nicht in jedem Fall erforderlich. Das beste Beispiel sind Ödeme, die nach langem Stehen oder einer Flugreise auftreten. Sie klingen nach wenigen Stunden von selbst wieder ab.

Auch bei Prellungen oder Verletzungen muss wegen der Schwellung in der Regel kein Arzt hinzugezogen werden – außer natürlich, die Verletzung selbst macht das erforderlich. Das Gleiche gilt für lokale Schwellungen durch Bienenstiche und Ähnliches.

Wann Sie bei Schwellungen für die weitere Diagnose einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Die Schwellung zeigt nach einigen Stunden keine Besserung, sondern nimmt womöglich weiter zu.
  • Der Bereich der Schwellung verfärbt sich (blau oder rot).
  • Eine Berührung der Schwellung ist sehr schmerzhaft.
  • Die betroffene Hautpartie ist ungewöhnlich warm.
  • Die Schwellung wird von Fieber begleitet. Sie leiden parallel unter Atemnot.
  • Zusätzlich kommt es zu einer Bewusstseinstrübung.

Bei einem Bluterguss sammelt sich Blut im Gewebe
Bei einem Bluterguss sammelt sich Blut im Gewebe – neben der typischen Verfärbung kann es zu einer Schwellung kommen Foto: Fotolia

Der Arzt beginnt bei Schwellungen die Diagnose mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese).

Bei Schwellungen wird der Arzt zur Diagnose folgende Fragen stellen:

  • Seit wann besteht die Schwellung?
  • Ist sie zuvor bereits einmal aufgetreten?
  • Wie hat sich die Schwellung entwickelt? Hat sie zugenommen?
  • Welche Begleiterkrankungen sind bekannt (z. B. Bluthochdruck, Allergien)
  • Sind der Schwellung Infektionen, Operationen oder Verletzungen vorangegangen?
  • Liegen weitere Symptome vor?

Daran schließt sich eine körperliche Untersuchung an, die vor allem den Zweck hat, die Schwellungen für die Diagnose genauer zu definieren. Diese Punkte gehören unter anderem dazu:

  • Das Ausmaß der Schwellungen wird durch Messungen der betroffenen Körperteile bestimmt.
  • Die Schwellungen werden darauf untersucht, ob sie bei Druck nachgeben und eine Delle in der Haut bestehen bleibt – wenn das Ödem sich nicht eindellen lässt, deutet das auf ein Lymphödem hin.
  • Der Arzt kontrolliert die Farbe der Haut.

Weitere Untersuchungen helfen bei Schwellungen, eine genaue Diagnose zu stellen. Welche der Arzt einsetzt, hängt von der vermuteten Ursache ab. Gegebenenfalls sind sehr umfangreiche Methoden notwendig.

  • Blutanalyse (z. B. Bestimmen des Hormonspiegels, der Eiweiße im Blut, der Nierenwerte)
  • Urinuntersuchung
  • Ultraschall
  • Röntgenuntersuchung
  • Computertomographie
  • Magnetresonanztomographie
  • Elektrokardiographie des Herzens
  • Isotopen-Lymphographie (durch ein Kontrastmittel wird auf Röntgenbildern der Lymphfluss sichtbar)