Schwarzkümmelöl: Die Wirkungen des ätherischen Öls
Schwarzkümmelöl hat seine Verwendung im Naturheilverfahren. Doch was steckt eigentlich hinter dem ätherischen Öl?

Trotz der Ähnlichkeit der Benennungen ist der echte Schwarzkümmel (lat.: Nigella sativa) nicht mit Kümmel oder Kreuzkümmel verwandt. Und doch ist auch er – in Form von Speiseöl – wegen seines charakteristisch würzigen Geruchs und Geschmacks eine immer beliebtere Alternative zu gängigen Pflanzenölen.
Was ist Schwarzkümmelöl?
In Form des ätherischen Öls besticht Echter Schwarzkümmel laut einiger Studien durch zahlreiche Wirkstoffe, die nicht nur bestimmten Beschwerden vorbeugen, sondern teilweise auch stark heilsam sind. So setzt man ätherisches Schwarzkümmelöl beispielsweise gegen allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen ein. Daher soll es im Folgenden auch vornehmlich um die Variante des ätherischen Öls gehen. Schwarzkümmelöl verdankt seinen durchschlagenden Erfolg in der islamischen Welt vor allem einem Ausspruch: “Schwarzkümmel heilt jede Krankheit, außer den Tod.” Dank dieses Satzes von Mohammed (570–632 n. Chr.) im Hadith (Buchari) gelangte das Gewürz zu ungeahnter Popularität. Doch kann es seinem Ruf wirklich gerecht werden?
Herkunft und Gewinnung von Schwarzkümmelöl
Beheimatet ist der echte Schwarzkümmel ursprünglich in Vorderasien, der Türkei und dem Irak. Doch mittlerweile gibt es auch große Verbreitungsgebiete in Südeuropa, Nordafrika, Indien und Pakistan. Nachdem die Blüte vorbei ist, werden die Samen aus den Fruchtkapseln getrocknet und dann weiterverarbeitet. Hier beginnen dann zwei unterschiedliche Prozesse: Der eine Teil der Samen wird mit einer Ölpresse zu Speiseöl verarbeitet – ohne Verwendung anderer Zusatzstoffe. Nur die als so wertvoll betrachteten Inhaltsstoffe verbleiben im Endprodukt. Das stark riechende und schmeckende Schwarzkümmelöl ist am Ende leicht dunkler als Olivenöl. Das ätherische Schwarzkümmelöl wird durch Destillation bei einem Verdampfungsprozess gewonnen und dann extrahiert. Letzteres ist durch das Verfahren weitaus konzentrierter, teurer und besitzt somit die stärkeren Wirkungsweisen. Doch auch das ätherische Öl steckt als Bestandteil im Speiseöl.
Inhaltsstoffe von Schwarzkümmelöl
Die Inhaltsstoffe beider Arten von Schwarzkümmelöl unterscheiden sich nicht voneinander, sie sind – wie beschrieben – lediglich in unterschiedlicher Konzentration vorhanden. Ein wichtiger Bestandteil beider Substanzen ist das keimtötende und entzündungshemmende Thymochinon. Das ätherische Öl reguliert allergische Symptome und kann Beschwerden bei Asthma lindern. Neben den Mineralstoffen und nahezu allen wichtigen Aminosäuren enthält Schwarzkümmelöl auch Vitamin B1 und andere B-Vitamine, Vitamin E und Folsäure.
Außerdem sind in Schwarzkümmelöl enthalten:
- Selen
- Zink
- Kupfer
- Betacarotin
- Vitamin B1, B2 und B6
- Vitamin C
- Vitamin E
- Biotin
Wirkung von Schwarzkümmelöl: Unzureichende wissenschaftliche Belege
So vielversprechend die unterschiedlichen Wirkungsweisen von Schwarzkümmelöl auch sein sollen und so viele unterschiedliche Studienergebnisse vorliegen, einheitliche wissenschaftliche Studien zu einer umfassenden medizinischen Bedeutung gibt es leider noch nicht in ausreichender Zahl – vor allem nicht mit menschlichen Patienten. Viele Untersuchungen wurden im Reagenzglas vorgenommen oder bei Tierversuchen. Was wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte, ist eine bestimmte antibakterielle Wirkung, die darauf schließen lässt, dass das ätherische Schwarzkümmelöl vielleicht als kombinierte Anwendung mit herkömmlichen Antibiotika sinnvoll sein könnte. Einige Untersuchungen zeigten Erfolge bei der Behandlung von Asthmasymptomen und von Rheumatoider Arthritis, der Reduzierung des Bluthochdrucks sowie der Senkung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes. Darüber hinaus ist aufgrund einer einzigen Studie anzunehmen, dass das ätherische Schwarzkümmelöl gegen Pilzinfektionen hilft.
Folgende Wirkungsweise werden dem ätherischen Öl zugeschrieben:
- krampflösend
- allergielindernd
- entzündungshemmend
- antibakteriell
- antioxidativ
- antiviral
- antifungal
- antidiabetisch
- blutdrucksenkend
- immunstärkend
- schmerzlindernd
- bronchienerweiternd
- harntreibend
Innere Anwendung von Schwarzkümmelöl
Als Inhalation im Wasserdampf können Sie bis zu fünf Tropfen in eine Schüssel mit heißem Wasser geben und die wohltuenden Dämpfe einatmen. Es ist aber auch möglich, einen Tropfen des ätherischen Öls in ein Glas warmes Wasser zu geben und die Essenz oral zu sich zu nehmen. So können Sie Symptome von Heuschnupfen, Asthma und Erkältung lindern.
Äußere Anwendung von Schwarzkümmelöl
Tragen Sie das Schwarzkümmelöl direkt auf die Haut auf oder mischen Sie es in eine selbst gemachte Gesichtsmaske. Auf diese Weise können Sie Akne, Neurodermitis und andere Hautbeschwerden lindern.
Schwarzkümmelöl kaufen – diese Möglichkeiten gibt es
Schwarzkümmelöl oder Kapseln des Öls gibt es in Apotheken, Reformhäusern und Drogerien.
Wichtig: Achten Sie bei allen Produkten auf Bioqualität und darauf, dass keine weiteren Inhaltsstoffe enthalten sind.
Dann können Sie selbst herausfinden, wie Schwarzkümmelöl bei Ihnen wirkt. Apotheker Roland Rutschke rät, vor dem Kauf genau auf das Produkt zu schauen: “In 'Billigländern' produzierte Öle können – bedingt durch den Anbau der Rohstoffe und das Extraktionsverfahren – durchaus auch schädliche Verunreinigungen enthalten. Es können auch gestreckte oder falsche Öle angeboten werden. Sandelholzöl ist zum Beispiel sehr wertvoll und wird häufig gefälscht. Seit einigen Jahren gibt es viele ätherische Öle aber auch in Bio-Qualität. Bei einigen Ölen sind wegen des hohen Preises oft auch nur verdünnte Lösungen im Handel und kein hundertprozentiges Öl. Vergewissern Sie sich daher, dass das ätherische Öl rein ist.”
Quellen:
- Schwarzkümmelöl Vergleich 2020, in: vergleich.org
- Schwarzkümmelöl hilft bei Arthritis, in: forschung-und-wissen.de
- Schwarzkümmel, in: uniklinik-freiburg.de
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