Schwarzer Hautkrebs

Der schwarze Hautkrebs (in der medizinischen Fachsprache „malignes Melanom“ genannt) ist besonders aggressiv und daher die gefährlichste Hautkrebsvariante. Je früher er erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen des Betroffenen. Dennoch wird er oft unterschätzt. PraxisVita hat den Überblick über Ursachen, Symptomatik, Diagnose und Therapien.

Das maligne Melanom ist die bösartigste und aggressivste Form von Hautkrebs
Foto: iStock/PhanuwatNandee

Ursachen und Risikofaktoren

Das maligne Melanom ist die bösartigste Form von Hautkrebs. Bei Männern tritt er am häufigsten am Rumpf, bei Frauen dagegen an Beinen und Armen auf. Generell kann er überall entstehen. Gefährdet sind auch Hautpartien, die selten der Sonne ausgesetzt sind, wie im Genitalbereich, unter Finger- und Fußnägeln oder an den Fußsohlen.

Schwarzer Hautkrebs tritt mittlerweile immer früher auf. 2017 erkrankten über 36.000 Menschen in Deutschland daran. Während vor 30 Jahren das Durchschnittsalter der Betroffenen um die 60 Jahre lag, ist das Alter mittlerweile auf 40 bis 50 Jahre gesunken. Allerdings ist auch eine Erkrankung mit 20 Jahren keine Seltenheit mehr. Während in Deutschland das Risiko an schwarzem Hautkrebs zu erkranken bei 1:500 liegt, hat man in Australien mittlerweile ein Risiko von 1:50. Als Ursache gelten eine starke UV-Belastung und häufige Sonnenbrände, besonders im Kindesalter. Daher gilt das Eincremen als das A und O beim Sonnenbaden. Achten Sie bei Ihrem Sonnenschutzmittel darauf, dass es sowohl gegen UV-A als auch gegen UV-B-Strahlen schützt. Auch eine erbliche Veranlagung erhöht das Hautkrebsrisiko um etwa 5 Prozent. Wenn in der Verwandtschaft bereits Fälle von schwarzem Hautkrebs vorkamen, sollten Betroffene ihre Haut gut beobachten, da Sie ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben. Angeborene Muttermale besitzen ein Grundrisiko sich zu einem malignen Melanom zu entwickeln. Jedes dritte Melanom entwickelt sich aus einem bereits vorhandenem Leberfleck, daher gilt: Je mehr Leberflecken, desto größer ist das Risiko an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. In der ersten Lebenshälfte entstehen bei fast jedem Menschen mehr oder weniger große Pigmentmale. Das Risiko scheint gemäß der deutschen Krebshilfe auch von der Größe des Pigmentmales abzuhängen. Bei sehr großen Malen bei frisch geborenen Kindern muss daher bereits in den ersten Lebenswochen eine Entfernung vorgenommen werden.

Ab 35 Jahren haben gesetzlich Krankenversicherte Anspruch auf die Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs
Ab 35 Jahren haben gesetzlich Krankenversicherte Anspruch auf die "Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs" Foto: iStock/dnberty

Symptomatik

Zum Zeitpunkt der Diagnose des schwarzen Hautkrebses haben die Betroffenen meistens keine Beschwerden. Manchmal führt ein Juckreiz, Brennen oder eine Blutung aus den Hauterscheinungen zu einem Arzttermin. Maligne Melanome unterscheiden sich in ihrem Aussehen voneinander. In der Regel sind es dunkle, braune oder schwarze Flecken. Sie können flach oder auch über die Hautoberfläche hinausgehend liegen oder knotig sein. Bleibt das Gewächs in der Oberfläche, kann es der Arzt herausschneiden. Gefährlich wird es, wenn die Zellen in die darunter liegenden Hautschichten hineinwachsen, denn diese besitzt Adern und Lymphgefäße. Gelangen die Krebszellen dorthin, können sie sich leicht im ganzen Körper verteilen und Metastasen bilden. Daher ist eine Früherkennung äußerst wichtig! 

Die deutsche Krebshilfe weist darauf hin, dass gerade regelmäßige Selbstbeobachtung der Haut sowie möglicher Veränderungen dieser die Chance bietet, Hautkrebs in einem frühen Stadium zu entdecken, sodass die Heilungschancen annähernd bei 100 Prozent liegen, bevor es zu einer weiteren Ausbreitung des Krebses kommt. 

Diese sechs Signale deuten auf schwarzen Hautkrebs hin:

• Ein Pigmentmal hebt sich klar von anderen Pigmentmalen ab, es ist also deutlich dunkler und weist eine Farbgebung von braunschwarz zu schwarz auf 

• Die Form und/oder Farbe des Pigmentmals ist unregelmäßig

• Eine Farbveränderung bei einem Pigmentmal, so dass es heller oder dunkler wird

• Ein Pigmentmal hat einen Durchmesser von 2 mm erreicht

• Ein Pigmentmal wächst nach jahrelanger Pause plötzlich sichtbar weiter

• Sie spüren ein bereits bestehendes oder neues Pigmentmal, das brennt, juckt oder blutet

Auch die ABCD-Regel der deutschen Krebshilfe zu Erkennung eines malignen Melanoms bietet sich an:

AbkürzungBedeutungErklärung
AAsymmetrie

Auffällig ist ein Fleck, der nicht gleichmäßig rund oder oval in seiner Form ist.

BBegrenzung

Unscharfe, verwaschen wirkende Begrenzungen, unregelmäßige Ausfransungen oder Ausläufer an einem Pigmentmal sollten Anlass zur Vorsicht geben. Ein Pigmentmal sollte immer scharf und regelmäßig begrenzt sein.

C Colour (Farbe) Ein Muttermal mit mehreren Farbtönungen muss genau beobachtet werden
DDurchmesserIst der Durchmesser eines Pigmentmals größer als 2 mm, muss es genau beobachtet werden.

Sollte eines oder mehrerer dieser Merkmale auf Sie zutreffen, sollten Sie vorsichtshalber einen Termin bei Ihrem Arzt oder Dermatologen (Hautarzt) vereinbaren.

Diagnose, Behandlungen und Therapie

Der Arzt betrachtet das verdächtige Muttermal zunächst mit einer Handlupe, die alles in zehnfacher Vergrößerung anzeigt. Weitere Untersuchungen können u.a. eine Analysierung des Blutes, eine Gewebeuntersuchung, ein Abtasten der Lymphknoten oder eine Röntgenaufnahme sein.

Wenn der Fleck kleiner als einen Millimeter ist, wird es sich höchstwahrscheinlich nicht um ein Tochtergeschwür (Metastase) handeln. Daher reicht es meisten aus, wenn der Tumor herausgeschnitten wird. Anschließend wird im Labor untersucht, ob er gut- oder bösartig ist. Vor dem Herausschneiden wird ein Betäubungsmittel unter die Haut gespritzt. Danach wird die Wunde vernäht.
Ist das Geschwür tiefer als einen Millimeter in die Haut gewachsen, kann der Chirurg es herausschneiden, genauso wie entsprechende Lymphknoten, und unter dem Mikroskop untersuchen lassen. Wenn sich keine Krebszellen finden, haben sich vermutlich keine Metastasen, sprich Tochtergeschwüre, gebildet. Bei einem positiven Befund auf entartete Zellen muss der Arzt auch andere Lymphknoten entfernen, um eine Ausbreitung des Krebses zu verhindern. Danach müssen alle anderen Organe auf Tumoren untersucht werden.
Eventuell wird der Arzt je nach Diagnose noch weitere Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung ziehen und mit dem Patienten besprechen. Bei der Bildung von Tochtergeschwüren in Organen (z.B. Lunge, Knochen, Leber, Gehirn) können neben der Operation Strahlentherapie, Immuntherapie und Chemotherapie angewendet werden.