Schwangerschaftsvergiftung-Symptome: Bei ersten Anzeichen sollten Schwangere unverzüglich einen Arzt aufsuchen

Aus der Serie: Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) – wenn das Leben von Mutter und Kind in Gefahr ist

Schwangerschaftsvergiftung-Symptome sind für den Laien schwer zu durchschauen. Bluthochdruck und vermehrte Eiweißausscheidung über den Urin sind eindeutige Anzeichen. Es gibt allerdings noch weitere: Kopfschmerzen, Sehstörungen, Krampfanfälle und starke Bauchschmerzen sind nur einige davon. Frauen sollten bei Beschwerden zügig einen Frauenarzt aufsuchen.

Ein Arzt kontrolliert bei einer schwangeren Frau den Blutdruck
Bluthochdruck ist neben anderen Symptomen, wie einer vermehrten Eiweißausscheidung über den Urin und der Bildung von Ödemen, ein wichtiges Indiz für eine Schwangerschaftsvergiftung Foto: iStock

Eine Schwangerschaftsvergiftung nimmt vielfältige Ausprägungen an: Je nach Art der auftreten Symptome sprechen Mediziner von einer Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie), Eklampsie oder vom HELLP-Syndrom. Die Krankheit ist international aufgrund seiner diversen Komplikations-Grade nicht einheitlich definiert. Daher sollten schwangere Frauen sich hinsichtlich der unterschiedlichen Verwendung der Begriffe nicht verunsichern lassen und ihren behandelnden Ärzten vertrauen.

Schwangerschaftsvergiftung-Symptome sind für gewöhnlich Bluthochdruck, erhöhte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie), Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe), Übelkeit und Erbrechen sowie in seltenen Fällen Verwirrtheit und Bewusstseinstrübung.

Schwangerschaftsvergiftung-Symptome: Bluthochdruck und Ödembildung kommen auch bei normal verlaufenden Schwangerschaften vor

Ein Symptom für sich allein muss nicht zwingend auf eine Schwangerschaftsvergiftung hindeuten. Ödeme sind beispielsweise hinsichtlich einer Schwangerschaftsvergiftung erst dann von Bedeutung, wenn diese rasch zunehmen. Erkennbar ist dies anhand einer deutlichen Gewichtszunahme innerhalb kurzer Zeit (mehr als ein Kilogramm pro Woche im letzten Drittel der Schwangerschaft). Großflächige Ödeme im Gesicht deuten ebenfalls auf eine Schwangerschaftsvergiftung hin. Ödeme treten allerdings auch bei vollkommen normal verlaufenden Schwangerschaften auf und deuten daher nicht zwangsweise auf eine Schwangerschaftsvergiftung hin.

Bei einer Eklampsie hat die betroffene Frau in der Regel anfangs starke Kopfschmerzen sowie ein Flimmern vor ihren Augen mit einhergehenden Sehstörungen. Häufig erleiden die Frauen bei einer Eklampsie sogenannte „tonisch-klonische Krampfanfälle“. Das bedeutet, dass ihre Gliedmaßen versteifen und die Arme und Beine rhythmisch zucken. Es kann zu weiteren schwerwiegenden Komplikationen wie akutem Nierenversagen, Hirnödem, Thrombosen, Netzhautschäden, Blutungen und Plazentainsuffizienz kommen. Das Leben der Frau und des Kindes ist bei einer Eklampsie massiv bedroht. Die Mutter sollte sofort in ein Krankenhaus gebracht werden.

Laut Studien liegt die Wahrscheinlichkeit für Schwangere, am HELLP-Syndrom zu erkranken, bei etwa vier bis zwölf Prozent. Hierbei zerfallen rote Blutkörperchen (Hämolyse), die Anzahl der Blutplättchen sinkt und die Blutgerinnung ist beeinträchtigt. Typische Symptome sind neben den bei einer Schwangerschaftsvergiftung beschriebenen Anzeichen u.a. starke, meist ausstrahlende Schmerzen vor allem im rechten Oberbauch (Leberkapselspannung), die auf eine Leberfunktionsstörung hinweisen. Als Folge eines HELLP-Syndroms kann es zu Nieren- und Leberversagen kommen, sowie zu inneren Blutungen und einem plötzlichen Ablösen der Plazenta.