Schwangerschaftsmaske: Was ist das und was hilft?
Viele Frauen werden während ihrer Schwangerschaft von dunklen Flecken im Gesicht geplagt. Diese Mutterflecken – so werden sie häufig auch genannt – treten meist in Zusammenhang mit der ungeschützten Einwirkung direkten Sonnenlichts auf die Haut auf. Bei einer solchen Hyperpigmentierung ist von Schwangerschaftsmaske die Rede. Doch was steckt genau dahinter – und was hilft?
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Was ist eine Schwangerschaftsmaske?
Bei der Schwangerschaftsmaske (auch: auch Chloasma oder Mutterflecken) handelt es sich um eine Veränderung der dem Sonnenlicht ausgesetzten Haut, die bei schwangeren Frauen auftreten kann. Meistens im Gesicht, weniger häufig am Körper. „Dabei produzieren bestimmte Zellen im Gesichtsbereich vermehrt Melanin – das ist unser natürlicher Hautfarbstoff”, sagt Prof. Dr. med. Kai J. Bühling, er ist in Hamburg-Blankenese als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in seiner eigenen Praxis tätig. Der Gynäkologe gibt jedoch Entwarnung: „Eine Schwangerschaftsmaske ist nichts Schlimmes. Diese Hautveränderung geht nach der Schwangerschaft in der Regel wieder von allein zurück.”
Ursachen: Wodurch entsteht Melasma?
„Melasma findet man relativ häufig unter Östrogeneinfluss”, sagt der Experte. „Und da das Östrogen in der Schwangerschaft steigt, wird auch eine vermehrte Produktion des Melanin stattfinden, gerade im Gesichtsbereich. Das kann dazu führen, dass Patientinnen maskenartige Veränderungen der Haut wahrnehmen”, so Prof. Dr. med. Bühling. Eine starke Schwangerschaftsmaske sei allerdings relativ selten, doch eine leichte Tönung komme häufiger vor.
Setze man die Haut in der Phase der Schwangerschaft der direkten Sonneneinstrahlung aus, kann eine Hyperpigmentierung der Gesichtshaut die Folge sein. Halten sich Betroffene also viel und häufig in der Sonne auf, sind die Flecken in den meisten Fällen noch stärker ausgeprägt. Schon die Sonneneinstrahlung an einem sonnigen Tag kann zu einer Melanin-Überproduktion führen. Das reicht bereits aus, um eine Schwangerschaftsmaske auszulösen.
Beachtet werden sollte, dass es auch unter Einnahme der Anti-Baby-Pille zur Schwangerschaftsmaske und damit verbundenen Hautverfärbungen kommen kann. Zumindest unter den Pillen, die Östrogene enthalten. Experten-Tipp: „Wenn man also schon in der Schwangerschaft mit der Schwangerschaftsmaske zu kämpfen hat, dann sollte man danach vielleicht auch lieber auf eine östrogenhaltige Pille verzichten und nach Alternativen Ausschau halten.”
Symptome: Woran man Mutterflecken erkennt
Frauen bemerken die Schwangerschaftsmaske meistens daran, dass sich im Gesicht (oder seltener auch am Körper, etwa am Unterarm) großflächige, braun bis braun-graue Verfärbungen sichtbar werden. Am häufigsten treten die Verfärbungen an Stirn, Wangen, Kinn und Schläfen auf. Besonders Frauen dunklerer Hauttypen haben damit zu kämpfen.
Schwangerschaftsmaske – ab wann tritt sie auf?
Meistens ab Mitte der Schwangerschaft. Bei vielen Frauen ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Dann färbt sich die Haut dunkler. Die scharf begrenzten, unregelmäßigen Flecken sorgen bei Frauen meistens für großes Unwohlsein.
Schwangerschaftsmaske: Was tun gegen die Flecken?
Sorgen müssen sich Betroffene laut dem Experten nicht machen. Es handelt sich nur um eine harmlose Pigmentstörung, die normalerweise nach der Geburt schnell wieder abflacht. Meistens innerhalb der nächsten sechs Monate.
Aber was kann man gegen die Schwangerschaftsmaske tun? Kann man sie mildern? Leider nicht. „Wenn die Mutterflecken erstmal da sind, sind sie nicht so gut zu behandeln. Da hilft nur das Überschminken. Der Östrogenwachstumsreiz bleibt aber nach der Schwangerschaft weg, weshalb sich dann meistens auch Besserung einstellt”, erklärt Prof. Dr. med. Bühling. Betroffene, die sich von den Flecken im Gesicht gestört fühlen, sollten bei einer Kosmetikerin nachfragen, welche Produkte sich am besten zum Abdecken eignen. Vorsicht: Ausbleichende Produkte sind in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.
Maßnahmen zur Vorbeugung im Überblick
Jedoch ist es überaus sinnvoll, vorzubeugen: „Man sollte regelmäßig einen guten Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen. Dann kann es gar nicht erst dazu kommen. Denn es ist nötig, dass Sonnenstrahlen einwirken auf das Melanin – für den Bräunungseffekt. Es kommt also zu einer leichten Überreaktion“, so der Frauenarzt. Außerdem kann es auch schon helfen, als Schwangere auf Sonnenbäder und langes Aufhalten in der direkten Sonne zu verzichten.
Geeignete Methoden, um einer Schwangerschaftsmaske vorzubeugen:
• Regelmäßig einen Sonnenschutz mit geeignet hohem Lichtschutzfaktor auftragen
• Knapp alle zwei Stunden nachcremen
• Kopfschutz tragen
• Sonnenbäder meiden, um Schwangerschaftsmaske zu vermeiden
Prof. Dr. med. Kai J. Bühling, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Hamburg
Quellen:
Experteninterview Prof. Dr. med. Kai J. Bühling
Steck, Thomas; Pachmann, Heike; Hertel, Edeltraud; Morgenstern, Christel (2008): Kompendium der Geburtshilfe für Hebammen, Wien: Springer-Verlag.
Hyperpigmentierung, in: MSD Manual, Ausgabe für medizinische Fachkreise