Schwanger trotz „Pille danach“ – geht das?

Aus der Serie: „Pille danach“ – die Verhütung für den Notfall
Frau hält kleine Pille und Wasserglas in der Hand
Eine Schwangerschaft trotz der Einnahme der "Pille danach" ist möglich Foto: iStock/Tero Vesalainen
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Schwanger trotz Anwendung der "Pille danach" zu werden, ist medizinisch möglich. Entscheidend ist, zu welchem Zeitpunkt der Eisprung stattfindet. Wenn sich eine Eizelle aus dem Follikel löst und Richtung Gebärmutter wandert, kommt die "Pille danach" zu spät. In diesem Fall sollten sich Frauen die "Spirale danach" einsetzen lassen, damit keine ungewollte Schwangerschaft entsteht. Erfahren Sie hier, in welchen Fällen die "Pille danach" zuverlässig wirkt.

Um es gleich vorweg zu beantworten: Ja, schwanger trotz „Pille danach“ ist medizinisch möglich. Woran das liegt? Entscheidend hierfür ist der Zeitpunkt des Eisprungs. Hat die Frau die „Pille danach“ zeitgleich während ihres Eisprungs eingenommen, kommt die „Pille danach“ zu spät. In diesem Fall wandert die Eizelle bereits durch den Eileiter, wo sie von einem Spermium befruchtet werden kann. Es besteht somit das Risiko schwanger trotz „Pille danach“ zu werden. Eine bis drei Frauen von insgesamt 100 werden trotz Anwendung der „Pille danach“ schwanger.

Schwanger trotz der „Pille danach“ – der Eisprung der Frau entscheidet

Wird eine Frau schwanger trotz der „Pille danach“, muss sie sich um ihr ungeborenes Kind keine Sorgen machen. Die Einnahme der Notfallpille zu einem Zeitpunkt, bei dem bereits menschliches Leben im Mutterleib heranwächst, hat keine schädigenden Auswirkungen. Wissenschaftliche Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass dieser Sachverhalt für die Inhaltsstoffe beider Pillenarten (Levonorgestrel und Ulipristalacetat) gilt.

Schwanger trotz „Pille danach“: Forscher arbeiten an einer verbesserten Wirksamkeit

Forscher arbeiten weiterhin daran, die Wirkung der „Pille danach“ zu verbessern. Deswegen haben sie im Internet eine Plattform eingerichtet, auf der sie Frauen über ihre Erfahrungen mit der „Pille danach“ befragen. Die Wissenschaftler interessieren sich insbesondere für die Angaben von jenen Frauen, die trotz der „Pille danach“ schwanger geworden sind. Wer selbst betroffen ist und einen Beitrag zur Verbesserung der „Pille danach“ leisten möchte, findet unter diesem Link weitere Informationen: http://www.hra-pregnancy-registry.com/de/ Sämtliche Angaben sind anonym.

Eine Frau berechnet ihren Zyklus
Die wenigsten Frauen kennen ihren Zyklus, daher ist es schwer, den Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen. Ob die Einnahme der „Pille danach“ sinnvoll ist, sollte im Gespräch mit dem Frauenarzt oder Apotheker geklärt werden Foto: iStock

Schwanger trotz „Pille danach“: schnelles Einnehmen der Notfallpille kann eine ungewollte Schwangerschaft verhindern

Um eine Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu verhindern, ist es wichtig, die „Pille danach“ so schnell wie möglich einzunehmen – am besten innerhalb der nächsten 24 Stunden. In diesem Zeitfenster entfaltet sie ihre beste Wirkung. Eine Schwangerschaft kann allerdings nur dann verhindert werden, wenn sie vor dem Eisprung eingenommen wird. Da viele Frauen einen unregelmäßigen Zyklus haben, wissen sie häufig nicht, wann genau der Eisprung stattfindet. Eine Ultraschalluntersuchung beim Gynäkologen kann den ungefähren Zyklusstand bestimmen. Eine exakte Ermittlung des Zyklusabschnitts lässt sich jedoch auch mit dieser Methode nicht bewirken.

Wem die „Pille danach“ zu unsicher ist, kann alternativ die „Spirale danach“ verwenden. Sie hat eine vergleichsweise zuverlässigere Wirkung. Sie verhindert eine Schwangerschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent. Nach Einsetzten der „Spirale danach“ kann sie für fünf Jahre im Körper bleiben und als regelmäßige Verhütung dienen.

Sie sind schwanger und haben Zweifel, Fragen oder Ängste? Dann können Sie beim Hilfetelefon „Schwangere in Not“ des Bundesfamilienministeriums anrufen: 0800 40 40 020. Das Hilfetelefon ist rund um die Uhr und kostenlos erreichbar, Sie können sich dort anonym beraten lassen. Online- oder Chat-Beratung finden Sie auf schwanger-und-viele-fragen.de.