Schwanger trotz Periode?
Immer wieder hört man Berichte von Frauen, die während ihrer Schwangerschaft wie gewohnt ihre Monatsblutung hatten. Schwanger sein trotz Periode bzw. Periode trotz Schwangerschaft – ist das überhaupt möglich? Wir klären auf!
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Schwanger trotz Periode – ein Mythos?
Eine kleine Verhütungspanne und schon stellen sich viele Frauen die Frage: Bin ich etwa schwanger trotz Periode? Die Antwortet darauf lautet: nein! Schwanger sein trotz Periode ist zu 100 Prozent ausgeschlossen. Die Menstruation setzt ein, um die überflüssige Gebärmutterschleimhaut aus dem Körper zu transportieren, die sich während des Zyklus aufgebaut hat. Wird das Ei nicht befruchtet, stößt der Körper die Gebärmutterschleimhaut wieder ab und am Ende des Zyklus tritt die Regelblutung ein. Bei einer Befruchtung nistet sich die Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut ein. Hormone verändern den Menstruationszyklus und sind dafür verantwortlich, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht mit einer Blutung aus dem Körper gelangt. Die Periode tritt also nur ein, wenn keine Schwangerschaft vorliegt.
Wieso berichten Frauen dennoch immer wieder davon, trotz Periode schwanger geworden zu sein?
Bei jeder Periodenblutung wird die Schleimhaut der Gebärmutter entfernt, damit die Gebärmutter im neuen Monat eine neue Schleimhaut aufbauen und sich so auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten kann. In der Regel passiert das alle vier Wochen plus oder minus ein paar Tage. Aber da kann es Abweichungen geben. Der weibliche Zyklus ist ein komplexer Mechanismus, der von vielen Faktoren beeinflusst werden kann.

Schwanger trotz Periode – oder trotz Blutung?
Schon Stress oder eine Erkrankung wie eine Grippe können ausreichen, um den Zyklus durcheinanderzubringen. Auch das Absetzen der Pille oder das Entfernen der Spirale oder des Hormonstäbchens können eine solche Blutung auslösen. Meist hört sie aber schon nach kurzer Zeit wieder auf.
In einigen Fällen kann es auch während einer Schwangerschaft zu Blutungen kommen, die fälschlicherweise für die Periode gehalten werden. Diese unterscheiden sich jedoch auffällig von der Menstruationsblutung, da sie meist viel schwächer sind, nicht lange andauern und unregelmäßiger auftreten (siehe unten).
Was bedeuten Blutungen in der Frühschwangerschaft?
- Einnistungsblutung
Die sogenannte Einnistungsblutung (Nidationsblutung) ist ein erstes Anzeichen für eine Schwangerschaft. Durch die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter können kleine Blutgefäße der Gebärmutter leicht beschädigt werden. Dadurch kann eine leichte Blutung entstehen. Sie tritt häufig zusammen mit einem leichten Ziehen in der Bauchgegend auf.
- Kleine Verletzungen
Beim Geschlechtsverkehr oder der Untersuchung beim Frauenarzt können kleine, harmlose Verletzungen in der Scheide, am Gebärmutterhals oder am Muttermund auftreten. Häufig kommt es zu minimalen Blutungen, da das Gewebe in der Schwangerschaft gelockert ist.
- Abbruchblutung
Wer trotz Schwangerschaft die Pille weiternimmt, muss ebenfalls mit Blutungen rechnen. Statt zu einer Monatsblutung kommt es zu einer sogenannten Abbruchblutung – einer leichten Blutung der Gebärmutterschleimhaut. Diese durch die Pille erzeugte Blutung wird hormonell erzeugt und ist ebenfalls keine natürliche Menstruation.
- Schmierblutungen
Schmierblutungen in der Schwangerschaft entstehen aufgrund von hormonellen Schwankungen und treten meist zum Zeitpunkt der eigentlichen Periode auf.
- Eileiterschwangerschaft
Von einer Eileiterschwangerschaft spricht man, wenn sich eine befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter einnistet, sondern im Eileiter. Dabei treten häufig Blutungen auf. In den meisten Fällen kommt es bei einer solchen Eileiterschwangerschaft zu einem spontanen Verlust des Embryos. Man spricht dann von einem Abgang, da die Schleimhaut des Eileiters das Ei nicht ausreichend ernähren kann. Findet aber kein natürlicher Abgang statt und wird eine Eileiterschwangerschaft sehr spät erkannt, kann das eine sehr ernste Bedrohung für die Gesundheit der Frau darstellen und im schlimmsten Fall bis zur akuten Lebensgefahr führen. Mit Hilfe des Ultraschalls können Ärzte heute sehr früh die Lage eines Embryos feststellen und entsprechende Schritte einleiten, um eine Eileiterschwangerschaft zu behandeln.
- Bauchhöhlenschwangerschaft
Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter ein, sondern setzt sich in der Bauchhöhle fest. Eine Bauchhöhlenschwangerschaft äußert sich zunächst durch schwangerschaftsübliche Symptomenwie Übelkeit, Erbrechen und Brustspannen. Später können Ohnmachtsanfälle, starke Rücken- und Bauchschmerzen hinzukommen. Innere Blutungen machen eine Bauchhöhlenschwangerschaft lebensgefährlich und müssen daher umgehend in einem Krankenhaus behandelt werden.
Blutungen in der Frühschwangerschaft sollten immer ernst genommen werden. Besonders, wenn sie stark ausfallen und mit Schmerzen verbunden sind. In diesem Fall können die Blutungen auf eine Fehlgeburt oder eine vorzeitige Plazentaablösung hindeuten.
Blutungen voneinander unterscheiden – das müssen Sie wissen
Periode
- Dauer: 3-7 Tage
- Konsistenz: flüssig, enthält Sekrete und abgelöste Gebärmutterschleimhaut
- Farbe: rötlich bis dunkelbraun
- Zeitpunkt: ab dem ersten Tag des Menstruationszyklus
- Menge: zu Beginn ist sie schwach, in der Mitte stärker, gegen Ende schwächer
Einnistungsblutung
- Dauer: 1-2 Tage
- Konsistenz: wenige Tropfen, Schlieren
- Farbe: hellrot
- Zeitpunkt: zweite Zyklushälfte, etwa vier bis sechs Tage nach dem Eisprung
- Menge: schwach
Abbruchblutung
- Dauer: 3-6 Tage
- Konsistenz: flüssig
- Farbe: rot bis dunkelrot
- Zeitpunkt: innerhalb der sieben Tage Pillenpause
- Menge: weniger als die Monatsblutung
Schmierblutung
- Dauer: 1-3 Tage
- Konsistenz: schleimig
- Farbe: rot bis braun
- Zeitpunkt: zweite Zyklushälfte
- Menge: wenig

Schwanger trotz Periode: Das geht nicht!
Blutung ist also nicht gleich Blutung. Wenn es sich um die Periode handelt, kann nicht gleichzeitig eine Schwangerschaft vorliegen. Wer also davon ausgeht, schwanger zu sein trotz Periode, liegt falsch.
Viele Erkrankungen oder körperliche Veränderungen können die Ursache für Blutungen sein. Betroffene sollten einen Frauenarzt aufsuchen und sich untersuchen lassen. Eventuell wird er auch einen Ultraschall und eine Hormonuntersuchung machen, um die Ursache zu finden und entsprechend behandeln zu können.