Schwache Periode: Ursachen, Symptome, Behandlung
Haben Frauen mit verminderter Menstruation einfach Glück und weniger mit PMS, Unterleibsschmerzen und anderen Symptomen der Periode zu kämpfen? So leicht ist es leider nicht. Eine schwache Periode kann auf verschiedene Erkrankungen hinweisen.
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Die Periode ist höchst individuell, sowohl bei der Zykluslänge als auch beim Blutverlust. Als Richtwert gilt eine Zykluslänge von 28 Tagen, wobei Schwankungen zwischen 25 bis 35 Tagen als normal angesehen werden. Der individuelle Blutverlust liegt für gewöhnlich zwischen 40 ml bis 200 ml während der gesamten Menstruation. Aber ab wann handelt es sich um eine schwache Periode?
Schwache Periode: Das sind die Symptome
Mediziner:innen sprechen bei einer Blutungsdauer von ein bis zwei Tagen von einer Hypomenorrhoe, einer schwachen Periode. Häufig treten dabei eher Schmierblutungen als gewöhnliche Blutungen auf. Der durchschnittliche Blutverlust liegt bei einer schwachen Periode unter 25 ml – das entspricht etwa zwei Binden pro Tag.
In Einzelfällen ist die Blutungsdauer bei einer stark ausgeprägten Hypomenorrhoe auf wenige Stunden am Tag reduziert. Zum Vergleich: Bei einer sehr starken Regelblutung, der Zyklusstörung Hypermenorrhoe verlieren Frauen im Schnitt 150 ml Blut und verbrauchen mehr als fünf Binden pro Tag.
Schwache Periode, aber starke Schmerzen möglich
Ein weitverbreitetes Vorurteil ist die Annahme, dass eine schwache Periode für die Frau angenehmer wäre als eine starke Menstruation. Verliert die Frau nur wenig Blut, blieben Symptome wie PMS, Unterleibsschmerzen, Schwindel oder Krämpfe aus, heißt es.
Leider ist das nicht der Fall. Auch Frauen mit einer schwachen Periode können unter den oben genannten Beschwerden leiden. Der individuelle Blutverlust spielt dabei keine Rolle.
Hinzu kommt das Problem, welches Hygienemittel sich am besten bei der Hypomenorrhoe eignet. Während sich Tampons bei einer sehr starken Periode zu schnell vollsaugen und deswegen oft nicht genügend Schutz bieten, saugen sie sich bei einer schwachen Periode nicht schnell genug voll und verursachen teils starke Schmerzen beim Entfernen.
Wenig Blut bei Periode: Diese Untersuchungen fallen an
Tritt eine schwache Periode in mehreren Zyklen hintereinander auf, sollte ein Frauenarzt zu Rate gezogen werden. Eine Diagnose erfolgt zunächst auf der Grundlage ausführlicher Dokumentationen zu Zyklusverläufen und Blutverlusten. Wer also die Vermutung hat, an einer Hypomenorrhoe zu leiden, kann im Vorfeld schon Buch führen – beispielsweise mithilfe von Smartphone-Apps.
Der Arzt führt außerdem eine gynäkologische Tastuntersuchung der Eierstöcke durch und misst in einer Gebärmutterspiegelung, wie dick die Schleimhaut ist. Abschließend kann eine Blutuntersuchung gemacht werden, in der das Vorkommen der Hormone Östrogen, Gestagen, Progesteron und Testosteron im Blut bestimmt wird.
Ultraschall und CT kommen dann zum Einsatz, wenn gynäkologische Erkrankungen hinter der Hypomenorrhoe vermutet werden.
Schwache Periode: Das sind die Ursachen
Die Ursachen für eine Hypomenorrhoe können sowohl im organischen als auch im hormonellen Bereich liegen und ineinandergreifen. Zu den häufigsten gehören:
Schwache Periode durch die Pille: Die in der Pille enthaltenen Gestagene (Gelbkörperhormone) beeinflussen die natürliche Bildung der Gebärmutterschleimhaut negativ, wodurch es in der Pillenpause oft zu einer Hypomenorrhoe kommt. Nach dem Absetzen der Pille tritt ebenfalls eine schwache Periode häufig auf. Grund dafür sind die hormonellen Umstellungen, die der Körper in dieser Zeit durchmacht.
Schwache Periode durch Wechseljahre: Mit dem Aufkommen der Wechseljahre wird die Periode schwächer. Der weibliche Körper produziert dann weniger Östrogen, wodurch sich weniger Gebärmutterschleimhaut aufbaut und folglich auch weniger ausgeschieden werden muss.
Schwache Periode durch Stress: Stress wirkt sich auf den gesamten Körper aus, vor allem auch in Bezug auf die weibliche Menstruation. Hat eine Frau extremen Stress, gerät die Periode oft aus dem Gleichgewicht, was sowohl eine Hypomenorrhoe als auch eine Hypermenorrhoe zur Folge haben kann.
Schwache Periode durch gynäkologische Erkrankungen: Sind die Gründe für eine schwache Periode körperlicher Natur, liegen diese häufig an gynäkologischen Erkrankungen, wie einer Endometriose, Eierstockzysten oder Krebserkrankungen der Eierstöcke und der Gebärmutter.
Schwache Periode durch Eierstockschwäche: In Verbindung mit dem Körpergewicht kommt es häufig zu einer schwachen Periode. In Fällen von Magersucht oder einer starken Fettleibigkeit kämpft der Körper nicht nur mit hormonellen Störungen, sondern häufig auch mit einer Eierstockschwäche.
Schwache Periode durch Ernährung: Bei Vegetarier:innen und Veganer:innen kann es dazu kommen, dass die Periode deutlich schwächer ausfällt. Ein Jod- oder Eisenmangel kann beispielsweise Grund dafür sein. Am besten ist es, dies beim nächsten Termin beim Gynäkologen anzusprechen.
Plötzlich schwache Periode: Ursachen meist harmlos
Die Stärke der Periode kann von Monat zu Monat variieren, da Lebensgewohnheiten wie die Ernährung und äußere Faktoren Einfluss auf den Zyklus nehmen. So versetzen etwa Mangelernährung, starker Stress, psychische Belastungen und Infekte den Körper vorübergehend in einen Ausnahmezustand, was den Hormonhaushalt durcheinander bringen kann.
Das kann dazu führen, dass man plötzlich eine schwache Regelblutung hat oder dass sich der Zyklus verlängert. Die Periode normalisiert sich jedoch wieder, sobald die dahinter liegenden Ursachen nicht mehr bestehen.
Eine plötzlich schwache Periode weist mitunter aber auch auf akute Entzündungen oder Zysten hin. Wenn Krankheitssymptome hinzukommen oder wenn die Menstruation länger als ein Zyklus ungewöhnlich schwach ausfällt, sollte daher in jedem Fall eine Frauenärztin aufgesucht werden.
Bei Periode wenig Blut: Behandlungsmöglichkeiten und Tipps
Eine Hypomenorrhoe an sich kann nicht einfach so wegtherapiert werden. Einzelne Ursachen lassen sich aber gezielt angehen. Dazu gehören das Vorbeugen und Vermeiden von Stress, eine gesunde Ernährung oder auch die Behandlung der zugrunde liegenden gynäkologischen Erkrankungen. Hat der Arzt eine Diagnose gestellt, kann außerdem eine Hormontherapie helfen.
Zusätzlich nützt es, sich über geeignete Hygienemittel zu informieren. Neben Mini-Tampons und Binden eignen sich Menstruationstassen gut bei einer schwachen Periode – schließlich ist es in dem Fall sogar angenehmer, wenn sich weniger Blut darin sammelt.
Eine weitere Alternative kann ein Menstruationsschwamm bieten, der beim Herausziehen aus der Scheide oftmals als angenehmer als der klassische Tampon empfunden wird. Auch die sogenannte "freie Menstruation" ist für Frauen mit einer schwachen Periode eine Option: Dabei verzichtet man auf Hygieneartikel, wie Tampons oder Binden, und lässt das Blut auf der Toilette abfließen.