Schuppige Kopfhaut: Was tun?
Schuppige Kopfhaut kann unterschiedliche Ursachen haben. Sie reichen von falscher Pflege bis hin zu Infektionen und chronischen Erkrankungen. Wichtig ist, die Ursache herauszufinden und die Schuppen passend zu behandeln.
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Wer unter schuppiger Kopfhaut leidet, sollte nicht nur ein Spezialshampoo im Drogeriemarkt kaufen, sondern erst einmal nach den Ursachen forschen: Denn die Flöckchen und das Jucken auf dem Kopf können auch durch Erkrankungen ausgelöst werden, die behandelt werden müssen.
Schuppige Kopfhaut: Wie entsteht sie?
Die Haut erneuert sich etwa einmal im Monat. Dabei werden die Hautzellen aus der untersten Schicht nach oben geschoben, sie trocknen aus und auf diese Weise entsteht die oberste Hornschicht. Die toten Hornzellen, die abgestoßen werden, sind die sogenannten Schuppen. Trockene oder fettige Schuppen sind meist winzig und kaum wahrnehmbar. Sie können aber auch verklumpen und dadurch sichtbar werden, zum Beispiel, wenn der Abstoßungsprozess zu schnell geht. Dann entsteht der Eindruck, dass glänzende Plättchen in den Haaren sitzen oder weiße Flöckchen auf Nacken und Schultern rieseln. Diese können sich im Hinblick auf Form, Farbe, aber auch in ihrer Größe und Struktur unterscheiden. Dadurch ergeben sich mögliche Hinweise auf Erkrankungen.
Trockene oder fettige Schuppen: Diese Unterschiede gibt es
Eine juckende, schuppige Kopfhaut zeichnet sich dadurch aus, dass sich kleine, weiße, trockene Schuppen entwickeln. Glänzende, gelbliche Schuppen, die an den Haaren haften, bilden sich auf einer fettigen Kopfhaut. Sie entsteht durch sehr aktive Talgdrüsen innerhalb der Haut. Damit haben vielfach Männer zu kämpfen, während Frauen meist trockene Schuppen loswerden wollen.
Schuppige Kopfhaut durch extrem trockene Haut: Die Ursachen
Eine häufige Ursache für juckende, schuppige Kopfhaut ist die falsche Pflege. Das bedeutet: Die Haare werden beispielsweise zu häufig gewaschen, und das eventuell mit zu heißem Wasser. Fühlen sich die Haare wie ausgedörrt an, empfehlen Hautärztinnen und Hautärzte daher seltenere Haarwäschen. Bei längeren Haaren sollten Sie nur die Kopfhaut und nicht immer die gesamten Haare waschen.
Auch ein Shampoo oder Pflegemittel mit einem Duftstoff, der die Haut irritiert, zählt zu den möglichen Ursachen von extrem schuppiger Kopfhaut. Dies kann sogar zu Entzündungen führen. Deshalb sollten Betroffene in diesen Fällen neutrale Shampoos oder harnstoffhaltige Produkte (mit Urea) nutzen, um die Hautfeuchtigkeit zu regulieren.
Weitere mögliche Gründe für das Entstehen von Schuppen oder trockener Kopfhaut sind ein heißer Föhn und eine zu geringe Talgproduktion. Deshalb kann es hilfreich sein, die Haare nur an der Luft trocknen zu lassen. Hormonelle Einflüsse können zusätzlich für juckende, schuppige Kopfhaut sorgen, das ist bei Frauen zum Beispiel während der Wechseljahre der Fall.
Trockene Kopfhaut und Schuppen: Krankheiten als Ursachen
Schuppen und juckende Kopfhaut können auch durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden. Ein Überblick über typische krankheitsbedingte Ursachen.
Schuppenflechte: Die sogenannte Schuppenflechte (Psoriasis) wird durch eine Autoimmunreaktion der Haut verursacht. Eine entsprechende Veranlagung ist meistens vererbt. Dahinter können aber auch Infektionen, Stress, hormonelle Umstellungen oder Hautreizungen stecken. Meist äußert sie sich durch juckende rote Flecken mit silbrigen Schuppen an verschiedenen Körperstellen. Mitunter treten dabei schuppige Stellen auf der Kopfhaut auf.
Pilzerkrankungen: Kopfhaut-Schuppen können von verschiedenen Hautpilzerkrankungen ausgelöst werden: So sorgt eine fettige Kopfhaut mit erhöhter Talgproduktion beispielsweise für Bedingungen, unter denen sich ein bestimmter Hefepilz (Malassezia furfur) gut vermehren kann. Dadurch entstehen Entzündungen und die Talgproduktion wird weiter angeregt, was zu fettigen Haaren und Schuppen führt.
Durch einen anderen Pilz (Tinea capitis) kommt es zu Flecken auf der Kopfhaut, auf welchen die Haare ausfallen und sich graue Schuppen bilden.
Kontaktallergien: Ursachen für trockene Kopfhaut können neben den bereits erwähnten Hautreizungen auch echte Kontaktallergien sein. Das Immunsystem stuft dabei einen Inhaltsstoff von Shampoos oder Pflegemitteln fälschlicherweise als gefährlich ein. Das kann Juckreiz oder Hautrötungen auslösen. Schuppen oder trockene Kopfhaut und Krusten bilden sich.
Läuse oder Flöhe: Die Bisse von Kopfläusen oder Flöhen können zu Entzündungen der Kopfhaut führen, die zunächst jucken. Im weiteren Verlauf bilden sich Schuppen.
Seborrhoisches Ekzem: Einen Hautausschlag, meist auf der Kopfhaut, der weder chronisch noch ansteckend ist, bezeichnen Mediziner:innen als sogenanntes seborrhoisches Ekzem. Er sieht rötlich aus, juckt stark und betrifft häufig Männer zwischen 30 und 40 Jahren. Betroffene sollten vermeiden, sich zu kratzen. Die dadurch entstehenden Wunden bilden mögliche Angriffspunkte für Bakterien und Pilze. So kann es zu Infektionen kommen.
Neurodermitis: Bei der sogenannten Neurodermitis, auch als Atopisches Ekzem bezeichnet, handelt es sich um stark juckende, schuppende Hautausschläge. Schon Kinder können am ganzen Körper betroffen sein, die Kopfhaut ist allerdings selten befallen.
Trockene Schuppen und Kopfhaut: Hausmittel können helfen
Gegen schuppende Kopfhaut können verschiedene Hausmittel helfen.
Fettige Schuppen: Kopfhaut mit Zitrone behandeln
Wenn Schuppen und juckende Kopfhaut Probleme bereiten, kann ein Shampoo um einen Esslöffel Zitronensaft ergänzt werden. Alternative können Sie die Zitrone halbieren und die Kopfhaut mit den Hälften einreiben. Das Ganze rund zehn Minuten einwirken lassen und dann abwaschen. Wirkungsvoll ist in diesem Fall die Säure der Zitrone – sie kann auch gegen Pilzbefall helfen.
Trockene juckende Kopfhaut: Apfelessig kann Juckreiz lindern
Seine Säure kann dazu beitragen, den pH-Wert der strapazierten Kopfhaut wieder zu normalisieren, damit sich weniger Schuppen bilden; Apfelessig gilt deshalb bei trockener Kopfhaut und Schuppen als bewährtes Hausmittel. Um diesen Effekt zu erzielen, sollten Sie ein- bis zweimal pro Woche eine Mischung aus einer halben Tasse Apfelessig und zwei Tassen lauwarmem Wasser nach dem Haarewaschen als Spülung verwenden. Massieren Sie die Flüssigkeit in die Kopfhaut ein und lassen Sie diese wieder herauslaufen. Sobald die Haare trocken sind, verfliegt der Geruch. Die Essigsäure im Apfelessig soll außerdem das Wachstum von Pilzen ausbremsen und dadurch gegen juckende Kopfhaut wirken.
Backpulver kann gegen Schuppen und fettige Haare helfen
Natron gilt als Hausmittel gegen fettige Schuppen. Es ist in Backpulver enthalten. Wenn die Haare und Kopfhaut feucht sind, massieren Sie eine Handvoll Backpulver gut in die Haut ein. Nachdem es eingewirkt ist, sollten Sie es ohne Shampoo ausspülen.
Fettige Schuppen: Kopfhaut mit Kräutertee pflegen
Die Haare mit natürlichen Mitteln so pflegen, dass fettige Schuppen reduziert werden – das geht beispielsweise mit einem Aufguss, in dem ein Esslöffel Thymian enthalten ist. Dafür übergießen Sie das Gewürz mit einer Tasse kochendem Wasser. Sobald der Tee abgekühlt ist, wird er durch ein Sieb gegossen und in die Kopfhaut einmassiert. Diese Kur muss nicht ausgespült werden und ist auch mit frischen oder getrockneten Brennnesselblättern möglich. Außerdem können Sie die Haare regelmäßig mit Lindenblüten- oder Kamillentee pflegen. Diese sollten eine Stunde einwirken, bevor sie gründlich ausgespült werden.
Extrem trockene Kopfhaut mit Öl oder Quark geschmeidig machen
Natürliche Öle können eine trockene Kopfhaut geschmeidiger machen. So haben beispielsweise
Weizenkeimöl und Olivenöl entzündungshemmende Eigenschaften durch ihren hohen Gehalt an Vitamin E. Für eine Anti-Schuppen-Kur wird die Kopfhaut mit einigen Tropfen oder sogar einem Esslöffel erwärmtem Olivenöl eingerieben. Dann den Kopf locker mit einem Tuch umwickeln und nach einer Dreiviertelstunde Öl oder Quark mit einem milden Shampoo auswaschen. Das Öl kann auch über Nacht einwirken.
Wer mag, kann alternativ Walnussöl oder Traubenkernöl verwenden. Eine Packung aus Joghurt oder Quark, die vorsichtig einmassiert und später mit mildem Shampoo herausgespült wird, kann ebenfalls zur Beruhigung der Kopfhaut beitragen. Solch eine Kur können Sie dreimal pro Woche gegen extrem schuppige Kopfhaut anwenden.
Gegen Kopfhautschuppen: Zink auf den Speiseplan setzen
Zu einer ausgewogenen Ernährung, die sich auch auf die Kopfhaut auswirkt, gehört das Spurenelement Zink. Es sollte auf dem Speiseplan stehen, weil es unter anderem Einfluss auf den Stoffwechsel von Haut, Haaren und Nägeln nimmt – hier sorgt es für Wachstum und eine Erneuerung der Zellen. Eine Zink-Mangelerscheinung kann unter anderem das Auftreten von Schuppen sein.
Trockene Schuppen: Shampoo richtig wählen
Neben Hausmitteln gibt es spezielle Produkte gegen Schuppen. Betroffene sollten sich jedoch von Hautärzt:innen (Dermatolog:innen) beraten lassen, bevor sie ein sogenanntes Anti-Schuppen-Shampoo ausprobieren. Denn es hilft nur bei bestimmten Ursachen. Enthalten sind vor allem Mittel, die eine erhöhte Talgproduktion drosseln sollen. Das heißt: Bei extrem trockener Kopfhaut kann ein solches Shampoo die Schuppen sogar verstärken.
Außerdem enthalten manche Shampoos laut Ökotest problematische, hautirritierende Stoffe. Die Folge: Die ohnehin schon trockene, schuppige Kopfhaut juckt und schuppt noch mehr. In diesen Fällen ist ein mildes Shampoo für empfindliche Haut, zum Beispiel für Babys, sinnvoller. Babyshampoos enthalten in der Regel auch keine Duftstoffe, die die Kopfhaut und ihre natürliche Flora reizen.
Bei fettigen Schuppen können zudem Spezialprodukte aus der Apotheke hilfreich sein. Sie spülen einerseits überschüssiges Fett aus. Andererseits enthalten sie neben anderen Inhaltsstoffen vielfach pilzabtötende Stoffe (Antimykotika) wie zum Beispiel Ketoconazol oder Clotrimazol.
Trockene, schuppige Kopfhaut: Wann ist ein Arztbesuch angeraten?
Wenn sich die Kopfhaut sichtbar verändert und sich Entzündungen entwickeln, sollten Betroffene einen Termin bei ihrer Hautärztin oder ihrem Hautarzt machen. Das gilt vor allem dann, wenn sich die schuppige Kopfhaut nicht innerhalb weniger Wochen mithilfe von Hausmitteln loswerden lässt. Dermatolog:innen klären zunächst die wahrscheinliche Ursache und haben dann verschiedene Möglichkeiten, starke Schuppen der Kopfhaut zu behandeln.
So können beispielsweise gegen fettige Schuppen Shampoos oder Lotionen eingesetzt werden, in denen Antipilzmittel, sogenannte Antimykotika, enthalten sind. Sie dämmen das Wachstum von Pilzen ein, die auch bei der Entwicklung des seborrhoischen Ekzems eine Rolle spielen. Sollte eine Schuppenflechte die Ursache der schuppigen Kopfhaut sein, können äußerliche Mittel mit dem Wirkstoff Salizylsäure eingesetzt werden, das die Schuppen löst. Gegebenenfalls kommen Shampoos mit Vitamin A und Vitamin D zum Einsatz. In manchen Fällen empfehlen Mediziner:innen Kortison gegen die schuppige Kopfhaut.
Quellen:
Erkrankungen der Kopfhaut: Lästige Schuppen mit vielen Ursachen, in: pharmazeutische-zeitung.de
Beratung: Kopfschuppen. Beratungswissen von A bis Z, in: deutsche-apotheker-zeitung.de
Kardoff, Bernd (2021): Gesunde Haut. Die Haut und Hautkrankheiten von A bis Z, Heidelberg: Springer.
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