Schulterschmerzen nachts: Ursachen und Übungen für zuhause
Wenn die Schulterschmerzen nachts zunehmen, ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Warum die Beschwerden beim Schlafen oft schlimmer werden und was gegen Schulterschmerzen nachts hilft.
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Schulterschmerzen nachts können einem den Schlaf rauben. Egal wie man sich dreht und wendet – die Schmerzen werden nicht besser. Die gute Nachricht: Die Beschwerden im Schultergelenk sind gut behandelbar. Je nach Ursache ist es wichtig, die Schulter tagsüber nicht zu sehr zu schonen und in Bewegung zu bleiben.
Schulterschmerzen nachts: Ursachen
Schulterschmerzen nehmen in der Gesellschaft immer mehr zu. Dies liegt unter anderem an der höheren Lebenserwartung, denn gerade im Alter leiden viele Menschen unter Schulterproblemen. Auch wer bestimmte Sportarten wie Boxen, Basketball oder Handball ausübt, belastet seine Schulter.
Die Gründe für nächtliche Schmerzen im Schultergelenk sind vielfältig. Zu den wohl häufigsten Ursachen zählen Fehlhaltungen zum Beispiel durch Schreibtischarbeit oder Überlastungen durch körperlich schwere Arbeit und beim Sport.
Wenn die Muskulatur oben an den Rippen oder am Schulterblatt verspannt ist, kann das zu Schulterschmerzen in der Nacht führen. Denn beim Schlafen auf der Seite erhöht sich der Druck auf die verspannte Schulter durch das eigene Körpergewicht. Die falsche Matratze und ein zu weiches oder hartes Kissen können die Schmerzen verstärken.
Erkrankungen können ebenfalls die Ursache von Schulterschmerzen sein, zum Beispiel:
- Schulter-Arthrose
- Kalkschulter
- Frozen Shoulder
- Rheuma
- Verletzung des Schultereckgelenks (AC-Fraktur)
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
- Muskel- und Bänderverletzungen
- Diabetes
- Erkrankungen der Schilddrüse
Schmerzen in Schulter und Oberarm: Warum ist es nachts schlimmer?
Viele Menschen leiden beim oder nach dem Schlafen unter Schulter- und Oberarmschmerzen. Der Grund: Im Liegen entspannt sich der Arm, sodass der Schmerz in dieser Ruhestellung nicht mehr ausgeglichen werden kann.
Dies hängt vor allem mit dem Deltamuskel, der das Schultergelenk umspannt und es so stabilisiert, zusammen. Wenn wir tagsüber stehen oder sitzen, hängt der Arm nach unten. Das führt dazu, dass der Deltamuskel gedehnt wird und sich Oberarmkopf und Schulterdach nicht reiben. Nachts sieht es hingegen anders aus: Der Deltamuskel wird nicht mehr langgezogen, sodass sich Oberarmkopf und Schulterdach berühren – was zu starken Schmerzen führen kann.
Zudem können sich die Sehnen und Schleimbeutel, die sich im Raum zwischen Oberarmkopf und Schulterdach befinden, durch die unsanfte Reibung entzünden. Wenn Arme und Schultern tagsüber in Bewegung sind, fallen die Schmerzen geringer aus. Dafür sorgen die Gelenkschmiere und das Blut, welches entzündliche Botenstoffe abtransportiert.
Während des Liegens ist die Durchblutung der Muskulatur geringer, sodass sich die entzündlichen Botenstoffe in der Schulter ansammeln können, vor allem bei schwacher Muskulatur. Entzündet sich dadurch das Schultergelenk, haben Betroffene nicht nur nachts Schmerzen – auch tagsüber treten die Beschwerden dann häufig auf.
Schulterschmerzen: Wie nachts liegen?
Um die Schmerzen in der Schulter beim Schlafen zu verringern, ist es sinnvoll, seine Schlafposition zu verändern und auf dem Rücken oder in Bauchlage zu schlafen. Die Position löst zwar nicht das Grundproblem, kann die Schmerzen aber mildern.
Wer nur auf der Seite schlafen kann, sollte über ein spezielles Seitenschläferkissen nachdenken. Das Kissen kann dabei helfen, die Belastung auf die Schulter zu reduzieren.
Schulter- und Schulterblattschmerzen nachts: Was hilft?
Konservative Methoden helfen gut, um sprichwörtlich die Last von den Schultern zu nehmen. So kann die Schulter- und Nackenmuskulatur durch Physiotherapie gestärkt werden. Auch Massage tut der Schulter gut, indem sie verspannte Muskeln lockert und die Durchblutung anregt. Entzündungsstoffe können so besser abtransportiert werden.
Schulterschmerzen nachts: Diese 3 Übungen helfen
Neben Krankengymnastik und Massage können Sie selbst aktiv werden, um Ihre Schulterschmerzen zu reduzieren – ganz ohne Hilfsmittel. Diese Dehnübungen können helfen, die Muskulatur zu lockern:
Übung 1: Schulter-Arm-Dehnung für starke Muskeln
- in eine Raumecke stellen, linkes Bein einen Schritt nach hinten setzen und Arme nach oben heben (45-Grad-Winkel)
- Handflächen gegen die Wand abstützen
- Brustbein nach oben heben und den Oberkörper nach vorne fallen lassen, sodass eine Dehnung in Armen und Schultern spürbar ist

Übung 2: Schulter-Nacken-Dehnung lindert Schmerzen
- aufrecht auf der Vorderkante eines Stuhls sitzen, Beine im 90-Grad-Winkel auf den Boden stellen, Hände auf die Oberschenkel legen
- mit dem Kopf langsam nach unten gehen
- anschließend Kopf langsam zur Seite drehen, der Blick geht mit
- Kopf wieder aufrichten und auf der anderen Seite wiederholen
- Positionen etwa 30-40 Sekunden halten, dreimal wiederholen

Übung 3: Schulter rollen gegen Schulterschmerzen nach dem Schlafen
- mit aufgerichtetem Oberkörper hinstellen
- die Hände an die Schultern legen
- die angewinkelten Arme kreisen, Schultern dabei mitnehmen
- Jeweils zehnmal wiederholen, drei Durchgänge

Wenn die Schulterschmerzen nachts nach ein paar Tagen nicht verschwinden oder stärken werden, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden.
Quellen:
Experten raten zur sorgfältigen Abklärung bei Schulterschmerz, in: dgou.de
Gleich, J., Fleischhacker, E., Siebenbürger, G., Helfen, T., Böcker, W., & Ockert, B. (2019). Diagnostik und Therapie bei Schulterschmerzen. MMW-Fortschritte der Medizin, 161(17), 62–73.
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