Schützt Zähneputzen vor Schlaganfall?

Jeden Morgen und jeden Abend die gleiche Routine: Gründliches Zähneputzen, um mögliche Essensreste zu beseitigen, Vervärbungen vorzubeugen und das Zahnfleisch gesund zu halten. Nun haben Forscher herausgefunden, dass Zähneputzen noch viel mehr kann - wer auf seine Zahnhygiene achtet, der beugt Herzinfarkten und Schlaganfällen vor. 

älterer Herr putzt sich die Zähne
Kann eine gründliche Mundhygiene vor einer Herzerkrankung schützen? Foto: Liderina/iStock
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Blutgerinnsel enthalten DNA-Spuren von Bakterien, die aus dem Mundraum stammen

Forscher der Tampere Universität in Finland haben die Zusammensetzung von Blutgerinnseln bei Schlaganfall-Patienten untersucht. Mit einem überraschenden Ergebnis: bei 79% der entnommenen Proben fanden sich DNA-Spuren von Bakterien des Streptococcus mitis - Typs, einer Bakterienart, die hauptsächlich im Mundraum vorkommt. Die Untersuchungen wurden im Rahmen einer bereits seit 10 Jahren laufenden Studie durchgeführt, die die Rolle von Bakterien bei Herzerkrankungen untersucht. Erste Ergebnisse dieser Studie lassen bereits vermuten, dass sich in allen Blutgerinnseln, die Herzinfarkte, Thrombosen und Hirnaneurysmen ausgelöst haben, eine erhöhte Anzahl dieser Streptokokken finden. 

Besonders auffällig in den untersuchten Blutproben: Die Konzentration der Bakterien in den Blutgerinnsseln war deutlich höher als in anderen Proben der gleichen Patienten. Die gefundenen Mundbakterien sind dafür bekannt, schwere Infektionen, insbesondere infektiöse Endokarditis zu verursachen, sobald sie in die Blutzirkulation gelangen. Bei einer Endokarditis handelt es sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut. 

Geringeres Schlaganfallrisiko bei besserer Mundhygiene?

Auch wenn die Forscher noch keine klare Aussage darüber treffen können, ob es sich bei den Bakterien um die Verursacher der Blutgerinnsel handelt, oder es sich um passive Zuschauer handelt; eine grundsätzliche Aussage geben Sie uns mit auf den Weg: Eine ordentliche Mundhygiene kann bei der Vermeidung ernthafter Erkrankungen unterstützen und sollte daher nicht achtlos verworfen werden. Als zusätzlicher Anreiz: Eine kürzliche durchgeführte Studie belegt, dass elektrische Zahnbürsten wichtig für den Erhalt unserer Zähne sind. Wer elektisch putzt, verliert durchschnittlich 0.4 Zähne weniger als Menschen, die ihre Zähne mit der Hand putzen. 

Quellen: 

  • https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/JAHA.119.012330
  • https://www.medicalnewstoday.com/articles/325304.php