Schützt Cranberrysaft die Herzgesundheit?

Die vorbeugende Wirkung von Cranberries gegen Blasenentzündungen ist bekannt. Eine neue Studie deutet jetzt an, dass auch das Herz-Kreislauf-System von den Beeren profitieren könnte.

Aktiver Herzschutz ist leichter als man denkt – und kann noch effektiver sein, als die meisten Menschen vermuten würden. Zwar sind Herz-Kreislauf-Leiden eine der häufigsten Todesursachen. Doch mit der richtigen Vorbeugung lassen ­sich – laut Forschung – neun von zehn Infarkten vermeiden. Und wie einfach das ist, verblüfft manchmal selbst die Forscher: Sie wollten herausfinden, welchen Einfluss Cranberrysaft auf die Herzgesundheit hat.

Das Ergebnis: Die tägliche Einnahme von 450 ml eines handelsüblichen Cranberrysaftes kann bei gesunden Menschen die Gefäßfunktion verbessern. Verantwortlich für die positive Wirkung machen Wissenschaftler die in den Cranberries enthaltenen sogenannten Proanthocyanidine vom Typ A. Das sind besonders wertvolle, hocheffektive chemische Verbindungen (Polyphenole), die den menschlichen Organismus vor Schäden aus der Umwelt schützen.

Cranberrysaft schützt das Herz
Wissenschaftler haben jetzt das herzschützende Potenzial der Cranberry entdeckt Foto: alamy

Wertvolle Zellschützer in Cranberries

Zehn männliche Teilnehmer im Alter von 18-40 Jahren erhielten in einer Untersuchung Cranberrysaft in verschiedenen Konzentrationen. Es wurde eine dosisabhängige Verbesserung der Gefäßfunktion gemessen, die jeweils über acht Stunden anhielt und nach vier Stunden am stärksten war. Der deutlichste Effekt wurde mit der Tagesdosis von 450 ml gemessen. Eine Verbesserung des Blutdrucks zeigte sich.
 Aus den Cranberry-Inhaltsstoffen konnten die Autoren außerdem 12 verschiedene Polyphenole als besonders wirksam bei Durchblutungsförderung und Gefäßerweiterung ausmachen.

Cranberry-Saft selbst herstellen

Waschen Sie die Früchte und entkernen Sie diese. Geben Sie die Cranberries anschließend in einen Topf und bedecken Sie diese mit Agavendicksaft oder Honig. Lassen Sie nun die Fruchtmasse mehrere Stunden ziehen. Danach können Sie die Masse erhitzen. Achten Sie darauf, dass die Flüssigkeit nicht kocht.

Sieben Sie zum Schluss den Saft durch ein feines Sieb, falls Sie Ihr Getränk ohne Fruchtstückchen verzehren wollen. Wichtig: Der Cranberry-Saft sollte innerhalb von ein bis zwei Tagen getrunken werden. Übrigens: Der Cranberry-Saft ist zwar sehr sauer im Geschmack, aber verdünnt mit viel Wasser und einem Spritzer Honig durchaus genießbar.

Zusätzlich können diese Lebensmittel helfen, das Herz gesund zu halten.

Knoblauch schützt vor Blutgerinnseln

Die Schwefelverbindung Allicin, die auch für die typischen Ausdünstungen verantwortlich ist, verdünnt das Blut und beugt so Thrombosen vor. Gleichzeitig entlastet der Pflanzenstoff auf diese Weise den Herzmuskel.

Anwendung: Für eine gesundheitssteigernde Wirkung sollten wir unserem Essen täglich eine Knoblauchzehe zufügen. Wem das zu viel ist: In der Apotheke gibt es Knoblauch-Kapseln.

Weißdorn unterstützt die Pumpkraft

Besonders in den Blüten und Blättern befinden sich zahlreiche gesunde Pflanzenstoffe, die gegen Herzschwäche wirken, indem sie die Pumpkraft des Muskels unterstützen. Zudem senkt Weißdorn den Sauerstoffverbrauch bei körperlicher Anstrengung. Das mindert Müdigkeit und Kurzatmigkeit bei schwachem Herzen.

Dosierung: Zweimal täglich eine Filmtablette (Prüfprodukt: Crataegus-Spezialextrakt WS 1442) entsprechend einer Tagesdosis von 900 mg Weißdornextrakt.

Äpfel entspannen das Herz

3 Äpfel schützen das Herz
Drei Äpfel täglich senken das Risiko für einen Herzinfarkt um 27 Prozent Foto: alamy

Die wertvollen Pflanzenstoffe in Äpfeln tun unserem Herzen gleich doppelt gut: Sie vermehren einen Stoff im Blut, der die Gefäße entspannt, und verhindern gleichzeitig Ablagerungen in den Adern. Das enthaltene Kalium sorgt zudem für einen kräftigen Herzschlag.

Die ideale Dosis: Drei Äpfel täglich senken das Risiko für einen Infarkt um 27 Prozent. Bio-Äpfel mit Schale essen – sie enthalten die meisten gesunden Inhaltsstoffe.

Curry verhindert Schäden durch Cholesterin

Das Gewürz enthält Kurkuma. Dessen Farbstoff Curcumin sorgt dafür, dass schädliches LDL-Cholesterin nicht verklumpt und die Gefäße verstopft. So schützt der Pflanzenstoff uns vor einem Herzinfarkt.

Anwendung: 1 TL Currypulver täglich unter das Essen mischen. Alternativ: Kurkuma-Kapseln (aus der Apotheke).

Feldsalat hält die Gefäße frei

Das Gemüse enthält viel Folsäure. Das B-Vitamin sorgt z. B. dafür, dass die Homocystein-Konzentration in unserem Blut niedrig bleibt. Ist dieses Abfallprodukt unseres Stoffwechsels dauerhaft erhöht, kann es unsere Gefäße schädigen.

Das beugt vor: 200 g Feldsalat decken die Hälfte unseres Tagesbedarfs an Folsäure. Schnell verarbeiten!